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Rolf Torring 009 - Der weisse Elefant

Rolf Torring 009 - Der weisse Elefant

Titel: Rolf Torring 009 - Der weisse Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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selbstverständlich gegen diesen Plan, gab aber schließlich in der Erwägung nach, daß es tatsächlich besser wäre, wenn wir als Rückendeckung Rolfs und Pongos etwas zurückblieben. Nur der Gedanke, den mit Krokodilen „gespickten" Fluß zweimal passieren zu müssen, war mir nicht ganz angenehm. Denn vielleicht sammelten sich die Bestien bei der ersten Überquerung, um beim zweiten Mal dann über das kleine Floß herzufallen.

    Ich sagte aber von meinen Gedanken nichts, um Frau Ellen nicht zu beunruhigen. Nachdem ich nochmals mein Abenteuer mit der Kobra ausführlich erzählt hatte, legte ich mich am Rand der Lichtung in den Schatten eines Busches und war wohl auch bald eingeschlafen. Rolf weckte mich.
    „Auf, Hans, es ist Zeit. Die Dunkelheit muß in einigen Minuten anbrechen. Wir wollen das Floß in den Pfad hinein tragen."
    Ich sprang auf und trat mit ihm zu Hoddge, der das Floß bereits hochkant gestellt hatte. In dieser Stellung hoben wir es hoch und konnten es mit Leichtigkeit in den Pfad tragen. Frau Ellen mußte vorangehen, damit Rolf sie stets im Auge behielt. Wir stießen auf Pongo, als es noch hell war, und der treue Schwarze konnte ebenfalls nichts Auffälliges berichten. Einige Minuten warteten wir noch, dann wurde es mit einem Schlag dunkel. Schnell kanteten wir das Floß um den scharfen Knick und trugen es zum Fluß hinunter. Wir wollten uns nicht lange aufhalten, denn sicher stellten die Feuerpriester nachts Wachen am Ufer aus, und vielleicht gelang es uns, nach drüben zu kommen, ehe die Posten ihre Plätze eingenommen hatten.
    Leise schoben wir das Floß ins Wasser. Pongo trat an die vorderste Spitze, Rolf stand in der Mitte, und ich schob das schwankende Fahrzeug mit der langen Bambusstange, die wir zu diesem Zweck mitgenommen hatten, vorwärts. Es war nicht leicht, gegen die ziemlich starke Strömung einen geraden Kurs zu halten, doch kam mir jetzt der ausgiebig betriebene Wassersport in meinen Jugendjahren zugute.
    Und ich brachte es fertig, genau an dem Punkt zu landen, an dem die Feuerpriester ihren Sampan herausgezogen hatten. Pongo sprang heraus und hielt das Floß fest, bis auch Rolf das leichte Fahrzeug verlassen hatte. Ich trat jetzt mehr in die Mitte, drehte mich um und stieß das leichte Gestell denselben Weg zurück. Ich muß gestehen, daß ich aufatmete, als Hoddge die Spitze auffing und festhielt. Bis jetzt hatten sich die unheimlichen Bewohner des Flusses noch nicht gerührt, und so stieß ich hoffnungsvoller wieder ab, als auch Frau Ellen die leichten Rohre betreten hatte. Ich strengte mich jetzt mehr an, und da ich nun mit der Strömung etwas vertraut war, dauerte es nur einige Minuten, bis wir die Insel erreicht hatten und Hoddge heruntersprang. Er half Frau Ellen hinunter, und ich verließ als letzter mit dankbarem Gefühl gegen das Geschick das Floß. Wir zogen es aus dem Fluß und bargen es unter den nächsten Büschen. So hatten wir immer eine Möglichkeit zu fliehen, wenn uns unsere Aufgabe gelingen sollte. Schnell fanden wir einen gut ausgetretenen Pfad, dem wir ohne Besinnen folgten, wußten wir ja Pongo und Rolf vor uns. Mühsam tasteten wir uns vor, denn der Mond war noch nicht hoch genug, um sein Licht über das hohe Dickicht zu werfen. Doch wir merkten, wie dicht das Unterholz hier wuchern mußte, denn die Wände des Pfades, an denen wir entlang tasteten, erschienen wie eine undurchdringliche Mauer.
    Die Vögel, Insekten und niederen Tiere hatten ihre Stimmen erhoben, in einer Stärke, daß wir unmöglich irgendein verdächtiges Geräusch hätten hören können. Aber andererseits war das auch für uns ein Vorteil, denn irgendein Wachtposten der Priester konnte unser Herannahmen auch nicht bemerken. Hoddge, der voran schlich, während ich den Schluß machte, blieb plötzlich stehen. „Hier liegt ein Körper", flüsterte er aufgeregt. Ich wagte es, sekundenlang meine Taschenlampe aufleuchten zu lassen. Da lag ein regungsloser Körper im gelben Gewand der Feuerpriester. Also doch ein Posten, der mit Pongo zusammengetroffen war. Während Frau Ellen erschauernd zur Seite trat, schob ich mit dem Kapitän den Reglosen zur Seite unter die Büsche. Er brauchte ja nicht so leicht entdeckt zu werden, und wir mußten eventuell schnell fliehen und hätten dann über das Hindernis leicht fallen können.
    Als wir weiter schritten, breitete sich plötzlich eine fahle Helle vor uns aus, die mit jedem Augenblick stärker wurde. Schon fiel matter Lichtschein in den Gang, und wir

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