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ROD - Die Autobiografie

ROD - Die Autobiografie

Titel: ROD - Die Autobiografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Stewart
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Golf? Mein Vater war Golfer, aber zu mir hat das nie gepasst. Gut, die Golf-Outfits würden mir vielleicht noch gefallen. Es gibt da eine Menge modischer Strickwaren, die ich mir gerne mal überziehen würde. Die Knickerbocker haben auch ihren altmodischen Charme. Aber der Sport an sich? Da habe ich meine Zweifel. Ich glaube, mir fehlt dafür einfach die Geduld.
    Einmal hab ich’s ja ernsthaft versucht. Sean Connery, der Filmschauspieler, überredete mich einmal, mit ihm eine Runde zu spielen. Das war auf einem Golfplatz in Spanien, irgendwann in den Achtzigern. Sean zeigte mir die Griffhaltung und die Körperstellung: »Füße auseinander, Rod. Versuch, die Schultern in der Horizontalen zu halten …«
    Ich machte einen Schlag und sah, wie der Ball knapp über die Grasnarbe flog und acht, neun Meter seitlich ins Rough sprang.
    Sean war die Geduld in Person und erklärte mir: »Deine Griffhaltung muss lockerer werden. Du verkrampfst noch zu sehr.«
    Also versuchte ich es wieder, diesmal mit dem lockeren Griff. Und schlug prompt am Ball vorbei. Das Ding lag noch immer auf dem Tee, während mein Schläger im hohen Bogen über den Fairway flog. Das war’s für mich. Unterrichtsstunde beendet. Ich verabschiedete mich in Richtung Clubhaus.
    Vom Fußball abgesehen, mache ich mir über das Altern eigentlich wenig Gedanken. Wenn ich mir die Leute anschaue, mit denen ich im Laufe der Jahre zusammengearbeitet habe, denke ich mir, dass ich mich vergleichsweise gut gehalten habe. Ausreichende Hautfeuchtigkeit ist das A und O, meine Damen und Herren – von Oil of Olaz kann man gar nicht genug bekommen! Aber zu einem großen Teil ist es auch einfach Glück – Glück und die richtigen Gene. Mein Bruder Don pfeift als Schiedsrichter noch immer Fußballspiele – und er ist schon in seinen Achtzigern. Natürlich versuche ich mich in Form zu halten, entweder im Fitnessraum oder draußen auf dem Rasen, unterstützt von Gary O’Connor, meinem langjährigen Fitnesstrainer. Seine Zielvorgabe besteht letztlich darin, aus mir den ältesten Rechtsverteidiger aller Zeiten zu machen. Außerdem passe ich auf, was ich meinem Körper zuführe: gesunde Ernährung, zum Abendessen ein, zwei Glas Wein, aber nicht mehr.
    Und die Drogen … gehören natürlich längst der Vergangenheit an. Mit dem Kokain machte ich endgültig Anfang der Nullerjahre Schluss, nahm aber selbst davor nur noch gelegentlich ein kleines Näschen – vielleicht wenn ich mal in Epping zu Besuch war und mir einen netten Abend machen wollte. Bis ich merkte, dass selbst kleine Mengen meiner Stimme nicht guttaten, weil das Zeug nun mal die Schleimhäute austrocknet. Und dann sagte Penny bei einer Gelegenheit: »Schau her, du wirst nicht mehr jünger. Du musst einfach besser auf dich aufpassen. Außerdem: Wenn du was davon nimmst, bist du ohnehin nicht gut drauf. Du verbeißt dich in ein einziges Thema – und das ist gewöhnlich Fußball. Und wenn du so drauf bist, mag ich gar nicht erst mit dir ausgehen.« Das war dann der endgültige Schlusspunkt.
    Bereue ich die Tage, in denen ich das Zeug nahm? Nun, ich kann nicht abstreiten, dass es mir viele großartige Momente bescherte. Aber stolz darauf bin ich nicht. Und ich hatte einfach auch Glück. Ich nahm es, als es noch neu war und witzig und aufregend, hatte zudem immer den Spitzenstoff. Und kam am Ende ungeschoren aus der Nummer wieder raus. Ich gelangte nie an den Punkt, an dem mein Leben davon abhing , Koks zu haben – oder was immer. Andere hatten nicht dieses Glück und mussten teuer dafür zahlen.
    Bei der Gelegenheit kann ich gleich noch ein kleines Geständnis liefern: Ich habe nie in meinem Leben eine einzige Droge gekauft, auch kein Kokain – ja, ich wüsste nicht mal, wie ich das anstellen sollte. Es war einfach jederzeit verfügbar. In der Band hatte immer jemand was dabei, also sagte ich zu Boiler, unserem Stage-Manager: »Frag doch mal, ob die Jungs was von dem Wachmacher haben«, wie wir es damals nannten, oder: »Schau doch mal, ob du mir ein kleines Schäufelchen auftreiben kannst.«
    Gekauft hab ich mir jedenfalls nie was, genauso wenig wie ich mir in meiner Stammkneipe, dem Theydon Oak in Essex, einen Drink kaufen kann – selbst wenn ich’s wollte. Das Leben war einfach immer zu gut zu mir. (Und John und Sheila, die Wirtsleute, haben sich stets liebevoll um mich gekümmert.)
    Um das Ende meiner Karriere sorge ich mich weit mehr als ums Altern. Es gibt keine Gebrauchsanleitung für alternde Rockstars, es

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