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Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Titel: Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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jetzt rings um uns sein sollen, so muß ihre Anzahl noch bedeutend größer sein."
    „Das schiene ja dann," mußte ich auflachen, „als wären die Wölfe mit der Räuberbande verbündet?"
    „Ganz recht," sagte Rolf sehr ernst, „das vermute ich stark."
    Ich war einige Augenblicke völlig verblüfft. Sollte Rolf wirklich Ernst machen? Aber schließlich war in unserer Situation ein Spaß nicht angebracht. Darum meinte ich kopfschüttelnd:
    „Ich merke, daß du Ernst machst. Kannst du mir diese Seltsamkeit nicht näher erklären?"

    " Nein, lieber Hans, denn es ist ja immer noch eine Vermutung von mir. Allerdings schon mehr eine Überzeugung. Aber die genauen Zusammenhänge kann ich nicht sagen. Da taste ich noch im Dunkeln. Wo sind zum Beispiel die Expeditionen geblieben, die Johnson ausgerüstet hat?"
    " Na, sie werden Nepal durchquert haben. Vielleicht nach Tibet oder nordwestlich nach Kaschmir hinein. Oder glaubst du, daß sie ebenfalls hier in der Tarai überfallen wurden."
    " Ja, ich meine es. Verstehe mich richtig: ich habe das Gefühl. Und deshalb frage ich mich, wo sie geblieben sind. Du hast ja von Major Vander gehört, daß Personen verschwunden sein sollen. Das waren sicher Europäer. Denn weshalb hat die Räuberbande verschiedene Inder laufen lassen."
    „Du verstehst es wirklich, die einfachsten Sachen zu verwirren," lachte ich unwillkürlich, „an diese ganzen Dinge hätte ich wirklich nicht gedacht. Also müßte doch Johnson mit der Räuberbande in Verbindung stehen?"
    „Ja, vermutlich erhält er die von ihm verkauften Sachen wieder zurück. Dann macht er natürlich ein ganz großartiges Geschäft."
    „Donnerwetter, das wäre ja eine Gemeinheit," stieß ich hervor.
    „Das wäre es allerdings. Aber, wie gesagt, es sind Vermutungen, die sich nur auf das Gebaren Johnsons und sein so übermäßig überfülltes Lager stützen. Und dann war es sonderbar, daß uns dieser Thassa sofort folgte."
    „Ganz recht," warf ich ein, „und noch sonderbarer war es, daß er sich selbst verleugnet,"
    „Er ist es unbedingt," fiel der Professor, der bis jetzt schweigend in das Lagerfeuer geblickt hatte, ein. „Ich habe mir verschiedene Handbewegungen, die ihm charakteristisch sind, 1ns Gedächtnis zurückgerufen. Es ist ganz ausgeschlossen, daß er vielleicht ein Zwillingsbruder Thassa ist, wie er .behauptet. Auch beim Sprechen zieht er manchmal den linken Mundwinkel in ganz eigenartiger Weise hinab. Oh Gott, wenn ich doch Inge und Charlotte wiedersehe..."
    Der Professor unterbrach sich und starrte über das Feuer zum südlichen Rand der Lichtung hinüber. Dort war ein leises Geräusch aufgeklungen, wie das Brechen von Ästen. Sollte Pongo, den wir doch vor wenigen Minuten dort gesprochen hatten, aus irgend einem Grunde zu uns kommen?
    Doch da sah ich im Feuerschein viele Augenpaare, ungefähr einen Meter über dem Boden, in roten und grünen Farben blitzen. Die Wölfe. Schnell warf ich einen ganzen Arm dürrer Zweige ins Feuer, das nach wenigen Sekunden hell aufloderte. Und da standen sie.
    Mindestens zwanzig der unheimlichen Gestalten, dicht nebeneinander, wie Soldaten in Front. Völlig reglos standen sie, nur ihre Augen glühten. Ich warf noch mehr Zweige ins Feuer. Die Flamme war jetzt unser einzigster Schutz gegen die Bestien. Dann griff ich zu meiner Pistole.
    Doch da sagte Rolf ruhig:
    „Es hat keinen Zweck, Hans, sie stehen auch auf beiden Seiten. Und ich bin überzeugt, daß wir sie auch im Rücken haben. Wir wollen schnell hinter uns ein zweites Feuer entfachen."
    Rolf riß einen mächtigen, brennenden Ast aus dem Feuer und warf ihn einige Meter hinter uns. Und wirklich stoben dort einige dunkle Gestalten mit leisem Knurren auseinander, als der Feuerbrand zwischen sie wirbelte. So nahe hatten sich die Bestien also schon an uns herangeschlichen.
    Schnell schleuderten wir trockenem Reisig auf den brennenden Ast und hatten nach wenigen Augenblicken auch hinter uns ein loderndes Feuer. Und da standen auch die grauen Gestalten dicht nebeneinander und starrten zu uns hinüber. Durch den Schein beider Feuer wurden jetzt auch die Seiten der Lichtung erhellt. Und wie Rolf vorausgesagt hatte, starrten uns auch von dort die grünen und roten Augenpaare entgegen.
    Es war eine Situation, die wirklich nicht einfach genannt werden konnte. Jetzt war es für uns zu spät, dem Rate Pongos zu folgen und uns auf Bäumen in Sicherheit zu bringen. Jetzt waren wir von den Bestien ringsum umgeben, und in einer Zahl, daß wir

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