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Robinson Crusoe

Robinson Crusoe

Titel: Robinson Crusoe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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weiter. Unterwegs hörten wir nur noch manchmal die hungrigen Wölfe im Walde heulen, und manchmal glaubten wir auch einige von ihnen zu sehen; aber da uns der Schnee blendete, waren wir der Sache nicht sicher.
    Nach Verlauf einer Stunde gelangten wir in das Dorf, wo wir übernachten wollten, und fanden alles in Furcht und in Waffen, weil nachts zuvor die Wölfe und einige Bären daselbst eingebrochen waren, und sie mußten Tag und Nacht Wache stehen, zumal nachts, um ihr Vieh und auch sich selber zu schützen.
    Am nächsten Morgen war unser Führer so schwach und sein Arm und Schenkel von den zwei schwärenden Wunden so geschwollen, daß er nicht weilerkonnte.
    Wir mußten daher aus diesem Dorf einen ändern bis nach Toulouse nehmen, wo wir in warme Luft und liebliches, fruchtbares Land kamen und nichts mehr von Schnee, Wölfen und dergleichen sahen.
    Als wir in Toulouse unser Abenteuer erzählten, sagten die Leute uns, das sei gar nichts
    Ungewöhnliches in dem großen Wald am Fuße des Gebirges, besonders wenn Schnee läge; aber sie fragten sehr danach, was denn das für ein Führer gewesen sei, der sich überstanden habe, uns in einem so strengen Winter diesen Weg zu führen, und sie sagten, es sei allerhand, daß wir nicht sämtlich von den Wölfen gerissen worden seien. Als wir ihnen erzählten, wie wir uns postiert hatten, die Pferde in der Mitte, schalten sie uns heftig und sagten, dabei
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    hätte man fünfzig zu eins wetten können, daß wir alle umkommen würden, denn es sei der Anblick der Pferde gewesen, der die Wölfe so wild gemacht habe, für gewöhnlich liefen sie schon vor einem Gewehr davon, aber ihr rasender Hunger und die Gier, an die Pferde zu kommen, habe sie blind und taub gegen die Gefahr gemacht, und hätten wir sie nicht durch das ständige Feuer und zuletzt durch die Kriegslist mit dem ausgestreuten Pulver überwältigt, so wären wir aller Wahrscheinlichkeit nach in Stücke gerissen worden. Wären wir dagegen ruhig im Sattel geblieben und hätten von da aus geschossen, so hätten sie die Pferde, mit den Menschen auf den Rücken, nicht so sehr als ihnen zukommende Beute betrachtet.
    Schließlich sagten sie noch, wenn wir uns alle zusammengestellt und unsere Pferde preisgegeben hätten, so würden sie so begierig gewesen sein, sie zu verschlingen, daß wir vermutlich heil davongekommen wären, zumal wir Schußwaffen bei uns hatten und so zahlreich waren.
    Ich meinesteils hatte auch wahrlich noch genug von der Erinnerung an den Anblick der mehr als dreihundert hungrigen Wölfe, die mit aufgesperrten Rachen und fürchterlichem Geheul mitten in freiem Felde auf uns eindrangen; und die Lust, jemals wieder über das Gebirge zu reisen, ist mir gründlich vergangen; lieber will ich tausend Meilen zur See fahren, sollte ich auch jede Woche einmal einen Sturm zu bestehen haben.
    Von meiner Reise durch Frankreich weiß ich nichts Besonderes zu berichten, was nicht andere Reisende schon besser als ich geschildert hätten. Ich ritt von
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    Toulouse nach Paris, dann nach kurzem Aufenthalt weiter nach Calais und kam nach einer sehr kalten Überfahrt am 14.Januar glücklich in Dover an.
    Nun hatten meine Reisen ein Ende, und in kurzem hatte ich all meinen neuerworbenen Reichtum in Händen, da die Wechsel, die ich mitbrachte, mir sehr prompt eingelöst wurden.
    Meine Hauptberaterin und Helferin war meine gute alte Kapitänswitwe, die aus Dankbarkeit für das Geld, das ich ihr geschickt, keine Mühe scheute, um für mich zu sorgen und mir beizustehen; und ich vertraute ihr in allen Dingen so völlig, daß ich über die Sicherheit des Meinigen durchaus beruhigt war. Die makellose Rechtschaffenheit dieser guten allen Frau, die sie von allem Anfang an bis jetzt ans Ende bewiesen hatte, war in der Tat ein großes Glück für mich.
    Nun dachte ich also daran, mein Kapital bei dieser Frau zu lassen und selber wieder über Lissabon zurück nach Brasilien zu fahren. Doch nun erhob sich jenes andere Bedenken: die Frage der Religion. Denn ich wußte wohl, daß es für mich nicht ratsam sein würde, mich in Brasilien häuslich niederzulassen, falls ich nicht bereit wäre, mich bedingungslos zur Römischen Kirche zu bekennen. Blieb ich bei meinem protestantischen Bekenntnis, so stand mir bevor, ein Märtyrer meines Glaubens zu werden und durch die Inquisition um Freiheit und Leben zu kommen. Ich beschloß daher, daheim zu bleiben und lieber meine Plantage bei guter Gelegenheit zu verkaufen.
    Zu diesem Zweck

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