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Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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dem Schirm zeigte sich das Gesicht von Forward.
    Julian Forward war ein Jinxianer, klein und stämmig, mit Armen so dick wie Oberschenkel und säulenförmigen Beinen. Seine Haut war fast so schwarz wie das Haar: gebräunt unter der Sonne von Sirius, wahrscheinlich künstlich von Solarien aufrechterhalten. Er hockte auf der Kante eines Massagestuhls. »Carlos Wu!« rief er mit schmeichlerischer Begeisterung. »Sind Sie der gleiche Carlos Wu, der das Problem der Sealeyham-Grenzen gelöst hat?«
    »Derselbe.« Sie begannen eine Diskussion über die zugrunde liegende Mathematik und über eine mögliche Anwendung von Carlos’ Lösung auf ein anderes Grenzproblem – soweit ich verstand. Ich warf einen Seitenblick auf Ausfaller – ganz unauffällig, weil er für Forward angeblich nicht existierte – und bemerkte, wie er nachdenklich Forwards Profil studierte.
    »Nun«, sagte Forward schließlich, »was kann ich für Sie tun?«
    »Julian Forward, ich möchte Sie mit Beowulf Shaeffer bekannt machen«, sagte Carlos. Ich verneigte mich. »Beo hat mich nach Hause mitgenommen, und plötzlich verschwand unser Hyperraumantrieb.«
    »Er verschwand?«
    Ich mischte mich aus Gründen der Glaubhaftigkeit ein. »Verschwunden, verdammt richtig! Das Gehäuse des Hyperraummotors ist leer! Die Motorlager sind glatt durchtrennt. Wir stecken hier draußen ohne Hyperraumantrieb fest und haben nicht die leiseste Ahnung, was eigentlich passiert ist!«
    »Nun ja, fast«, ergänzte Carlos fröhlich. »Doktor Forward, ich habe da so ein paar Ideen, was uns zugestoßen sein könnte. Ich würde mich gerne mit Ihnen darüber unterhalten.«
    »Wo befinden Sie sich zur Zeit?«
    Ich entnahm dem Computer unsere gegenwärtige Position und Geschwindigkeit und gab sie an die Forward Station durch. Ich war nicht sicher, ob es eine gute Idee war, doch Ausfaller hätte genügend Zeit gehabt, um mich daran zu hindern, und er tat es nicht.
    »Gut«, sagte Forwards Hologramm. »Sieht so aus, als könnten Sie ein gutes Stück schneller hierher kommen als zur Erde. Die Station liegt auf Ihrem Kurs, ungefähr zwanzig Astronomische Einheiten von Ihrer gegenwärtigen Position aus. Sie können hier auf die nächste Fähre warten. Besser, als in einem beschädigten Schiff weiterzufliegen.«
    »Wunderbar! Wir errechnen augenblicklich einen Kurs und lassen Sie wissen, wann Sie mit unserem Eintreffen rechnen können.«
    »Ich freue mich auf die Gelegenheit, Carlos Wu kennen zu lernen.« Forward gab uns seine Koordinaten durch und schaltete ab.
    Carlos drehte sich zu uns um. »Also schön, Beo. Jetzt bist du der Eigner eines bewaffneten und getarnten Kriegsschiffes. Also mach du dir auch Gedanken, wie du es erlangt hast.«
    »Wir haben andere Probleme zu lösen als das«, entgegnete ich. »Die Forward Station befindet sich genau an der Stelle, wo wir den Schiffsfresser vermuten.«
    Carlos nickte. Er grinste noch immer amüsiert.
    »Und wie sieht unser nächster Zug aus? Wir können nicht vor Schiffen mit Hyperraumantrieb fliehen. Nicht mehr. Könnte Forward versuchen, uns zu töten?«
    »Falls wir die Station nicht planmäßig erreichen, könnte er auf den Gedanken kommen, uns Schiffe hinterherzusenden. Wir wissen zu viel. Wir haben es ihm gegenüber selbst zugegeben«, sagte Carlos. »Der Hyperraummotor ist vollständig verschwunden. Ich kenne ein halbes Dutzend Leute, denen eine Möglichkeit einfallen würde, wie das geschehen sein könnte, selbst dann, wenn sie nichts weiter wissen.« Sein Grinsen wurde noch breiter. »Immer vorausgesetzt natürlich, daß Forward der Schiffsfresser ist. Ich denke, wir haben eine gute Chance, es herauszufinden – auf die eine oder andere Weise.«
    »Wie denn das? Etwa, indem wir einfach hineinmarschieren?«
    Ausfaller nickte beifällig.
    »Doktor Forward erwartet, daß Sie und Carlos ahnungslos in sein Netz tappen und ein leeres Schiff zurückbleibt. Ich denke, wir können dafür sorgen, daß er ein paar Überraschungen erlebt. Zum Beispiel weiß er vielleicht noch nicht, daß die Hobo Kelly eine General-Products-Zelle besitzt. Oder daß ich an Bord bin und kämpfen kann.«
    Zugegeben. Lediglich Antimaterie konnte einer General-Products-Zelle Schaden zufügen … obwohl Dinge hindurchdringen konnten, wie Licht und Gravitation und Schockwellen. »Also werden Sie in der unzerstörbaren Schiffshülle warten«, sagte ich, »während wir hilflos in der Basis sind. Sehr schlau eingefädelt. Ich würde auch gerne weglaufen. Andererseits sind

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