Robbins, Harold - Träume
Formular. »Gibt doch keine, die mich immer wieder so auf Touren bringt wie du.«
Sie gab mir den Scheck, lächelte. »Jede Wette - das sagst du zu allen.«
Ich faltete den Scheck, steckte ihn ein. »Du verkennst mich. Kannst sie ja fragen, wenn du willst.«
»Ich koche heute abend mexikanisch«, sagte sie. »Gute enchiladas. Tacos mit richtigem Rindfleisch. Rotwein. Kommst du?«
»Kann nicht, Verita. Ehrlich. Hab ‘ne Verabredung mit so einem Kerl - wegen ‘nem Job.«
Sie zog ein Gesicht. »Immer, wenn ein Mann >ehrlich< zu mir sagt, weiß ich, daß er lügt.«
»Vielleicht nächste Woche«, sagte ich und wandte mich zur Tür.
»Eine nächste Woche wird es nicht geben«, rief sie hinter mir her.
Aber ich war bereits bei der Tür, und erst, als ich in das Auto stieg, begriff ich richtig, was sie meinte.
Der Collector hielt mir bereits den Füller hin. Ich nahm, unterschrieb den Scheck, gab ihn dem Collector. Er warf einen Blick auf meine Unterschrift, steckte den Scheck ein. »Gut.« Er nickte. Plötzlich klang seine Stimme eigentümlich ausdruckslos. »Aussteigen!«
Ich starrte ihn verdutzt an. »Aber Sie haben mir ja noch nicht meine Fünfzig gegeben.«
»Ist nicht mehr drin«, sagte er. »Dein Kredit ist gerade ausgelaufen.«
»Was soll das!? Das ist doch praktisch eine feste Abmachung.«
»Nur solange du deine Schecks bekommst. Aber du bist nun mal nicht so im Bild wie - Lonergan. Er weiß, daß dies dein letzter Scheck ist und daß du frühestens in drei Monaten wieder drankommst.«
»Scheiße! Was soll ich jetzt tun? Ich bin pleite.«
»Du könntest’s ja wieder mal mit Arbeit versuchen«, sagte er, streckte seinen Arm an mir vorbei und stieß die Tür auf. Als ich aussteigen wollte, hielt er mich einen Augenblick zurück. »Lonergan hat mir aufgetragen, dir zu sagen - wenn du wirklich wieder arbeiten willst, dann sollst du dich um Viertel nach zwölf bei ihm in seinem Büro sehen lassen.«
Kaum war ich ausgestiegen, zog er die Tür hinter mir zu und fuhr los. Ich stand da, und der Regen strömte mir übers Gesicht. Ich kramte in meinen Taschen und fand schließlich ein zerdrücktes Zigarettenpäckchen. So drei oder vier waren noch drin. Ich ging zum Gebäude zurück, stand hier im Windschatten und steckte mir eine an.
Als ich den Kopf hob, sah ich, daß Verita eben in ihrem alten Valiant vom Parkplatz fahren wollte. Ich winkte. Sie hielt, und ich rannte hin und stieg ein.
»Ich bin erst für dreißig Minuten nach zwölf verabredet«, sagte ich. »Wenn dein Angebot also noch gilt -«
Sie hatte eine kleine Atelierwohnung bei der Olivera Street. Wenn man den Kopf weit genug aus dem Fenster steckte, konnte man unten die hellen Lichter der Straße sehen, auf der immer Betrieb herrschte. Den Chicanos schien der Regen nichts auszumachen. Nach dem Abendessen brachen sie, wie stets, zu einem Bummel durch das Viertel auf. Dazu nahmen sie gewöhnlich ihre Kinder mit. Dieser »Bummel« fand erst um zwei Uhr früh ein Ende, wenn überall dichtgemacht wurde. Dann gingen die armen Chicanos mit ihren Kindern nach Hause, während jene, die sich’s leisten konnten, dorthin abschwirrten, wo auch nach der offiziellen Schlußzeit noch was los war. Mexikaner taten nachts alles mögliche, nur schlafen mochten sie um diese Zeit nicht.
»Hier ist Johnny!« Aus dem Fernseher hinter mir, am Fuß des Bettes, klang Ed McMahons Stimme. Ich hob den Kopf.
Veritas Hände schoben mich wieder zwischen ihre Beine. »Nicht aufhören, Gary. Das ist ja so gut!«
Ich sah auf, betrachtete sie. Auf ihrem Gesicht lag jener eigentümliche Ausdruck fast grimmiger Entschlossenheit, der anzeigte, daß sie zum Orgasmus kommen wollte. Ich ließ drei Finger in sie hineingleiten und bewegte ihren Kitzler zwischen meinen Zähnen sacht hin und her. Deutlich spürte ich, wie sich ihr ganzer Körper spannte, als es ihr kam. Heftig atmete sie aus: ein Stöhnen; gestaute Luft, die jetzt fast explosionsartig entwich. In meinen Händen spürte ich ihr Fleisch, die Schenkel, den Hintern, noch immer zitternd. Allmählich klang es ab. Sie öffnete die Augen.
Sacht bewegte sie den Kopf von Seite zu Seite. »Du machst das so gut, Gary. Keiner kann es so wie du.«
Ich schwieg.
Sie streckte die Hand aus. Ihre Finger spielten in meinem Haar, strichen es mir aus der Stirn. »Ich sehe so gern deinen Blondkopf dort unten zwischen meinen Beinen. Meine Haare sind so dunkel und deine so hell.«
Ich wälzte mich herum, wollte aus dem Bett.
Sie hielt
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