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Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Titel: Rolf Torring 004 - Im Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Mineralwasserflaschen mitgenommen, die in der ersten Zeit ausreichen sollten, bis wir Wasser fanden, das abgekocht und nachgefüllt werden konnte.
    „So", meinte Rolf nach dem Essen, „jetzt wollen wir uns ausruhen und am Abend unsere Pläne für morgen besprechen. Zuerst wollen wir aber losen, wie die Wache verteilt wird. Diese Vorsichtsmaßregel müssen wir unbedingt, auch in der Nacht, innehalten."
    Hasting bekam durch das Los die erste Wache, dann folgte ich, Rolf, und zum Schluß Pongo. Wir breiteten unsere Zeltbahnen und Wolldecken auf das weiche Polster am Fuße des Baumes und waren nach dem anstrengenden Marsch bald eingeschlafen. Nach einer Stunde weckte mich Hasting mit der Meldung, daß nichts Auffälliges geschehen sei, und ich vertrieb mir nun meine Stunde Wache damit, daß ich langsam rings um den Rasamal schlenderte und scharf das Gebüsch rings am Rande der Lichtung beobachtete. Aber auch ich konnte nichts Ungewöhnliches bemerken. Nur kurz vor Ende meiner Wache war es mir, als knackte ein Zweig an der Stelle, durch die wir den Bambusgürtel passiert hatten. Ich stand sofort still und lauschte mehrere Minuten angestrengt hinüber, aber jetzt blieb alles still. Ich glaubte, daß irgendein kleines Wild dieses Geräusch verursacht hätte, paßte aber die wenigen Minuten, die ich noch zu wachen hatte, scharf auf. Dann weckte ich Rolf und teilte ihm pflichtgemäß meine angebliche Beobachtung mit. „Schade", meinte er trocken, „das werden wohl die Bata-Leute schon sein. Ich dachte, wenigstens noch heute nacht als freier Mann schlafen zu können. Na, macht auch nichts; je eher unsere Lage geklärt ist, desto besser." „Dann hätten wir auch ruhig an der Grenze des Gebietes den Posten, den ich gesehen habe, anrufen und uns sofort ins Dorf des Stammes führen lassen können." „Na, da werden wir schon schnell genug hinkommen", tröstete mich Rolf, „schlafe nur weiter, bis sie kommen." Diese Prophezeiung war ja nun kein gutes Schlafmittel, aber schließlich siegte die Müdigkeit doch über die Gedanken. Etwas unsanft wurde ich aufgeschreckt. „Achtung, auf!" rief Rolf, „sie sind da!" Wir sprangen sofort in die Höhe, sahen aber beim ersten Rundblick, daß jeder Widerstand sinnlos gewesen wäre. Eng nebeneinander standen rings um die Lichtung hohe, schlanke Gestalten, in weiten, kurzen Hosen, einen Schal um die Schultern gelegt. Einige hatten Speere erhoben, einige drohten mit Pistolen, und die übrigen hielten Gewehre im Anschlag.
    „Sie haben sich so geräuschlos angeschlichen, daß ich nichts bemerkt habe", meinte Rolf entschuldigend, „und plötzlich brachen sie auf einen Schlag durch die Büsche." „Nun, dann werde ich die Verhandlungen eröffnen", sagte Hasting ruhig. Er legte sein Gewehr und die Pistolen auf den Boden, hob beide Hände flach hoch und schritt auf einen älteren Mann zu, der als einziger einen Sarong trug und dessen Schulterschal reich mit Korallen besetzt war. Die Unterhaltung dauerte lange und nahm ziemlich heftigen Charakter von Seiten des Häuptlings an. Da zeigte Hasting plötzlich den Kris unseres Gefangenen. Bei seinem Anblick prallte der Häuptling zurück, faßte sich aber schnell und rief die ihm zunächst stehenden Krieger heran. Eine eifrige Beratung erfolgte, deren Resultat dann Hasting mitgeteilt wurde. Der Legionär nickte nur, machte kehrt und kam zu uns, die wir ihn in voller Spannung erwarteten, zurück. „Es ist unangenehm, aber nicht zu ändern, meine Herren", berichtete er. „Der Häuptling, ein sogenannter ,Ompum', was man mit Oberhaupt des Dorfes übersetzen kann, hätte uns natürlich sofort gegen seinen Sohn freigelassen. Aber nach den Sitten der Bata-Leute ist der Rang des Ompum zwar erblich, er kann aber wichtige Sachen nicht selbständig entscheiden, sondern es findet darüber stets eine Volksberatung statt, bei der jeder freie Mann seine Stimme hat. Wir müssen uns also als Gefangene betrachten, werden jetzt ins Dorf geführt und müssen die Beratung über unser Schicksal abwarten. Aber wenigstens habe ich erreichen können, daß wir nicht gefesselt werden, und sogar unsere Waffen behalten können." „Nun, dann haben Sie doch sehr viel erreicht, Herr Hasting", meinte Rolf.
    Schnell rollten wir unsere Wolldecken und Zeltbahnen zusammen und schnallten sie an die Rucksäcke. „Es wird schon nicht so schlimm werden", flüsterte ich Rolf zu, „ich hatte mir das Zusammentreffen eigentlich unangenehmer vorgestellt."
    „Warte nur ab", brummte Rolf,

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