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Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Titel: Rolf Torring 004 - Im Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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dann unterstützen."
    „Das ist ja ganz tadellos. Dann erkundigen Sie sich aber, bitte, genau, wo sich die rätselhaften Mordfälle ereignet haben."
    Als Hasting jetzt einige Fragen an das Dorfoberhaupt richtete, schwirrten ihm von allen Seiten Antworten entgegen, bis der Ompum energisch Ruhe verlangte und ruhig erzählte. Hasting schüttelte dabei verschiedentlich den Kopf, dann berichtete er uns:
    „Die Morde sind sowohl am hellen Tage als auch nachts geschehen. Nachts sind besonders die Wachtposten zum Opfer gefallen, die sich merkwürdigerweise aus dem Dorfe entfernt haben. Der Grund zu dieser merkwürdigen Tatsache erklären sich die Bata damit, daß die Leute von dem Teufel behext worden sind. Die rätselhaften Untaten haben vor ungefähr drei Monaten begonnen und bisher fünfzehn Opfer gefordert. Von diesen sind neun spurlos verschwunden, während man sechs gefunden hat. Also eine sehr lohnende Aufgabe für uns." „Na, es lohnt sich schon mehr für die Bataleute, wenn wir den Unhold erwischen", meinte Rolf trocken. „Können wir uns nun frei bewegen und unsere Waffen behalten?" „Wir können mit unseren Waffen frei umher gehen, werden aber stets scharf bewacht. Bei einer eventuellen Flucht werden wir bestimmt mittels Giftpfeiles getötet, wenn wir eingeholt werden. Und ich glaube wirklich nicht, daß wir den Leuten entkommen können."

    „Nun, das wollen wir ja auch gar nicht. Dieser Teufel interessiert mich in hohem Maße. Noch mehr bin ich aber auf die spätere Hilfe der Bata aus. Dann können wir doch unsere Aufgabe vielleicht durchführen. „Wir haben das Haus neben dem Sopo als Wohnung. Wenn Sie wollen, können wir uns ruhig zurückziehen." „Ja, wir wollen unsere Sachen auspacken. Vor allen Dingen aber könnten wir unsere Wohnung erst einmal reinigen, denn es wird sich wohl allerlei Getier angesammelt haben, wenn das Haus längere Zeit leer stand." „Das Haus steht seit ungefähr sechs Tagen leer. Das letzte Opfer des Teufels hat es bewohnt", erklärte Hasting nach einer Frage an den Ompum. „Neben uns in dem kleineren Haus, wohnt übrigens auch ein Gefangener, der bei einem Fluchtversuch durch einen Giftpfeil verletzt wurde. Wir sollen ihn ansehen, um die Wirkung der Pfeile kennenzulernen."
    „Hm, das ist also eine kleine Warnung. Nun, sagen Sie ihm, daß wir gar nicht an Flucht denken. Und jetzt wollen wir uns einrichten."
    Während Pongo nun unsere Lagerstätten bereitete, schrieb Rolf einen Brief an den Sergeanten Vaasen, in dem er um Freilassung des Gefangenen bat und gleichzeitig mitteilte, daß wir uns in Sicherheit befänden. Als wir mit diesem Schreiben die Hütte verließen - Pongo blieb im Innern - kam der Ompum eilfertig heran und nahm Rolf den Brief, der die Freiheit seines Sohnes bedeutete, mit einer tiefen Verbeugung ab. Dann sprach er zu Hasting und zeigte dabei schräg hinter uns.

    Wir drehten uns um und sahen die Leiter des kleinen Nachbarhauses eine furchtbare Gestalt herunterklettern. Es war ein großer, erschreckend magerer Mann von unbestimmbarem Alter, denn sein Gesicht war von tiefen Falten durchfurcht, und das lange Haar schimmerte silbergrau. Die Augen hielt er halb geschlossen, schien sich um uns gar nicht zu kümmern, sondern ließ sich mühsam die steile Bambusleiter hinab gleiten. Und jetzt bemerkten wir erst, daß seine Beine gelähmt waren. Haltlos, steif ausgestreckt, baumelten sie herab. Als der Mann den Boden erreicht hatte, wälzte er sich auf den Leib und arbeitete sich mit den Händen weiter, während die langen kraftlosen Beine nachschleiften.
    „Das ist Mango, der Kriegsgefangene, den ein Giftpfeil so zugerichtet hat", erklärte Hasting leise. „Der Pfeil hat seine Ferse getroffen und das Gift hat ihm neben der Kraft seiner Beine auch das Gedächtnis geraubt. Er ist also wahnsinnig geworden, und deshalb lassen ihn die Bata auch am Leben, weil ja fast alle Naturvölker die Geisteskranken als tabu, also unverletztlich betrachten. Diesen Mango also sollen wir uns als Beispiel nehmen, wenn wir etwa wirklich die Flucht ergreifen wollen." „Pfui Teufel", brummte Rolf, „das ist allerdings nicht schön. Na, wir hatten ja von Anfang an nicht an Flucht gedacht, sonst könnte dieser Anblick einen wirklich davon abhalten."
    Wir blickten dem Krüppel nach, bis er im nächsten Durchgang zwischen den Häusern verschwand. Als uns jetzt der Ompum fragend anblickte, ließ ihm Rolf durch Hasting nochmals versichern, daß wir auf keinen Fall an Flucht dächten,

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