Rockchild - Sex, Blut, Dämonen (Torgänger) (German Edition)
ernste Priester des Vatikans hatten etwas damit zu tun. Mit ihr unbekannten Zeremonien hatten sie die Schaffung des Schirms begleitet. Sie verstand jedoch sehr gut, dass dieser Schirm die einzige Barriere zwischen dem Grauen in der Stadt und der Welt hier draussen war.
Der Soldat neben ihr drängte ‚Wir müssen schliessen, die letzte Frist ist vor fünf Minuten abgelaufen.‘
Rita versuchte mit einem letzten Blick irgendein Lebenszeichen, eine Bewegung zu entdecken. Nichts. Sie drehte sich um.
‚Machen Sie dicht.’
Das war kein guter Tag gewesen, ein Haufen guter Männer verloren . Nur um herauszufinden, dass die ganze Stadt niedergemetzelt worden war. Wenige Einsatzkräfte hatten es wieder hinaus geschafft. Der Mann des Deutschen Ordens nicht. Merkwürdigerweise hatte sie trotzdem das Gefühl, ihn nicht zum letzten Mal gesehen zu haben.
Frost
So schnell es ging zog Frost das zitternde Mädchen hinter sich her. Nur mühsam hatte er sie zum Aufstehen bewegen können, ihr Gitarrenkoffer schien ihr einziger Halt zu sein und sie machte keine Anstalten ihn loszulassen. Der Ordensritter wusste, sie hatten keine Zeit für Diskussionen und ließ dem Mädchen seinen Willen. Hauptsache weg hier. Raus aus den Ruinen, über den Vorplatz zur Straße. Gegenüber stand sein Ziel, ein offenbar fluchtartig verlassener Siebener BWM, offen stehende Tür, mitten auf der Strasse stehen geblieben. Mit ein bisschen Glück steckte der Zündschlüssel. Hinter ihnen schnüffelnde Geräusche, näher kommend. Links, die Straße runter, eine Gruppe sechsbeiniger schuppiger Monster. Rechts uneinsehbare, qualmende Straßenzüge.
Er s ah dem Mädchen in die Augen. ‚Wie heißt Du?‘Sie wirkte gehetzt, ihr Blick zuckte panisch hin und her. Ruhig wiederholte er seine Worte, versuchte ihren flackernden Blick zu fangen. ‚Wie heißt Du? Mein Name ist Frost. Wie ist Deiner?‘
Nach mehrmaligen Versuchen schließlich schaute sie ihn an. Sofort hakte er nach.
‚ Wie ist Dein Name?‘
‚Kayleigh, mein Name ist Kayleigh.‘
Etwas erleichtert atmete Frost aus. Er musste sich ihrer Aufmerksamkeit sicher sein. Jeder Fehler, jede Verzögerung konnte jetzt tödlich sein.
‚Kayleigh? Wie in diesem Lied aus den Achtzigern?‘
Das Mädchen wirkte immer noch abwesend, aber zumindest sprach sie jetzt mit ihm.
‚Meine Eltern waren Marillion-Fans.‘
‚Schöner Name. Hör zu, Kayleigh, bald sind wir in Sicherheit, aber dafür müssen wir über die Straße zu diesem Auto. Verstehst Du mich?‘
Sie nickte.
‚Wir müssen schnell sein, okay?‘
Wieder nickte sie.
Er grinste sie an .
‚ Du schaffst das!‘
Wie durch ein Wunder stahl sich ein zartes Lächeln auf ihr Gesicht. Frost war beeindruckt . Ein starkes Mädchen, eigentlich müsste sie vollkommen weggetreten sein nach dem ganzen Wahnsinn hier.
Ein letzter Blick auf die Umgebung, die leeren Straßen und die Gruppe Bestien, die sie noch nicht bemerkt hatte. Frost packte Kayleighs Hand und spurtete los. Sofort fuhr die Ansammlung geschuppter Jäger herum. Gelbe Augen richteten sich auf die zwei Menschen. Sechs, acht raubtierhafte Körper setzten sich in Bewegung.
Fluchend hetzte Frost zum Wagen. Erst zerrte er Kayleigh hinter sich her, dann stieß er sie förmlich auf den Beifahrersitz. Die Monster hatten Tempo aufgenommen, nur noch wenige Meter waren sie entfernt. Jetzt musste der Schlüssel stecken oder die Party war vorbei. Frost tastete nach dem Zündschloss, kein Schlüssel, nur ein Start-Knopf. Wo war der Zündschlüssel?
Neben ihm schrie Kayleigh.
‚Auf der Straße!‘
Verdammt, da lag das Ding . Er griff aus dem Auto, während das erste der Biester sprang. Frost erwischte den Schlüssel und zog seinen Arm zurück. Gerade noch rechtzeitig bevor das Vieh gegen die geöffnete Tür krachte und diese zuwarf. Ein zweites Monster landete auf der Motorhaube. Startknopf gedrückt. Beim ersten Aufbrüllen des Motors rammte er den Schalthebel auf D und drückte das Gaspedal durch. Vierhundert PS brüllten auf und katapultierten den Wagen nach vorne. Ungebremst von den Körpern angreifender Jäger raste der BMW nach vorne, fegte die Wesen beiseite und brach durch die Gruppe.
Frost trat das Pedal bis zum Bodenblech durch, fest entschlossen, erst wieder ausserhalb der Stadt vom Gas zu gehen. Mit zweihundertdreißig Stundenkilometern rasten der Kämpfer und das Mädchen durch die brennende Stadt.
Ben
An einer leergefegten Ausfallstraße stand ein Lieferwagen einsam
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