Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm
getan.«
»Was willst du damit andeuten, Kris?«, fragte Amanda schockiert.
»Nichts. Überhaupt nichts. Ich wollte damit nur sagen, dass sechs Blauhelmsoldaten in ihren schmucken Uniformen nicht Manns genug sind, um dich zu zwingen, sie zur Erde zu begleiten, Lars. Nicht, wenn du nicht gehen willst.«
»Du meinst, wir sollten gegen sie kämpfen?«, sagte Amanda mit vor Furcht zitternder Stimme.
Cardenas beugte sich zu ihr hinüber und erwiderte: »Ich meine, dass ich die Namen von hundert, gar hundertfünfzig Felsenratten nennen könnte, die dich hier gegen die Friedenstruppen beschützen würden, Lars. Du musst nicht mit ihnen gehen, wenn du das nicht willst.«
»Aber sie sind bewaffnet! Sie sind ausgebildete Soldaten!«
»Sechs Soldaten gegen die halbe Bevölkerung von Ceres? Sogar mehr als die Hälfte? Glaubst du wirklich, dass sie auf uns schießen würden?«
Amanda schaute auf Fuchs und dann wieder auf Cardenas.
»Würden sie nicht einfach weitere Truppen schicken, wenn diese sechs erfolglos zurückkehren?«
»Wenn sie das versuchten, würde ich darauf wetten, dass Selene uns zu Hilfe käme.«
»Wieso sollte Selene…?«
»Weil«, erklärte Cardenas, »falls die Weltregierung Ceres übernimmt, Selene annehmen müsste, dass sie die Nächsten wären. Bedenkt, dass die Weltregierung es schon einmal versucht hat.«
»Und gescheitert ist«, sagte Fuchs.
»Es gibt aber immer noch ein paar Spinner auf der Erde, die glauben, dass ihre Regierung auch Selene kontrollieren sollte.
Überhaupt alle Menschen im ganzen Sonnensystem.«
Fuchs schloss die Augen; seine Gedanken jagten sich. Er hatte nicht einmal ansatzweise mit dem Gedanken gespielt, dass Selene in seine Auseinandersetzung verwickelt werden würde.
Das könnte zu einem Krieg führen, erkannte er. Zu einem ausgewachsenen Krieg mit Blutvergießen und Zerstörung.
»Nein«, sagte er laut.
Beide Frauen wandten sich zu ihm um.
»Ich will nicht der Anlass für einen Krieg sein«, sagte Fuchs.
»Dann wirst du dich morgen also den Friedenstruppen stellen?«, fragte Cardenas.
»Ich will nicht der Auslöser für einen Krieg sein«, wiederholte er.
Nach dem Essen gingen Fuchs und Amanda wieder in ihre Unterkunft. Sie stützte sich schwer auf seinen Arm und gähnte herzhaft.
»Mein Gott, ich weiß gar nicht, wieso ich mich auf einmal so schlapp fühle«, nuschelte sie.
Fuchs wusste es aber. Als Cardenas sich zu ihnen setzte, hatte er schon befürchtet, dass es ihm nicht mehr gelänge, seiner Frau das Barbiturat in den Wein zu schütten. Aber er hatte es geschafft; Kris hatte nichts gesehen, und nun schlief Amanda praktisch in seinen Armen ein.
Sie war viel zu müde, um auch nur noch an Sex zu denken.
Er half ihr beim Ausziehen, und als sie den Kopf aufs Kissen bettete, war sie schon eingeschlafen.
Für eine Weile schaute Fuchs auf seine schöne Frau, und ihm traten Tränen in die Augen.
»Auf Wiedersehen, mein Liebling«, flüsterte er. »Ich weiß nicht, ob ich dich jemals wiedersehen werde. Ich liebe dich viel zu sehr, als dass ich es zulassen würde, dass du dein Leben für mich riskierst. Schlaf, meine Liebste.«
Dann drehte er sich abrupt um und verließ ihr Apartment. Er schloss sorgfältig die Tür ab, trat hinaus in den Tunnel und ging zum Lagerhaus, wo seine Leute warteten.
Kapitel 40
Oskar Jiminez war sichtlich besorgt, als Fuchs Nodon und vier weitere Mitarbeiter durch den Tunnel zum HSS-Lagerhaus führte.
»Wir sind nur zu sechst«, sagte er mit leiser und zittriger Stimme, als er neben Fuchs durch den staubigen Tunnel schlurfte. »Es ist zwar schon nach Mitternacht, aber sie haben wahrscheinlich trotzdem mindestens zehn Leute im Lagerhaus.«
Fuchs und Nodon waren mit voll aufgeladenen Handlasern bewaffnet. Die anderen mit Profilen aus Asteroidenstahl, die sie von den leeren Regalen im Helvetia-Lagerhaus abmontiert hatten. Und alle trugen Atemmasken, um den Staub zu filtern, den sie beim zielstrebigen Marsch durch den Tunnel aufwirbelten.
»Keine Sorge«, beruhigte Fuchs ihn. »Du wirst schon nicht kämpfen müssen. Wenn alles so läuft, wie ich es geplant habe, wird es keinen Kampf geben.«
»Aber wieso…?«
»Du sollst den Mann identifizieren, der Inga ermordet hat.«
»Er wird nicht da sein«, sagte der Teenager. »Sie sind abgehauen. Das habe ich Ihnen doch schon gesagt.«
»Vielleicht. Wir werden sehen.«
»Außerdem trugen die Verbrecher Atemmasken und eine Art von Hut. Ich könnte den Kerl gar nicht
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