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Röslein stach - Die Arena-Thriller

Röslein stach - Die Arena-Thriller

Titel: Röslein stach - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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»Da habt ihr ja gerade noch einmal die Kurve gekriegt!«
    Denn Robert hatte ihr auch berichtet, dass der Inhalt der zwei Kisten inzwischen auf dem Grund eines Tümpels in der Ricklinger Masch lag. Er hatte ihr sogar die Stelle auf Google Earth gezeigt und vermutlich war die Feuerwehr gerade dabei, das Zeug rauszuholen, um sicherzugehen, dass er die Wahrheit gesagt hatte.
    »Auf dich wird eine Anzeige wegen Einbruchdiebstahls zukommen«, hatte ihm die Kommissarin eröffnet. »Und wenn ich dir einen Rat geben darf: Sag kein Wort darüber, was ihr damit vorhattet. Sonst bekommt das gleich eine ganz andere Dimension. Stichwort: Terrorismus. Ist dir das klar?«
    Ja, das war Robert sehr wohl bewusst und er war der Kommissarin dankbar, dass sie nichts davon in ihrem Protokoll vermerkte. So sah es einfach nur aus wie ein Dummejungenstreich. Wenn er Glück hatte und einen gnädigen Richter, kam er vielleicht mit ein paar Stunden Sozialdienst davon. Eine kleine Lüge hatte er sich allerdings doch noch erlaubt. Er hatte felsenfest beteuert, den Einbruch und den Diebstahl der zwei Kisten ganz alleine begangen zu haben.
    »Und woher wusstest du überhaupt davon?«
    »Antonia hat es erwähnt, aber nur aus Zufall. Sie hatte keine Ahnung, dass wir über einen Anschlag auf die Schweinemastanlage nachdachten. Ich habe sie nur geschickt ausgehorcht.«
    »Gut, das will ich dann mal so glauben«, hatte Petra Gerres genickt, aber man hatte ihr angesehen, dass sie Zweifel an dieser Aussage hegte. Vermutlich war es Roberts und auch Antonias Glück, dass die Ermittlerin in erster Linie an der Aufklärung des Mordes an Sarah interessiert war und dieser Einbruchdiebstahl für sie eine Nebensächlichkeit darstellte.
    Robert stand jetzt an dem Ort, an dem man Sarahs Leiche gefunden hatte. Man erkannte es an einem Rest des rot-weißen Flatterbandes, das in einer Zypresse hängen geblieben war. Ihn fröstelte und er ging rasch weiter.
    Beinahe hätte Robert am Ende des Verhörs versäumt, der Kommissarin das Tagebuch zu geben. Er war schon an der Tür gewesen, als es ihm doch noch einfiel. »Von Sonja Kluge? Woher hast du das?«, hatte sie mit leuchtenden Augen gefragt.
    »Frau Riefenstahl hat es mir kurz vor ihrem Tod gegeben, keine Ahnung, warum.« Noch eine kleine Schwindelei, aber darauf kam es ja nun wirklich nicht an. Robert wollte nicht auch noch dastehen wie einer, der eine Tote beklaute.
    Seitdem hatte er von der Kommissarin nichts mehr gehört.
    Antonia kam langsam zu sich, aber es nützte nichts, die Augen aufzumachen. Es war dunkel. Stockdunkel. Nicht der winzigste Lichtstrahl drang von irgendwoher zu ihr durch und nicht das leiseste Geräusch war zu hören. Nur ihr eigener Atem. Sie spürte, dass sie auf einem Steinboden lag. Ihr war kalt. Wieso konnte sie sich nicht bewegen? Etwas schnitt in ihre Handgelenke. Sie war gefesselt. Der Mann! Mit einem Schlag wich ihre Benommenheit. Sie erinnerte sich an das Geräusch des Schlüssels im Schloss, an einen Schatten und eine Hand, die ihr einen übel riechenden Lappen ins Gesicht drückte. Noch während sie vor Schreck erstarrt war, hatte sie gespürt, wie sie hinüberglitt in ein dunkles Nichts.
    Und dort schien sie noch immer zu sein. Panik ergriff sie.
    »Hallo? Hiiiiilfeeeee!« Ihre Stimme hinterließ keinen Widerhall. Der Raum, in dem sie sich befand, war demnach nicht allzu groß. Es roch dumpf und etwas muffig. Antonia hatte das unbestimmte Gefühl, dass sie in einem Keller lag. Jedenfalls unter der Erde. Aber vielleicht war das nur Einbildung. Ihre Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden. Es musste Klebeband sein, so fühlte es sich jedenfalls an, als sie daran zerrte. Sie versuchte, die Beine zu bewegen, aber das Band war fest um ihre Fußknöchel gewickelt. Sie schaffte es dennoch, sich hinzusetzen.
    »Was soll das?«, rief sie. »Lass mich raus, du Mistkerl! Hilfe!«
    Vielleicht lauerte der Mann irgendwo. Vielleicht gab es geheime Infrarotkameras, durch die er sie beobachtete. Plötzlich war sie da: die Angst. Sie ging vom Magen aus, sie schnürte ihr die Kehle zu, sie brachte ihren Puls zum Rasen, und obwohl es kühl war, brach ihr der Schweiß aus allen Poren. Sarah! War sie das nächste Opfer von Sarahs Mörder? Würde er auch ihr die Kehle durchschneiden? Aber warum hatte er es noch nicht getan? Was hatte er mit ihr vor?
    Irgendwie musste sie diese Fesseln loswerden! Zwar waren ihre Füße an den Knöcheln zusammengebunden, aber sie konnte die Knie öffnen, und wenn sie

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