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Rolf Torring 011 - Der Raub des Gottes

Rolf Torring 011 - Der Raub des Gottes

Titel: Rolf Torring 011 - Der Raub des Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Fell geschält hatte, erhob sich und überließ es Jim und John, die Innenhaut einzureiben. Er trat zu uns und sagte: „Massers ruhig sein. Pongo Fell in Boot bringen und Feinde in Flucht jagen."
    „Donnerwetter", rief Hagerstony verblüfft, „das wäre aber ich bin überzeugt, daß Pongo es fertig bringt." „Ja, wir können uns auf ihn in jeder Beziehung verlassen", pflichtete Rolf bei. „Aber jetzt weiß ich auch nicht, wie er es machen will."
    „Massers sehen werden", sagte Pongo, der durch das Lob wieder verlegen geworden war.

    3. Kapitel. Quer durch Siam - und zurück

    Jetzt waren wir aufs Äußerste gespannt, was wohl Pongo mit den Feuer-Priestern da draußen beginnen würde, und wir halfen nun eifrig den beiden Dienern, das Bärenfell durch Einreiben mit Alaun und Arsenik zu präparieren. Endlich waren wir fertig, legten das Fell zum Bündel zusammen und umschnürten es mit starker Schnur, die Hagerstony unter dem Proviant mitgenommen hatte. „Weil man Schnur stets brauchen kann", erklärte er. Pongo legte jetzt seine Jacke ab und zog alle Waffen, außer dem Kris aus seinem Gürtel. Dann schulterte er das schwere Fell und verschwand zwischen den nächsten Bäumen.
    „Wir müßten vielleicht Frau von Valentini wecken", meinte Rolf, „denn ohne furchtbaren Lärm wird die Verjagung der Priester wohl nicht vor sich gehen." „Ach, lassen Sie die beiden Leutchen doch schlafen", meinte Hagerstony, „der Fluß ist weit entfernt, und wenn wirklich Lärm entsteht, wird er durch die Bäume abgeschwächt."
    Wir hatten uns rings um das kleine Feuer gesetzt und schwiegen jetzt. Alle waren wir natürlich aufs Äußerste gespannt, was Pongo wohl beginnen würde, um die Übernacht unserer Feinde ganz allein in die Flucht zu schlagen. Mindestens eine halbe Stunde verstrich, ohne daß wir das geringste Geräusch hören konnten. Hagerstony fing an, unruhig hin und her zu rutschen.
    „Scheußlich, dieses Warten", flüsterte er endlich, „wären wir doch ruhig mitgegangen. Vielleicht sind die Priester schon vorgedrungen und haben Pongo unschädlich gemacht? Ein Stich mit diesem furchtbaren Gift des Vergessens, und er ist harmloser als ein Kind." Das war allerdings eine Vermutung, die gerade nicht sehr angenehm war. Und dabei hatte sie sogar große Wahrscheinlichkeit für sich. Und es konnte sogar sein und noch weiter geschehen, daß die Priester die Lichtung umstellten und uns mit den furchtbaren Bolzen beschossen. Dann waren wir für die Welt erledigt. Aber - es war ja Pongo, der sie beschleichen wollte, und ihn würden sie kaum überrumpeln können.
    Das sprach ich auch leise aus, und Rolf gab mir recht. Nur der Lord wiegte immer noch bedenklich den Kopf, - aber ich vermutete wohl sehr richtig, daß er nur um Frau Ellen diese Sorge hatte. Er selbst kannte sicher keine Furcht. Wieder versanken wir in Schweigen und starrten in das schwache Feuer. Dann fuhren wir aber hoch, und Hagerstony warf verblüfft einen Arm voll Zweige auf die Glut, das die Flamme hell aufleuchtete.
    Draußen am Fluß hatten mehrere Stimmen erschreckt aufgeschrien, einige Augenblicke war es still, und dann dröhnte der furchtbare, brüllende Angriffsschrei Pongos durch die Nacht, dieser Schrei, der das Blut in den Adern gerinnen ließ. Und diesem Schrei folgte wieder ein mehrstimmiges Schreckensgebrüll — dann war alles still. „Donnerwetter", murmelte Hagerstony und warf noch mehr Zweige in die Flammen, „das war ja ganz toll. War das Pongo?"
    „Ja", lachte Rolf, „es ist sein Angriffsschrei. Wir haben ihn nur einigemal gehört, als er uns noch nicht näher kannte. In letzter Zeit hat er es unterlassen."
    „Na, jetzt glaube ich gern, daß die Priester fliehen", kicherte der Lord. „Sie denken doch, daß der ,Teufel' sie holen wollte. Ich glaube nicht, daß sie noch einmal wiederkommen werden."
    „Ich denke, daß überhaupt in Zukunft alle Sampans am anderen Ufer ängstlich vorbeifahren werden", meinte Rolf, „irgend eine Spukgeschichte spricht sich ja in diesen Gegenden schnell herum."
    „Ja, das wird wohl... ah, da kommt ja unser Freund", unterbrach sich Hagerstony.
    Langsam trat Pongo ans Feuer. Er war triefend naß, mußte also durchs Rohr bis an die Sampans der Priester geschwommen sein. Er lachte zufrieden, daß sein mächtiges, schneeweißes Gebiß glänzte, kauerte sich dicht ans Feuer und sagte: „Feinde fort."
    „Das haben wir gehört, lieber Pongo", rief der Lord eifrig, „aber wie hast du das fertig gebracht?" „Pongo

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