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Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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verstehen den Hyperraum nämlich immer noch nicht. Vergessen Sie nicht, daß wir den Hyperraumantrieb niemals selbst erfunden haben; wir kauften ihn von einer Alienrasse. Dann gibt es noch ein gentechnologisches Laboratorium, das damit beschäftigt ist, eine Art Baum zu züchten, der auf Kometen gedeiht.«
    »Sie machen Witze!«
    »Nein, im Ernst. Eine fotosynthetische Pflanze, die sämtliche in Kometen vorkommenden Chemikalien nutzen kann … sie könnte sich als sehr wertvoll herausstellen. Im gesamten Kometenhalo könnten Sauerstoff erzeugende Pflanzen ausgesät werden …« Ausfaller unterbrach sich abrupt und meinte nach einer kurzen Pause: »Na ja, was soll’s. Trotzdem, all diese Gruppen benötigen Baumaterialien. Es ist billiger, hier zu bauen, als alles von der Erde oder vom Belt nach hier draußen zu schaffen. Die Anwesenheit der drei Schlepper ist nicht im Mindesten verdächtig.«
    »Aber es gibt sonst nichts ringsum. Überhaupt nichts!«
    Ausfaller nickte.
    Als sich Carlos viele Stunden später wieder zu uns gesellte, fragte ich ihn, während er noch den Schlaf aus den Augen blinzelte: »Könnte es sein, daß die Schlepper etwas mit deiner Theorie zu tun haben?«
    »Ich wüßte nicht wie. Ich habe eine Idee, und wenn die Antwort auf unseren Funkspruch in einer halben Stunde eintrifft, sehe ich vielleicht aus wie ein Volltrottel … Die Theorie, die ich verfolge, ist längst nicht mehr in Mode. Jetzt, da wir wissen, was Quasare sind, scheint jedermann der Hypothese vom Gleichgewicht anzuhängen. Du weißt, auf welchen Annahmen sie basiert: Die Spannung im vollkommen leeren Raum produziert neue Wasserstoffatome, und das für immer und ewig. Das Universum hat keinen Anfang und kein Ende.« Er blickte starrköpfig drein. »Aber wenn ich recht habe, dann weiß ich, wohin die Schiffe verschwunden sind, nachdem man sie ausgeraubt hat. Und das ist mehr, als irgendjemand anderer weiß.«
    Ausfaller sprang herbei. »Wer war es? Leben die Passagiere noch?«
    »Es tut mir leid, Sigmund, aber sie sind alle tot. Wir werden nicht einmal mehr ihre Leichen finden.«
    »Was ist es? Gegen was kämpfen wir an?«
    »Ein Gravitationseffekt. Eine scharfe Krümmung im Raum. Ein Planet wäre dazu nicht imstande, ebenso wenig wie eine ganze Batterie von internen Gravitationsgeneratoren. Sie wären nicht imstande, ein so scharf gebündeltes Feld hervorzubringen.«
    »Also ein Kollapsar«, schlug Ausfaller vor.
    Carlos grinste ihn an.
    »Das wäre eine Möglichkeit, doch sie würde uns vor andere Probleme stellen. Ein Kollapsar benötigt mindestens die fünffache Masse unserer Sonne, um sich zu bilden. Man sollte glauben, daß eine derart große Masse nicht unbemerkt bleibt, jedenfalls nicht in dieser Nähe zu Sol.«
    »Was dann?«
    Carlos schüttelte den Kopf. Uns blieb nichts anderes übrig als warten.
     
    Die Relaisstation von Southworth schickte uns die Registrierung der drei Schlepper. Sie waren allesamt gebraucht und verschieden alt und vor zwei Jahren aus dem Besitz von IntraBelt Mining auf die Sechste Kongregationskirche von Rodney übergegangen.
    »Rodney?«
    Sowohl Ausfaller als auch Carlos kicherten. »Eine Angewohnheit der Belter«, klärte mich Carlos auf. »Das ist ihre Art zu sagen, daß es niemanden etwas angeht, wer die Schiffe gekauft hat.«
    »Schön, gut, lustig, aber jetzt wissen wir immer noch nicht, wer der Besitzer ist.«
    »Vielleicht handelt es sich um ehrbare Belter. Vielleicht auch nicht.«
    Unmittelbar nach dem ersten Funkspruch kamen die Daten, um die Carlos gebeten hatte, direkt in den Schiffsrechner.
    Carlos rief eine Liste mit Namen und Rufnummern auf: die bedeutsamsten Wissenschaftler des Sonnensystems, was Gravitation und ihre Effekte anbetraf, aufgeführt in alphabetischer Reihenfolge.
    Ein Name erweckte meine Aufmerksamkeit:
    Julian Vorward, #1.192.326 Southworth Station.
    Eine Adresse, die per Hyperfunk über die Relaisstation geleitet wurde! Das konnte nur bedeuten: Er war hier draußen, irgendwo in der gewaltigen Lücke zwischen dem Orbit des Neptun und dem Kometenhalo, an einem Ort, wo Hyperraumfunk zeitverlustfrei arbeitete! Ich suchte nach weiteren Anschriften, die über die Southworth Station geleitet wurden, und fand sie:
    Lancelot Starkey, #1.844.719 Southworth Station.
    Jill Luciano, #1.844.719 Southworth Station.
    Mariana Wilton, #1.844.719 Southworth Station.
    »Diese Leute«, sagte Ausfaller, »wollen Sie vielleicht Ihre Theorie mit einem von ihnen durchsprechen?«
    »Das ist

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