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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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richtige Zahlenfolge ein, und das Schloss öffnete sich mit einem Klicken.
    Eine kleine, sagte er sich. Du willst das Schiff doch nicht zu sehr beschädigen.
    Eine Minigranate, kaum größer als ein Daumennagel. Aber mit genug Sprengstoff, um eine Luftschleusen-Luke aufzusprengen. Oder etwas anderes.
    »He, was tun Sie da?«
    Harbin wirbelte herum und sah eins seiner Besatzungs-Mitglieder den Gang entlangkommen.
    »Ach, Sie sind es, Kapitän.« Der Mann schaute plötzlich verlegen.
    »Sir … äh … Sie sollten eigentlich in Ihrem Quartier sein.«
    »Das ist schon in Ordnung, Bootsmann«, sagte Harbin beruhigend.
    »Kein Grund zur Sorge. Für alle Sünden, mit denen das Antlitz des Menschen geschwärzt ist …«
    »Sir?«, fragte das Besatzungsmitglied verwirrt. Dann sah er die Minihandgranate in Harbins Hand. Seine Augen weiteten sich.
    »Nichts«, murmelte Harbin. Er schnippte die Sicherung der Handgranate mit dem Daumennagel weg und wirbelte gleichzeitig herum, um seinen Körper zwischen das Besatzungsmitglied und die Druckwelle zu bringen. Die Explosion zerriss ihn fast in zwei Hälften.

    Asteroid 56-046
    » Was soll das heißen, Dorn ist nicht zu sprechen?«, schrie Humphries den dunklen Telefonmonitor an. »Verbinde mich mit dem Wachoffizier an Bord der Humphries Eagle.«
    ›Eine Kommunikation nach draußen ist derzeit nicht möglich‹, erwiderte das Telefon.
    »Das gibt's nicht!«
    ›Eine Kommunikation nach draußen ist derzeit nicht möglich‹, wiederholte das Telefon ungerührt.
    Humphries starrte aufs dunkle Display und drehte sich langsam zu Elverda Apacheta um. »Er hat uns abgeschnitten. Wir sind hier gefangen.«
    Elverda hatte das Gefühl, in einen kalten Schraubstock gespannt zu werden. Vielleicht ist Dorn ein Wahnsinniger, sagte sie sich. Vielleicht ist er mein personifizierter Tod.
    »Wir müssen etwas unternehmen«, schrie Humphries beinahe.
    Elverda erhob sich zittrig. »Es gibt im Moment nichts, was wir tun könnten. Ich werde in meine Kabine gehen und ein Nickerchen machen. Ich glaube, dass Dorn, oder Harbin oder was auch immer seine Identität ist, sich wieder bei uns melden wird, wenn er dazu bereit ist.«
    »Wozu bereit?«
    » Uns das Artefakt zu zeigen«, erwiderte sie – hoffentlich, fügte sie stumm hinzu.
    In rechtlicher Hinsicht gehörten das Artefakt und der ganze Asteroid Humphries Space Systems. Er war von einer Familie – Mann, Frau und zwei Söhnen im Alter von fünf und drei Jahren – entdeckt worden, die ihren Lebensunterhalt damit verdiente, Eisen-Nickel-Asteroiden zu suchen und die Schürfrechte an die großen Konzerne zu verkaufen. Sie machten ihren Anspruch an diesem namenlosen Asteroiden geltend, zusammen mit einer vorläufigen Beschreibung des zehn Kilometer langen Körpers, seiner Bahn im Asteroidengürtel und einer Probenanalyse der Oberflächenzu-sammensetzung.
    Sechs Stunden, nachdem ihre ursprüngliche Übertragung das Gütermarkt-Rechnernetzwerk auf der Erde erreichte – und als vier Großkonzerne ein fröhliches Bieten auf die Schürfrechte für den Asteroiden eröffneten
    -,ging eine neue Nachricht im Hauptquartier der Internationalen Astronauten-Behörde in London ein. Die Nachricht war verworren, bruchstück-haft und offensichtlich in großer Hast und fieberhafter Aufregung verfasst worden. Es gebe da irgendein Artefakt in einer Höhle tief im Innern des Asteroiden.
    Einer der gesichtslosen Bürokraten tief im Getriebe der vielschichtigen Organisation der IAA schickte unverzüglich eine Nachricht an einen Angestellten von Humphries Space Systems. Der Bürokrat kündigte Stunden später – reicher, als er es je hätte erwarten dürfen –, während Martin Humphries persönlich sich mit den Prospektoren in Verbindung setzte und den Asteroiden per ›Sofortkauf‹ und für genug Geld erwarb, dass die Pro-spektorenfamilie für ihr Lebtag ausgesorgt hatte. Als die Entscheidungsträ-
    ger der IAA sich schließlich bewusst wurden, dass ein Alien-Artefakt entdeckt worden war, standen sie vor vollendeten Tatsachen: Das Artefakt und der Asteroid, in dem es sich verbarg, waren nun das Privateigentum des reichsten Mannes im Sonnensystem.
    Martin Humphries tendierte zwar zum Egomanen, ein Dummkopf war er aber nicht. Gnädig erlaubte er der IAA, ein Team von Wissenschaftlern zu organisieren, die dieses erste Objekt, geschaffen von einer außerirdischen Intelligenz, untersuchen sollten. Noch gnädiger erklärte Humphries sich dazu bereit, die weite Reise der Forscher

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