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Robinson Crusoe

Robinson Crusoe

Titel: Robinson Crusoe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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auf englisch: «Gentlemen, fürchten Sie sich nicht vor mir! Vielleicht ist Ihnen ein Freund nahe, da Sie es am wenigsten erwarten.» - «Der müßte dann vom Himmel selber geschickt sein», sagte einer von ihnen tiefernst zu mir, indem er gleichzeitig seinen Hut abnahm; «denn Menschen können uns nicht mehr helfen.» «Alle Hilfe kommt vom Himmel, Herr», erwiderte ich; «aber wollen Sie wohl einem Fremden sagen, wie er Ihnen helfen kann? Denn Sie scheinen mir in großer Not zu sein. Ich sah Sie, als Sie landeten und die Unmenschen, die mit Ihnen kamen, anscheinend um Gnade anflehten; ich sah auch einen davon seinen Säbel erheben, um Sie zu töten.»
Dem armen Mann stürzten die Tränen aus den Augen; er zitterte am ganzen Leibe und erwiderte: « Rede ich mit einem Gott oder einem Menschen? Ist es ein wirklicher Mensch oder ein Engel?»-«Seien Sie deswegen unbesorgt, Herr», versetzte ich. «Hätte Gott Ihnen einen Engel zu Hilfe geschickt, so würde er wohl in besseren Kleidern und mit anderen Waffen kommen, als Sie an mir sehen! Ich bitte Sie, schütteln Sie Ihre Furcht ab; ich bin ein Mensch, ein Engländer, und bereit, Ihnen zu helfen. Sie sehen, ich habe nur einen Diener. Aber wir haben Schußwaffen und Munition. Sprechen Sie also frei heraus: können wir Ihnen dienen? Was ist Ihnen widerfahren?»
«Unsere Geschichte, Herr», sagte er, «ist zu lang, um sie Ihnen zu erzählen, indes unsere Mörder so nahe sind.

Kurz gesagt jedoch: ich war der Befehlshaber jenes Schiffes; sie haben gegen mich gemeutert und ließen sich nur mit knapper Not davon abhalt en, mich zu ermorden. Schließlich haben sie mich und diese beiden hier, meinen Steuermann und einen Passagier, an diesen verlassenen Ort ausgesetzt, wo wir unseren Untergang vor Augen sahen, da wir das Land für unbewohnt hielten; und wir wissen auch jetzt noch nicht, was wir von alldem denken sollen.»
«Wo sind diese Schurken, Ihre Feinde?» fragte ich. «Wissen Sie, wohin sie gegangen sind?» -«Dort sind sie, Herr», sagte er, auf ein dichtes Gebüsch weisend; «mein Herz zittert bei dem Gedanken, sie könnten uns gesehen und Sie sprechen gehört haben; denn dann werden sie uns sicher alle ermorden.»
«Haben sie irgendwelche Schußwaffen?» fragte ich. Er erwiderte, sie hätten nur zwei Flinten bei sieh, eine dritte hätten sie im Boot gelassen. «Gut denn», rief ich, «überlassen Sie alles andere mir. Ich sehe, sie sind alle eingeschlafen; es ist ein leichtes, sie alle zu töten. Oder sollen wir sie lieber gefangennehmen?» Er erwiderte, es seien zwei ganz verwegene Burschen dabei, denen es kaum ratsam sei, Gnade zu erweisen; wären diese aber beseitigt, so glaube er, würden die anderen sich wieder auf ihre Pflicht besinnen. «Welche sind diese beiden?
»fragte ich. Er sagte, er könne sie mir auf diese Entfernung nicht bezeichnen, aber er wolle meinen Befehlen in allen Stücken gehorchen. «Gut», sagte ich, «wir wollen zunächst hier weggehen, damit sie nicht etwa aufwachen und uns sehen oder hören, und wollen dann weiter beraten.» Also gingen sie willig mit mir zurück, bis uns das Gehölz vor ihnen verbarg.
«Hören Sie nun, Herr», sagte ich, gesetzt, ich wage Ihre Befreiung, sind Sie dann bereit, zwei Bedingungen zu erfüllen?» Er kam mir zuvor, indem er sagte, er sowohl wie das Schiff, falls es zurückerobert werde, sollten in allen Dingen einzig und allein meinem Befehl und Willen unt erworfen sein; werde es aber nicht erobert, so wolle er mit mir leben und sterben, wohin immer in aller Welt ich ihn führen würde. Dasselbe versicherten auch die anderen beiden.
«Gut», sagte ich, «meine Bedingungen sind nur zweierlei: erstens, daß Sie keinerlei Autorität über mich beanspruchen, solange Sie mit mir auf dieser Insel sind, und daß Sie alle Waffen, die ich Ihnen etwa in die Hände gebe, mir jederzeit auf mein Verlangen wieder ausliefern und sich ganz unter meinen Befehl stellen.
Zweitens, daß Sie, falls das Schiffzurückerobert wird, mich und meinen Diener ohne Entgelt nach England bringen.» Er gab mir alle Versicherungen, die ein verständiger und ehrlicher Mann nur geben kann, daß er diese sehr gerechten Forderungen erfüllen und überdies sein Lebtag bei allen Gelegenheiten bezeugen wolle, daß er mir sein Leben zu danken habe.
«Gut denn», sagte ich, «hier sind drei Musketen für Sie samt Pulver und Kugeln. Was meinen Sie nun soll jetzt weiter geschehen?» Er bezeigte mir alle nur mögliche Dankbarkeit , wünschte aber, sich

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