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Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Titel: Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Lagerfeuer nieder. Wir folgten seinem Beispiel, und es muß ein eigenartiges Bild für einen unvorbereiteten Zuschauer gewesen sein, am Feuer diese verschiedenen Männer, und zwischen ihnen die drei Riesenbären, die sich wie zahme Hunde benahmen, zu sehen.
    Rolf erzählte kurz vom Brief des Lords, streifte flüchtig unsere Abenteuer, als Entschuldigung, daß wir so spät gekommen seien, und schloß mit der Versicherung, daß er sich freue, den Auftrag glücklich durchgeführt zu haben. Denn er nähme doch bestimmt an, daß Tim Gallagher mit uns käme.
    Als er geendet, reichte uns Gallagher bewegt die Hand. "Meine Herren, ich danke Ihnen aus vollstem Herzen Sie haben um meine Tochter die schwersten Gefahren ausgestanden. Ja, sie soll in die Zivilisation zurück, jetzt ist mein Geist frei von den Nachwirkungen des Teufelskrautes, das mir Patrik Henderson vor sechzehn Jahren gab."
    Seine Augen blitzten in unheimlichem Feuer, als er fortfuhr:
    „Sie sagten meinem Konja, daß Sie wüßten, wo die Ratte sei?"
    „Ja, Herr Gallagher," sagte Rolf ruhig, „aber ich habe eine Bitte an Sie. Begnügen Sie sich damit, den elenden Verräter zu entlarven, ich glaube, die Strafe brauchen Sie nicht selbst zu übernehmen."
    Gallagher preßte die Lippen zusammen, er führte sichtlich mit sich selbst einen Kampf. Dann blickte er Rolf lange an und sagte ernst:
    „Gut, Herr Torring, ich werde es tun. Sie haben recht, wenn Sie mich darum bitten, ich darf nicht das wiedergewonnene Leben durch eine Rachehandlung entweihen."
    „Das freut mich aufrichtig," sagte Rolf, „und glauben Sie mir, seiner Strafe wird der Elende auf keinen Fall entgehen. Ach ja," lenkte er dann ab, „ich soll Sie grüßen von Sykes, Sullivan, Stokes und Norton. Wir haben mit den braven Männern lange zusammengesessen, und nur Sie waren der Gegenstand unseres Gespräches."
    „Das tut wohl," sagte Gallagher leise, „ich freue mich, daß ich noch nicht vergessen bin. Hätte es meine arme Ellen doch auch noch erlebt."
    „Das ist Schicksal," sagte Rolf ernst, „Sie müssen sich mit dem Gedanken trösten, daß Sie noch eine Tochter haben, die eigentlich jetzt erst ins Leben treten soll."
    „Das war ein gutes Wort," rief Gallagher, und gab Rolf die Hand. "Doch jetzt kommen Sie, meine Herren, meine Tochter ist schon beim Zusammenpacken der Sachen, denn wir wollen schnellstens fort von hier."
    „Ich habe nur noch eine Befürchtung," wandte Rolf zögernd ein, „vielleicht wird Ihre Tochter das indische Klima nicht vertragen, da sie doch die Kälte Alaskas gewöhnt ist. Vielleicht ist es besser, wenn Sie mit ihr zuerst Europa aufsuchen."
    „Meine Tochter ist sehr kräftig, ihr wird nichts schaden," sagte Tim Gallagher stolz. "Auch meine arme Ellen hat alle Strapazen sehr gut überstanden, nur war ihr Körper durch das furchtbare Gift sehr geschwächt."
    „Nun, dann können wir ja direkt zum Lord Bird fahren," meinte Rolf, „er wird sich sehr freuen, seine Nichte wiederzusehen."
    „Ich habe Gott sei Dank mit meiner Pelztierjagd ein ganz hübsches Vermögen erworben," sagte Gallagher jetzt, „da kann ich ihm ruhig entgegentreten und brauche nicht seine Hilfe anzunehmen."
    Er fiel nach diesen Worten in kurzes Nachdenken, und wir störten ihn nicht. Sicher dachte er jetzt an seine verstorbene Frau, die mit durch seine Schuld in dieses unwirtliche Land gekommen war, wo sie den Tod finden sollte. Jetzt hatte er das Geld, nach dem er gesucht hatte und jetzt war sie von ihm gegangen.
    Ich hatte seine Gedanken gut erraten, denn plötzlich sagte er:
    „Nur meine arme Ellen hat nichts mehr von diesem Geld. Patrik Henderson, du hast ein großes Schuldkonto."
    „Das er aber jetzt begleichen muß," sagte Rolf ernst. "Es wird ihn tief treffen, nachdem er so lange Jahre geachtet unter seinen Mitbürgern gelebt hat."
    „Oh, es gibt doch noch eine ausgleichende Gerechtigkeit," nickte Gallagher grimmig, „die Ratte dürfte auch ihrer Strafe nicht entgehen Nur aus Goldgier hat Henderson zwei Menschenleben zerstört."
    „Und dabei wird er von seinem Raub gar nichts haben," meinte Rolf, „er durfte doch durch große Geldausgaben nicht auffallen. Und in dem kleinen Andreieffski hat er auch nicht viel von seinem Leben gehabt."
    „Kommen Sie, meine Herren," drängte Gallagher nochmals, „meine Maud soll schnell aus dieser Einöde herauskommen."
    Er erhob sich und schritt uns voran durch den Wald, über die Lichtung in die nächste Waldgruppe hinein. Der Weg war nicht lang, dann

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