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Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Titel: Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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wie die Russinnen des Mittelstandes es im allgemeinen sind, sondern sauber und adrett, wie es sich für dieses Haus gehörte.
    Jetzt fragte uns Hermann Berger, so hieß der Wirt, nach unseren Absichten. Wieder erzählte Rolf, daß wir uns das Land ansehen wollten, vielleicht ebenfalls in die Berge hinaufgehen, um die Goldgräberlager zu besichtigen, und, wenn irgend möglich, Wild zu schießen.
    „Zum Beispiel Elche und Bären," setzte mein Freund hinzu, „die hiesigen Bären sollen doch eine ganz kolossale Größe erreichen."
    „Allerdings, allerdings," rief Berger eifrig, „die Burschen werden über drei Meter hoch. Ich habe einmal einige gesehen, na, das war wirklich nicht angenehm."
    „Nanu, gleich mehrere dieser mächtigen Tiere?" wunderte sich Rolf, „das ist doch äußerst selten." Berger machte ein etwas verlegenes Gesicht. „Ich habe es bisher noch keinem Menschen erzählt," sagte er leise, „denn ich wäre bestimmt ausgelacht worden. Aber Sie haben ein Gesicht zu dem man Vertrauen fassen kann, Ihnen will ich es erzählen.
    Vor drei Jahren, ich hatte bereits dieses Hotel hier, fuhr ich auf dem Yukon hinauf, bis zu dem Knick, wo der Kovukuk-River in ihn fließt. Dort liegen die Yukon-Hills, und hier befinden sich viele Goldgräberlager, denen ich Proviant brachte. Das lohnt sich nämlich mehr, als selbst dort zu graben.
    Ich erledigte also meine Geschäfte, brach noch am Abend auf, da ich nicht so lange von zu Hause fortbleiben wollte — es sind immerhin fünfhundert Kilometer, die ich zurücklegen mußte — und fuhr schnell den Yukon hinab. Meine beiden Diener, Indianer aus dem Innern, lenkten das jetzt leichte Kanu, während ich vor mich hinträumte.
    Plötzlich schrien die Indianer auf und warfen sich blitzschnell auf den Boden des Bootes. Der Anblick, der sich mir jetzt bot, war wirklich nicht sehr beruhigend, denn dicht am Ufer standen drei Alaskabären, aufgerichtet, so daß ihre kolossale Größe von über drei Meter so recht zur Geltung kam. Ich sage Ihnen, meine Herren, ich habe schon viel durchgemacht, aber das war damals doch ein ganz scheußliches Gefühl.
    Die Bestien schienen zu überlegen, ob sie sich in den Fluß stürzen und mein jetzt langsam dahintreibendes Boot angreifen sollten, ich tastete schon nach meiner guten Büchse, entschlossen, den Kampf aufzunehmen, — da, meine Herren, Sie mögen es glauben oder nicht, erscholl aus einem kleinen Wäldchen, das vielleicht dreißig Meter vom Fluß entfernt lag, ein scharfer Pfiff.
    Und die drei Bestien drehten sich wie auf Kommando um, ließen sich nieder und trollten schnell in den Wald hinein.
    Jetzt machte ich natürlich, daß ich von dieser unheimlichen Stelle fortkam. Den Indianern redete ich ein, daß die Bären sie holen würden, wenn sie ein Wort über dieses Erlebnis verlören.
    Was sagen Sie nun dazu, meine Herren? Ob es eine Vision von mir war?"
    «Aber weshalb denn?" meinte Rolf, „glauben Sie nicht, daß es einem Trapper, der jahrelang in der Einöde mit Jagd beschäftigt ist, gelingt, selbst diese Riesenbären zahm zu machen und zu erziehen? Ich sehe in Ihrem Erlebnis gar nichts Wunderbares."
    „Ja, ja, daran habe ich auch schon gedacht," meinte Berger, „aber ich habe doch nichts erzählt."
    „Also am Yukon-River wo der Kovukuk in ihn hineinfließt," meinte Rolf nachdenklich, „auf welcher Seite standen die Bären, als Sie hinabfuhren, Herr Berger?"
    "Auf der linken Seite. Herrgott, Sie wollen den Bestien doch nicht etwa nachspüren? Wer weiß, was dahinter steckt. In diesem Land passieren noch viele wunderbare Sachen."
    „Das glaube ich gern," meinte Roll, um dann leichthin zuzusetzen: "Sie sind doch viel im Land herumgekommen, Herr Berger, haben Sie da vielleicht einmal einen gewissen Tim Gallagher kennen gelernt?"
    Berger zuckte zusammen, starrte Rolf einige Augenblicke an und sagte dann leise:
    „Jetzt weiß ich, meine Herren, daß Sie nicht nur ins Land gekommen sind, um Studien zu machen. Sie wollen Maud Gallagher aus der furchtbaren Einöde herausholen. Ich habe selbst den Brief der Frau Ellen Gallagher von einem wandernden Indianer erhalten und an Lord Bird weitergeleitet. Ja, meine Herren, da tun Sie ein gutes Werk, wenn Sie das junge Mädchen zum Onkel zurückbringen. Und ich werde Ihnen in jeder Beziehung behilflich sein."
    „Das ist mir natürlich sehr angenehm," sagte Rolf erfreut, „nun handelt es sich vor allen Dingen darum, wo Tim Gallagher überhaupt wohnt. Der Lord schrieb mir ungefähr zwanzig

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