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Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden

Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden

Titel: Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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heraus an unsere Verfolgung machten.
    „Sie kommen schon," rief ich, „und sofort beschleunigten wir unsere Schritte noch mehr. Gott sei Dank hatte der Führer die Wahrheit gesagt. Der Weg, den wir jetzt Miniunterschreiten mußten, war wirklich gut im Stande, ohne zu sehr mit hindernden Steinen besät zu sein.
    Und unten führte ein kleiner Pfad durch ein kleines Weidenwäldchen. Das ist eigentlich eine Seltenheit in Tibet, denn meist sind die Steppen nur spärlich mit Gras bewachsen
    Doch wir merkten bald, daß wir uns der Hauptstadt näherten, denn jetzt fingen weite Gemüsefelder an, ein Zeichen, daß die Kultur ihren Anfang nahm. Einzelne Büsche boten uns ganz gute Deckung gegen die Sicht der Verfolger, doch andererseits konnten wir sie ebenfalls nicht entdecken Nur manchmal sahen wir sie als kleine Punkte.
    Offenbar konnten wir doch besser laufen als die Kleinen Tibetaner, aber sie würden uns sicher in der Stadt aufspüren Fremde mußten dort ja unbedingt bald auffallen.
    Ich stieß meine Befürchtungen während des scharfen Marsches hervor, und Rolf gab zustimmend zurück:
    „Du hast recht. Hans, wir werden doch einen sehr schweren Stand haben Wenn wir es nicht lieber vorziehen, Lhassa sofort wieder zu verlassen Aber wir müssen unbedingt erst an den Lord telegraphieren. Schon damit er weiß, daß wir abgestürzt sind. Am besten wird es sein, ich telegraphiere, und du besorgst inzwischen schnelle Pferde. Wir reiten dann einfach quer durch Tibet vielleicht bis China. Dort werden wir schon ein Flugzeug bekommen, und wenn wir es vom Militär bekommen sollten."
    „Nun. das wird ein ganz hübscher Ritt werden. Abel eigentlich ärgert es mich, daß wir vor dieser Bande flüchten wollen Wir teilen unser Erlebnis einfach der Polizei mit." v
    „Das wäre grundfalsch, denn sicher hat der Bandenführer einflußreiche Freunde in Lhassa. Nein, wir reiten los. Natürlich müssen wir die Nacht auf freiem Felde verbringen"
    „Dann wollen wir uns auch warme Kleidung kaufen Möglichst landesübliche, damit wir nicht sofort auffallen."
    „Richtig, das müssen wir auch tun. Der arme Pongo wird tüchtig frieren, denn wir sind schon bald über den Herbst hinaus, der ja, Gott sei Dank, in Tibet meist •warm zu sein pflegt Ich glaube, wenn wir nach Alaska kommen wird Pongo staunen."
    Ich drehte mich in diesem Augenblick gerade um und sah zu meinem Schrecken, daß Reiter hinter uns her waren. Es waren ungefähr acht Mann, die sich mit beträchtlicher Geschwindigkeit näherten.
    „Rolf, die Bande hat Pferde," rief ich und setzte mich gleichzeitig in eiligsten Trab. Doch Rolf hielt mich zurück.
    „Das hat keinen Zweck, Hans," rief er, „du verlierst den Atem, wirst doch bald eingeholt und kannst nachher, wenn es zum Kampf kommt, nicht gut schießen. Es sind ja nur acht Mann, denen wir die Gäule wegschießen können."
    „Nein." rief ich eifrig, „diese Bande verdient keine Schonung. Wir geben jedem Mann einen Schuß, dann haben wir gleich Pferde."
    „Na, das wollen wir mal erst sehen," lachte Rolf, „so. blutdürstig bin ich gar nicht Bleib ruhig stehen, sie sind bald heran. Und ganz hinten kommen die anderen Räuber angerannt. Du, die Reiter scheinen doch nicht zur Bande zu gehören Sie sind sehr gut gekleidet, und ich glaube, wir .haben es mit besseren Bewohnern Lhassas zu tun. Komm, wir wollen auf die Seite treten und sie ruhig vorbeilassen"
    Bald sprengte die kleine Reiterschar heran. Wir hatten natürlich unsere Büchsen schußbereit im Arm, denn im nächsten Augenblick mußte es sich ja zeigen, ob wir es mit Feinden zu tun hatten.
    Aber die Kavalkade sprengte dicht an uns vorbei, ohne daß die Reiter Notiz von uns zu nehmen schienen. Nur der vorderste, ein großer kräftiger Mann, warf einen Blick über uns hinweg. Und dieser Blick war wie Eis, unwillkürlich schauderte ich zusammen. Mit diesem Mann mochte ich — sollte er wirklich etwas Höheres in Lhassa vorstellen — nichts zu tun haben
    Auch Rolf meinte, als wir weiter schritten:
    „Donnerwetter, das scheint ein sehr unangenehmer Herr zu sein. Und sein Blick war direkt argwöhnisch, was ja eigentlich zu erklären ist. Paß einmal auf, ob wir nicht Unannehmlichkeiten beim Betreten Lhassas haben."
    „Das wäre ja sehr nett. Und dabei wird die Bande da hinten höchstens eine halbe Stunde nach uns eintreffen Das kann ja dann gut werden Wir können doch nicht einfach fünfzig Mann niederschießen"
    „Oh, wenn es darauf ankommt, schaffen wir es auch," sagte

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