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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Im Rückspiegel blickte er zu Veritas altem Valiant. »Wie hat’s die Puppe denn aufgenommen, das mit dem Tripper?«
    »Sie trägt mir nichts nach.«
    »Hab ich mir schon gedacht, als ich sah, daß sie dich zur Klinik in Cedars fuhr. Habt ihr euch eure Spritzen verpassen lassen?«
    Ich nickte. »Ich kapiere das einfach nicht. Ich meine, Lonergan läßt mich von Ihnen beschatten - man sollte eigentlich annehmen, er hätte wichtigere Aufgaben für Sie.«
    »Ich tu, was man mir sagt.« Er zog eine Zigarette hervor, steckte sie sich zwischen die Lippen. »Was ist? Kann’s losgehen?«
    »Ich will nur nach oben und mich umziehen. Dann können wir drei losfahren.«
    »Drei?«
    Mit dem Kopf wies ich auf Verita, die ausgestiegen war und sich uns näherte. »Sie kommt mit.«
    »Wozu? Von ihr hat Lonergan nichts gesagt.«
    »Sie ist meine Buchprüferin. Schließlich weiß auch Lonergan, daß niemand eine Firma oder einen Betrieb übernimmt, wenn er die Bücher nicht von einem Experten seines Vertrauens hat prüfen lassen.«
    Zum ersten Mal war es mir gelungen, ihn in seiner Selbstsicherheit zu beirren. »So? Na, ich weiß nicht.«
    Ich deutete auf das Telefon unter seinem Armaturenbrett. »Rufen Sie ihn doch an und fragen Sie ihn. Ich gehe inzwischen nach oben. Wenn’s okay ist, hupen Sie, und ich komme runter. Wenn nicht, dann vergessen wir die ganze Geschichte.«
    Während er nach dem Hörer griff, betraten wir das Haus. Verita folgte mir die Treppe hinauf und in die Wohnung. Ich öffnete die Tür und starrte verblüfft. Noch nie hatte das Appartement so ausgesehen.
    Hier war so gründlich saubergemacht worden, daß selbst die Fenster und das schäbige Mobiliar glänzten. Und als ich ins Schlafzimmer trat, sah ich, daß alle meine Hemden gewaschen und gebügelt waren; und gebügelt waren praktisch auch sämtliche anderen Kleidungsstücke.
    »Du hast ja großes Talent als Hausfrau«, sagte Verita. »Das hätte ich mir wirklich nicht träumen lassen.«
    Bevor ich antworten konnte, öffnete sich die Badezimmertür, und der Junge kam heraus. Bis auf die umgebundene Schürze war er nackt. In der einen Hand hielt er eine Flasche Reinigungsmittel, in der anderen eine Bürste. Er starrte uns an. »Wer seid ihr?« fragte er.
    »Ich bin Gareth«, sagte ich. »Ich wohne hier.«
    Sein Gesicht hellte sich auf, ein strahlendes Lächeln erschien. »Oh, Gareth, ich liebe dich«, sagte er. »Ich möchte für dich saubermachen und kochen und waschen und bügeln. Ich möchte dein Sklave sein.«
    Im selben Augenblick kam vom Jaguar unten ein lautes Hupen. Verwirrt sah ich zu Verita, schaute dann wieder zu dem jungen Mann. Alles schien so überaus konfus.
    Die Büroräume des Hollywood Express befanden sich in einem schäbigen Gebäude am Santa Monica Boulevard, etwa einen Häuserblock von den Goldwyn-Studios entfernt. Der Collector parkte seinen Jaguar an einer Stelle, wo absolutes Parkverbot bestand. Nicht nur das. Zu allem verstand er es auch noch, seinen Wagen so zu placieren, daß er an der nahen Bushaltestelle die haltenden Busse behindern mußte. Für Verkehrszeichen schien der Collector nichts als Verachtung übrig zu haben.
    Im Parterre des Gebäudes waren die Fensterscheiben mit schmutzigweißer Farbe gestrichen, so daß man nicht in die Räume blicken konnte. Darauf hatte man schwarze Buchstaben gepinselt: den Namen des Blattes.
    Der Collector öffnete die Tür und trat ein. Den Wänden des Raums entlang standen acht oder neun verwaiste Schreibtische. Ganz hinten befand sich ein großes Wandbrett, auf dem mit roten, gelben und blauen Haftnadeln alle möglichen Papiere aufgespießt waren.
    »Ist hier jemand?« rief der Collector.
    In einem Hinterzimmer knarrte eine Tür. Dann trat ein Mann mittleren Alters ein, ein müder, schlaffer Typ. Er trocknete sich die Hände mit einem Papierhandtuch, das er achtlos fallen ließ, während er auf uns zukam.
    »Sie haben sich um eine Stunde verspätet«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Ach was.« Der Collector musterte ihn. »Ich bin nicht zu spät. Sie sind zu früh gekommen.«
    »Aber Lonergan hat doch gesagt -« Unter dem starren Blick des Collectors verstummte der Mann.
    Der Collector deutete in meine Richtung. »Gareth Brendan, Joe Persky.«
    Freudlos schüttelte mir der Mann die Hand. Selbst in seinem kleinen Finger schien eine tiefe Müdigkeit zu sitzen. »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    Ich nickte. »Das ist Verita Velasquez, meine Buchhalterin.«
    Er gab ihr die Hand, blickte dann wieder

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