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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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mich zurück. »Mußt du wirklich gehen? Es regnet immer noch. Du kannst heute nacht bei mir bleiben.«
    »Ich habe nicht gelogen. Ich bin wirklich verabredet. Es ist wegen einem Job.«
    »Wegen einem Job?« fragte sie zweifelnd. »Wer bestellt dich nachts um halb eins zum Gespräch über einen Job?«
    Ich griff nach meinen Jeans. »Lonergan.«
    »Oh.« Sie stand auf und ging in Richtung Badezimmer. »Ich wasche mich schnell. Bin gleich wieder da. Ich fahre dich hin.«
    Im Auto wechselten wir kein Wort, bis sie vor dem »Silver Stud« hielt. Wir waren am Ziel.
    »Soll ich auf dich warten?« fragte sie.
    »Nein. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird.«
    Sie zögerte einen Augenblick. »Er taugt nichts, Gary. Sei vorsichtig.«
    Ich sah sie fragend an.
    »Er wartet auf Leute, die kein Geld haben. Die saugt er dann aus. Ich kenne Männer und Frauen, die für ihn anschaffen gehen - ja, auf den Strich gehen. Manchmal läßt er den Collector vor unserem Büro auf sie warten; an dem Tag, wenn sie ihren letzten Scheck bekommen. So wie er diesmal auf dich gewartet hat.«
    Ich war überrascht: darüber, daß sie den Eintreiber offenbar bemerkt hatte. »Ich habe nicht die Absicht, für irgendwen auf den Strich zu gehen.«
    Ihre Augen glänzten. »Hast du Geld?«
    »Ich werde schon zurechtkommen.«
    Aus ihrem Portemonnaie holte sie einen Zehn-DollarSchein; drückte ihn mir in die Hand. »Nimm«, sagte sie mit ernstem Gesicht. »Ohne Geld in der Tasche sollte niemand zu Lonergan gehen.«
    Ich zögerte.
    »Ist ja nur geliehen«, fügte sie rasch hinzu. »Du gibst mir’s zurück, wenn du einen Job hast.«
    Ich warf einen Blick auf den Schein, nickte dann und steckte ihn weg. »Danke.« Während sie mich noch musterte, beugte ich mich zu ihr und küßte sie.
    Der Regen hatte nachgelassen. Ich wartete, bis sich der alte Valiant wieder in Bewegung setzte. Das Auto verschwand. Erst jetzt betrat ich die Silver-Stud-Bar.
    Sie war fast leer. Nur ein paar Dreigroschenjungen hockten herum; Berufsschwule, die sich an ihren Drinks festhielten. Blitzschnell taxierten sie mich, ebenso rasch erlosch ihr
    Interesse wieder. Ich gehörte nicht zur Klasse derer, auf die sie warteten: Für die reichen Tunten von den Hügeln war’s immer noch zu früh. Ich ging an der Theke vorbei. Um zu Lonergans Büro zu gelangen, mußte man ganz hinten eine Treppe hinauf.
    Jetzt sah ich, daß der Collector dort saß: an einem Tisch im Dunkeln, ganz in der Nähe der Treppe. Er hob die Hand. »Lonergan verspätet sich. Er ist noch nicht da.«
    Ich nickte.
    Er deutete auf einen Stuhl. »Setz dich und nimm einen Drink.«
    Ich musterte ihn mit erhobenen Augenbrauen.
    Auf seinem Gesicht zeigte sich ein Grinsen. Hell blitzten seine weißen Zähne in der Dunkelheit. »Ich spendier dir einen. Was darf’s denn sein?«
    »Whisky mit Eis.« Ich nahm Platz.
    Der Kellner kam, stellte den Drink vor mich hin. Ich nahm einen Schluck, genoß den Geschmack: ein sauberes, frisches Gefühl.
    »Du siehst ganz schön geschafft aus, Mann«, sagte der Collector. »So als ob du heute nacht etwas zuviel mexikanischen Chili gegessen hättest.«
    »Wie kommt’s, daß Sie über das, was ich tue, so genau im Bilde sind? Ich muß ja wirklich wichtig sein.«
    Der Collector lachte. »Du bist nicht wichtig, o nein. Lonergan ist wichtig. Und Lonergan legt nun mal großen Wert darauf, über Leute im Bilde zu sein, mit denen er Geschäfte machen will.«
    Lonergan kam so gegen eins. Ohne uns auch nur einen einzigen Blick zuzuwerfen, ging er an unserem Tisch vorbei und stieg, von seinem Leibwächter gefolgt, die Treppe hinauf. Ich erhob mich.
    Der Collector winkte mich zurück. »Nur langsam, Mann. Wenn er dich sehen will, läßt er dich holen.«
    »Er ist so schnell an uns vorbeigegangen, daß er mich bestimmt nicht bemerkt hat.«
    »Er hat dich bemerkt. Dem entgeht nichts.« Auf einen Wink von ihm brachte der Kellner noch einen Drink.
    Ich hob mein Glas und ließ den Blick durch die Bar gleiten. Langsam kam Leben in die Bude. Die Tunten von Beverly Hills und Bel Air tauchten auf. Sie hatten inzwischen ihre Dinner-Verpflichtungen mit irgendwelchen »Society-Ladies« hinter sich gebracht und sahen ganz so aus, als wollten sie nach all der Anstrengung endlich zu ihrem Vergnügen kommen. Einer von ihnen bemerkte meine neugierigen Blicke. Offenbar glaubte er, daß ich ihn abtaxierte. Hoffnungsvoll machte er ein paar Schritte auf mich zu. Dann sah er den Collector und ging zur Bar zurück.
    Der

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