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Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze

Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze

Titel: Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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kamen.
    „Zurück," flüsterte da Rolf, „es sind Gai und Baber."
    Er zog mich schnell zurück und rief Brough, der eilig aus der Kammer kam.
    „Wir legen uns wieder nebeneinander hin" befahl Rolf, „vielleicht verhöhnen sie uns dann und verraten, wo die Prinzessin ist."
    „Wenn sie nun nach Hagerstony fragen?" gab ich zu bedenken
    „Dann sagen wir, daß sich das Seil gelöst hat und der Lord von den Fischen zerrissen ist."
    Wir lagen dicht nebeneinander, hatten die Hände auf den Rücken gelegt, aber unsere Pistolen schußbereit in die Hand genommen So erwarteten wir die beiden Geflüchteten die wir auf so sonderbare Art hier finden sollten.
    Endlich hörten wir die schleichenden Tritte, dann zwei halblaute Ausrufe des Erstaunens, und im nächsten Augenblick waren sie schnell vor uns getreten.
    „Wo Ist der Lord geblieben?" herrschte Baber uns an.
    „Das Seil hat sich gelöst, und er ist in den See gefallen," sagte Rolf betrübt..
    „Ah, das ist sehr schade, ich hätte ihn gern leiden sehen. Und ich bedauere noch mehr, daß Sie geopfert werden sollen Ich habe meinen Freund, den Priester, vergeblich gebeten, Sie ebenfalls hier aufzuhängen denn jetzt ist der Tod nach meinem Geschmack zu schnell. Sie können sich das wohl vorstellen, denn nur durch Sie haben wir den Thron verloren."
    „Oh, und ich bedauere nur,," sagte Rolf kühl, „daß Sie uns entflohen sind. Ich hätte Sie für den Raub der Prinzessin gern am Galgen gesehen."
    „Das glaube ich gern," zischte Baber wütend, „und ich freue mich, daß wir Sindia mitgenommen haben Sie wird mit Ihnen geopfert werden."
    „Als wir hier eindrangen, schien es mir, als hätte ich die Prinzessin draußen im Wald gesehen," meinte Rolf. „Sie wird also wohl entflohen sein."
    „Nein, da haben Sie sich geirrt," lachte Baber, „die Prinzessin ist in einer Kammer neben dem Bild des Gottes drüben im Tempelraum Wir haben sie soeben erst gesehen."
    „So, das ist sehr nett von Ihnen, daß Sie uns den Aufenthalt verraten haben Wir werden jetzt die Prinzessin holen und entfliehen. Und Sie werden beide mit uns kommen Hände hoch!"

    5. Kapitel.
    Rettung in höchster Not.

    Auf Rolfs scharfes Kommando hatten wir uns blitzschnell aufgerichtet und hielten den Überraschten unsere Pistolen entgegen. Selten habe ich einen derartigen Schreck in den Mienen von Menschen gesehen wie jetzt. Und das Geschick wollte wohl, daß Gai und Baber für ihre Schandtaten grausam bestraft wurden.
    Denn Baber taumelte jetzt zurück, stieß an seinen Vater, der ebenfalls durch den Anprall zurück taumelte und dabei am Rand des Sees sein Gleichgewicht verlor. Schnell klammerte er sich an seinem Sohn fest, aber dieser fand selbst keinen Halt mehr, und mit gellendem Aufschrei stürzten beide ins Wasser.
    Sofort sprangen wir zu, um sie herauszuziehen. Aber als wir an den Rand traten, hatten sich die furchtbaren Fische schon auf ihre Opfer-geworfen. Ganz nahe am Ufer, aber für unsere Arme doch zu weit, kämpften die beiden Inder ihren letzten Kampf aus.
    Unter gellenden Schmerzensschreien versuchten sie krampfhaft, das Ufer zu erreichen, aber sie waren förmlich bedeckt von diesen blutgierigen Bestien, und ihre Kraft erlahmte schnell. Nach wenigen Minuten sanken sie unter, in einem wirren Knäuel der glänzenden Fischleiber, die ihre Körper in Stücke zerrissen
    Wir waren bei diesem grauenhaften Anblick bleich geworden, und Brough sagte ernst:
    „Das Geschick bestraft doch härter, als wir Menschen es können. Gai und Baber haben ihre Grausamkeiten, die sie gegen Sindias Getreue verübt haben bitter büßen müssen."

    „Wir wollen jetzt die Prinzessin befreien," sagte Rolf rauh, „wollen ihr aber das furchtbare Ende der beiden verschweigen. Ich werde schnell dem Lord Bescheid sagen, daß er aufpaßt und seine Pistole bereit hält. Hoffentlich ist er durch Schmerzen und Blutverlust nicht zu sehr geschwächt."
    Er verschwand in der Felsenkammer, kam aber bald zurück und flüsterte:
    „Alles in Ordnung. Hagerstony ist noch munter, wird wohl aber ums Wundfieber nicht herumkommen. Wir müssen jetzt sehr vorsichtig sein, denn sicher ist der Opferraum scharf bewacht Also Augen offen und Pistolen bereit!"
    Er schritt als erster in den Gang hinein, dann folgte Brough, während ich den Schluß machte. Es konnte ja leicht sein, daß aus versteckten Seitenkammern die Feinde uns in den Rücken fallen würden, aber im Gang selbst war nirgends eine Öffnung in den Wänden.
    Endlich lag wieder eine

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