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Robinson Crusoe

Robinson Crusoe

Titel: Robinson Crusoe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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geschwommen.
    erhoben jämmerliche Klagen über die anderen und flehten, sie doch um Gottes willen ins Schiff zu nehmen, denn sonst würden sie ermordet werden, und
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    lieber solle sie der Kapitän gleich aufhängen. Der Kapitän gab zuerst vor, er könne ohne mich nichts entscheiden; nach einigem Hin und Her jedoch und nachdem sie feierliche Buße geschworen hatten, wurden sie an Bord geholt und alsdann tüchtig durchgeprügelt, worauf sie sich dann als ganz ordentliche und ruhige Burschen erwiesen. Kurz darauf fuhr ich mit dem Boot bei Hochwasser an Land, um den drei anderen die versprochenen Sachen zu bringen, zu denen der Kapitän auf meine Fürsprache hin noch ihre Kisten und Kleider gefügt hatte. Sie nahmen alles sehr dankbar an, und ich ermutigte sie noch, indem ich ihnen versprach, wenn ich je Gelegenheit hätte, sie durch ein Schiff abholen zu lassen, so würde ich sie nicht vergessen.
    Bei meiner Abreise nahm ich als Andenken meine große Ziegenfellmütze sowie meinen Sonnenschirm und einen meiner Papageien mit. Auch vergaß ich das vorerwähnte Geld nicht, das inzwischen so lange unbenutzt gelegen hatte, daß es ganz rostig und schwarz geworden war und kaum noch als Silber zu erkennen war, bis man es ein wenig gerieben und abgewischt hatte. Ebenso nahm ich das Geld mit, das ich in dem spanischen Wrack gefunden hatte.
    Und also verließ ich diese Insel, dem
    Schiffskalender nach am 19. Dezember des Jahres 1686, nachdem ich 28 Jahre, 2 Monate und 19 Tage darauf gelebt hatte, und ich entging dieser zweiten Sklaverei an demselben Tage des Monats, an dem ich in der Schaluppe den Mauren zu Salee entflohen war.
    Auf diesem Schiff langte ich nach einer langwierigen Reise am 11.Juni des Jahres 1687 nach 35 jähriger
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    Abwesenheit in England an. Bei meiner Ankunft war mir alle Welt so fremd, als hätte ich mein Lebtag keine Seele dort gekannt. Meine ehemalige
    Wohltäterin und Pflegemutter, der ich mein Geld anvertraut hatte, war zwar noch am Leben, hatte aber vielerlei Unglück durchgemacht. Sie hatte vor kurzem zum zweiten mal ihren Mann verloren, und es stand nicht eben gut um sie. Ich redete ihr zu, sie solle sich wegen dessen, was sie mir schuldete, keine grauen Haare wachsen lassen, denn ich wolle sie nicht drängen. Vielmehr gab ich ihr, zum Dank für alle ihre Sorge und Treue, etwas zu Hilfe, soviel mein kleines Kapital es erlaubte, und das war damals nur sehr wenig; aber ich versicherte ihr, ich würde ihre Güte gegen mich nie vergessen; und ich vergaß sie auch wirklich nicht, als ich genug besaß, um ihr zu helfen, wie ich an seinem Ort erzählen werde.
    Darauf reiste ich zunächst nach Yorkshire; allein mein Vater war tot, meine Mutter auch, und die ganze Familie ausgestorben; nur zwei Schwestern fand ich vor und zwei der Kinder eines meiner Brüder. An mich hatte niemand mehr gedacht, weil man mich seit langem tot glaubte, so daß ich, kurz gesagt, keinerlei Trost noch Hilfe fand. Und mit meinem eigenen bißchen Geld konnte ich auch nicht viel anfangen.
    Zwar erhielt ich einen unverhofften Beweis der Dankbarkeit. Denn da der Kapitän, dem ich glücklich wieder zu Leben. Schiff und Ladung verholfen hatte, den Eigentümern seines Schiffes viel Rühmens von mir machte, so luden sie und einige andere beteiligte Kaufleute mich zu sich und händigten mir mit
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    herzlichen Worten ein Geschenk von zweihundert Pfund Sterling aus.
    Ich dachte hin und her über meine Lage. Was ich besaß, reichte nicht hin, um mich häuslich niederzulassen und ein ersprießliches Gewerbe anzufangen. Und so entschloß ich mich, nach Lissabon zu segeln und zu sehen, ob ich nicht Nachrichten über meine Plantage in Brasilien einziehen könnte und wie es mit meinem Nachbarn stünde, der mich sicherlich seit vielen Jahren für tot hielt.
    Ich schiffte mich also nach Lissabon ein und kam im April dort an, zusammen mit meinem ehrlichen Freitag, der mir in allem Hin und Her treulich beistand.
    Durch Nachfrage machte ich zu meiner großen Freude meinen alten Freund, den Schiffskapitän, der mich damals an der afrikanischen Küste an Bord genommen hatte, ausfindig. Er war inzwischen alt geworden, hatte das Seeleben aufgegeben und das Schiff seinem Sohne überlassen, der auch kein Jüngling mehr war. Er selber trieb bis dato noch Handelsgeschäfte mit Brasilien. Der gute Alte kannte mich nicht mehr, und auch ich vermochte ihn nur schwer zu erkennen. Als ich aber meinen Namen nannte, erinnerte er sich meiner

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