Robur der Sieger
die beide im süd-
lichen Teil von Oregon, Vereinigte Staaten, angelegt waren.
Man kann auch nicht vergessen haben, daß Herr Schultze
in der Absicht, Franceville zu zerstören, ein ungeheures Ge-
schoß, schon mehr eine Maschine, auf diese Stadt schleu-
derte, die sie mit einem Schlag vernichten sollte.
Noch weniger kann der Vergessenheit verfallen sein,
daß dieses Geschoß, dessen Ausgangsgeschwindigkeit beim
Verlassen der Mündung der Monsterkanone falsch berech-
net war, mit einer 16mal größeren Geschwindigkeit, als ge-
wöhnliche Geschosse – nämlich 75 bis 80 geographische
Meilen in der Stunde – hinweggetragen wurde, daß es auf
die Erde nicht niedergefallen ist und nach seinem Übergang
in den Zustand etwa einer Feuerkugel noch jetzt um unse-
ren Planeten kreist und in alle Ewigkeit kreisen muß.
Warum sollte dieses Riesengeschoß, dessen Vorhan-
densein nicht anzuzweifeln ist, nicht der in Frage stehende
Körper sein?«
Das war recht scharfsinnig von dem Abonnenten des
New York Herald ... aber die Trompete ...? In dem Projek-
— 17 —
til des Herrn Schultze hatte sich bestimmt keine Trompete
befunden.
Alle bisherigen Erklärungen erklärten also nichts, alle
Beobachter beobachteten einfach falsch.
Es blieb sonach nur noch die von dem Direktor von Zi-
Ka-Wey aufgestellte Hypothese. Aber, mein Gott, der Mann
war ja Chinese!
Man darf nicht etwa glauben, daß sich der Bevölkerung
der Alten und der Neuen Welt endlich ein gewisser Über-
druß bemächtigt hätte. Im Gegenteil, die Erörterungen dau-
erten in gleicher Lebhaftigkeit fort, ohne daß irgendwo eine
Übereinstimmung erzielt wurde. Gleichwohl trat einmal
eine Art Pause ein. Es vergingen nämlich einige Tage, ohne
daß etwas von dem fraglichen Gegenstand, von der Feuer-
kugel oder was es sonst war, gemeldet wurde und ohne daß
sich der bekannte Trompetenton aus der Luft hören ließ.
War jener Körper also irgendwo auf die Erde niedergefal-
len, vielleicht an einem Punkt, der sein Wiederauffinden be-
sonders erschwerte – etwa gar ins Meer? Lag er jetzt in der
unendlichen Tiefe des Atlantischen, des Pazifischen oder
des Indischen Ozeans? Wer hätte das sagen können?
Da vollzog sich aber zwischen dem 2. und dem 9. Juni
eine neue Reihe von Tatsachen, deren Erklärung durch die
Annahme eines rein kosmischen Phänomens schlechter-
dings unmöglich war.
Im Laufe jener 8 Tage fand man nämlich auf den ent-
legensten Punkten eine Fahne gerade an den schwerst zu-
gänglichen Stellen von Kirchen usw. befestigt; so wurden
— 18 —
die Hamburger überrascht durch eine an der Spitze des
Turms von St. Michael, die Türken auf dem höchsten Mi-
narett der heiligen Sophien-Moschee, die Einwohner von
Rouen an der Spitze des metallenen Pfeils ihrer Kathedrale,
die Straßburger am obersten Punkt des Münsters, die Ame-
rikaner auf dem Kopf ihrer Bildsäule der Freiheit am Ein-
gang des Hafens und am Gipfel des Washington-Denkmals
in Boston, die Chinesen an der Spitze des Tempels der 500
Geister in Canton, die Hindus am 16. Stockwerk der Pyra-
mide des Tempels zu Tanjur, die Römer am Kreuz des St. Pe-
ters-Doms, die Engländer am Kreuz der St. Pauls-Kirche in
London, die Ägypter an der obersten Spitze der Pyramide
von Gizeh, die Wiener an dem Reichsadler auf der Spitze
des St. Stephansturms, die Pariser am Blitzableiter des 300
Meter hohen eisernen Turms der Ausstellung von 1889 und
noch andere mehr.
Diese Fahne aber zeigte ein schwarzes Flaggentuch, das
in der Mitte eine goldene Sonne und ringsum verstreut ein-
zelne Sterne enthielt.
2. KAPITEL
Worin die Mitglieder des Weldon-Instituts miteinander
streiten, ohne zu einer Übereinstimmung zu gelangen
»Und der erste, der das Gegenteil behauptet ...«
»Oho, das wird man behaupten, wenn ein Grund dafür
vorliegt!«
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»Und auch trotz Ihrer Drohungen! ...«
»Achten Sie auf Ihre Worte, Bat Fyn!«
»Und Sie auf die Ihren, Onkel Prudent!«
»Ich bleibe dabei, daß sich die Schraube nur am Heck
befinden darf !«
»Wir auch! Wir auch!« erschallten 50 Stimmen wie aus
einer Kehle.
»Sie muß am Bug sein!« rief Phil Evans.
»Am Bug!« brüllten 50 andere Stimmen ebenso stark,
wie jene früheren.
»Wir werden nie zu ein und derselben Ansicht kom-
men!«
»Niemals! ... Niemals!«
»Nun, warum streiten wir dann überhaupt noch?«
»Das ist kein Streit ... es ist nur eine Erörterung!«
Das hätte freilich kein Mensch
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