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Robur der Sieger

Robur der Sieger

Titel: Robur der Sieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Wasser, aber in die Luft werfen. Ich sage Ihnen, das heißt gegen eine Unmöglichkeit kämpfen!«
    Wunderbar, die Mitglieder des Weldon-Instituts sagten gegenüber dieser Behauptung jetzt kein Wort, als wären sie eben so taub wie langmüthig geworden, oder hielten sie nur an sich, um zu sehen, wie weit dieser kühne Widersacher zu gehen wagen würde?
    Robur fuhr fort:
    »Nehmen wir einen Ballon. Um ein Kilogramm an Gewicht zu verlieren, muß derselbe ein Cubikmeter Gas aufnehmen. Ein Ballon, der den Anspruch macht, mit Hilfe eines Mechanismus dem Winde zu widerstehen, wenn der Druck einer steifen Brise auf das Großsegel eines Schiffes der Kraft von vierhundert Pferden gleichkommt, wenn man bei dem Unglücksfalle mit der Taybrücke gesehen hat, daß ein Orkan einen Druck von vierhundertvierundvierzig Kilogramm auf den Quadratmeter auszuüben im Stande ist! Ein Ballon, wo die Natur doch niemals ein fliegendes Geschöpf nach diesem System geschaffen hat, ob dasselbe nun mit Flügeln, wie die Vögel, oder mit Membranen, wie gewisse Fische und Säugethiere, ausgerüstet wurden…
    – Säugethiere? rief eines der Mitglieder des Clubs.
    – Gewiß, die Fledermaus, welche ja auch fliegt, wenn ich nicht irre. Sollte der Herr, welcher mich unterbrach, wirklich nicht wissen, daß die Fledermaus ein Säugethier ist, oder hat er jemals eine Omelette aus Fledermauseiern bereiten sehen?«
    Darauf behielt der Heimgeschickte seine Unterbrechungen ferner für sich, Robur dagegen fuhr mit demselben Eifer fort:
    »Wäre damit aber gesagt, daß der Mensch darauf verzichten müsse, das Luftmeer zu beherrschen und durch Nutzbarmachung dieses wunderbaren Beförderungsmittels die Zustände der alternden Welt umzuwandeln? Gewiß nicht! So wie er der Herr der Meere geworden durch das Schiff mit Ruder, Segel, Rad oder Schraube, so wird er auch zum Herrn der Luft werden durch Apparate, welche schwerer sind als diese, denn unbedingt müssen jene schwerer sein, um mächtiger sein zu können.«
    Jetzt war in der Versammlung aber kein Halten mehr. Welche Breitseite von Zurufen donnerte aus jedem Munde, die alle auf Robur zielten, wie eben so viele Gewehrläufe oder Kanonenrohre! Sollten sie nicht antworten auf solch’ offenbare, in’s Lager der Ballonisten geschleuderte Kriegserklärung? Wurde hiermit nicht der Kampf zwischen dem »leichter« und »schwerer als die Luft« ausgesprochener Maßen wieder aufgenommen?
    Robur verzog keine Miene. Die Arme über der Brust gekreuzt, wartete er es regungslos ab, bis wieder Ruhe eingetreten war.
    Onkel Prudent befahl durch eine Handbewegung, das Feuer einzustellen.
     

    »Ich heiße Robur.« (S. 28.)
     
    »Ja, fuhr Robur fort, die Zukunft gehört den Flugmaschinen. Die Luft bietet den hinreichenden, soliden Stützpunkt. Man verleihe einer Säule dieses Mediums eine aufsteigende Bewegung von fünfundvierzig Meter in der Secunde und ein Mensch würde sich schon oberhalb derselben erhalten, wenn die Sohlen seiner Schuhe nur ein Achtel Quadratmeter Oberfläche böten. Würde die Geschwindigkeit der Luftsäule auf neunzig Meter gesteigert, so könnte er mit bloßen Füßen darauf gehen. Treibt man nun durch die Flügel einer archimedischen Schraube eine Luftmasse mit derselben Schnelligkeit fort, so erzielt man dasselbe Resultat.«
    Was Robur hier sagte, hatten vor ihm alle Anhänger der sogenannten Aviation ausgesprochen, deren Arbeiten langsam, aber sicher zur Lösung des vorliegenden Problems zu führen versprechen.
    Die Ehre, diese einfachen Gedanken verbreitet zu haben, kommt Ponton d’Annécourt, La Landelle, Nadar, Luzi, Louvrie, Liais, Bélégnic, Moreau, den beiden Richard, Babinet, Jobert, Du Temple, Salives, Penaud, De Villeneuve, Gauchol und Tatin, Michel Loup, Edison, Planavergue und noch einer Menge anderer Männer zu. Mehrmals aufgegeben und wieder aufgenommen, mußte denselben doch eines Tages der Sieg zu Theil werden. Und hatten von dieser Seite die Feinde der Aviation, welche behaupteten, daß der Vogel nur durch Erwärmung der Luft, mit der er sich aufbläht, fliege, auf Antwort warten müssen? Hatten die Erstgenannten nicht vielmehr nachgewiesen, daß ein fünf Kilogramm wiegender Adler sich hätte mit fünfzig Cubikmeter jenes erwärmten Fluidums anfüllen müssen, um sich dadurch allein frei schwebend zu erhalten?
     

    »Sie sind keine Amerikaner!…« (S. 38.)
     
    Ganz dasselbe wies auch hier Robur mit unerbittlicher Logik nach, aber inmitten eines Heidenlärmes, der sich von allen

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