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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Armen gelegen hatte, als er kurz zuvor mit ihr getanzt hatte. Sie hatte sich wie üblich alle Mühe gegeben, spröde und langweilig zu wirken, doch selbst die gestelzteste Unterhaltung vermochte nicht die wachsame Intelligenz und die reizvolle Herausforderung in jenen bernsteinfarbenen Augen zu verbergen. Ebenso wenig konnte das stumpfsinnige Geplapper davon ablenken, wie sich ihr graziöser Rücken gegen seine Handfläche schmiegte. Er fragte sich, ob ihr bewusst war, dass sie ihn mit ihrer abweisenden Haltung nur noch mehr anstachelte, ihre Geheimnisse zu enthüllen.
    Ohne ihn zu bemerken, eilte sie den Flur hinab zurück zur Dienstbotentreppe. Im Licht einer Wandleuchte funkelte das Gestell ihrer Brille kurz auf. Er überlegte noch, ob er sich zu erkennen und sie zur Rede stellen sollte, oder ob er ihr weiter heimlich folgen sollte, als eine raue Stimme vom Absatz der Dienstbotentreppe herüberscholl.
    »Wer ist da?«, fragte ein Mann barsch.
    Es war keine Frage, sondern ein Befehl und nicht im höflichen, unterwürfigen Tonfall eines Dieners gesprochen.
    Quinby. Einer der beiden Leibwächter, die Hastings in jüngster Zeit überallhin begleiteten.
    Anthony streckte seinen Arm aus, packte Louisa im Vorbeigehen und hielt sie fest.
    Sie drehte sich mit einem erstickten Aufschrei zu ihm um. Ihre Augen waren angstvoll geweitet. Er presste ihr eilig seine Hand auf den Mund.
    »Sssch«, zischte er ihr ins Ohr. »Vertrauen Sie mir.«
    Er zog sie eng an sich und küsste sie forsch genug, um sie zum Schweigen zu zwingen.
    Einen Moment lang sträubte sie sich heftig, doch er küsste sie eindringlicher, sodass sie schließlich reagieren musste. Sie hörte abrupt auf, sich zu wehren. In diesem überwältigenden Moment innigen Kontaktes entlud sich zwischen ihnen etwas, das so gewaltig und elektrisierend war wie ein Blitzschlag. Er war sicher, dass auch sie es spürte. Er konnte ihre schockierte Reaktion fühlen. Und dies hatte nichts mit dem Herannahen des Leibwächters zu tun.
    Quinbys schwere Schritte hallten durch den Flur. Anthony fluchte still. Nichts hätte er lieber getan, als Louisa weiterzuküssen. Alles in ihm drängte danach, sie in das nächstgelegene Schlafzimmer zu ziehen, sie auf das Bett zu legen und sie von ihrer Brille und dem schlichten Kleid zu befreien …
    »Was machen Sie beide hier oben?«, donnerte Quinby.
    Anthony schaute auf und tat überrascht. Sein Widerwille und seine Verärgerung waren allerdings nicht gespielt. Louisa wich einen Schritt zurück und setzte eine Gewittermiene auf, als wäre auch ihr diese Störung ausgesprochen unlieb. Anthony bemerkte, dass ihre Augen hinter den Brillengläsern etwas glasig wirkten, und dass sie keuchte.
    »Wir haben Gesellschaft, mein Liebling«, sagte er gelassen.
    Quinby hatte sie fast erreicht. Er wirkte einschüchternd groß und breitschultrig in seinem dunklen Mantel. Eine der Manteltaschen wurde von dem Gewicht des Gegenstands darin nach unten gezogen. An Quinbys Hand funkelte ein massiver, teuer aussehender Goldring mit einem Onyx.
    Louisa drehte sich abrupt zu dem Leibwächter um. Anthony spürte, dass sie verängstigt war, doch sie verbarg dies sehr geschickt, indem sie ihren Fächer mit einer ärgerlichen Geste aufschnappen ließ.
    »Ich glaube nicht, dass wir einander vorgestellt wurden«, zischte sie in einem Tonfall, der Feuer hätte gefrieren lassen. Obgleich sie um einiges kleiner war, gelang ihr das Kunststück, auf Quinby herabzusehen. »Wie können Sie es wagen, uns zu stören?«
    »Tut mir leid, Madam«, sagte Quinby und sah dabei Anthony durchdringend an, »aber Gäste haben zu diesem Stockwerk keinen Zutritt. Ich werde Sie beide nach unten begleiten.«
    »Wir brauchen keine Eskorte«, erwiderte Anthony kühl. »Wir kennen den Weg.«
    »In der Tat«, pflichtete Louisa ihm bei. »Bestens sogar.«
    Sie raffte ihre Röcke und wollte an Quinby vorbeirauschen. Er packte sie am Ellbogen.
    Sie stieß einen Laut aus, als wäre sie bis ins Mark empört. »Was erlauben Sie sich?«
    »Sie müssen entschuldigen, aber bevor Sie gehen, muss ich Sie noch fragen, was Sie hier oben gemacht haben«, sagte er.
    Ihre Augen blitzten gefährlich hinter ihren Brillengläsern. »Nehmen Sie auf der Stelle Ihre Hand weg, oder ich werde persönlich dafür Sorge tragen, dass Mr. Hastings von diesem Zwischenfall erfährt.«
    »Er wird sowieso davon erfahren.« Quinby zeigte sich ungerührt. »Es ist meine Aufgabe, ihm zu melden, wenn solche Sachen passieren.«
    »Von

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