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Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Titel: Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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warten."
    Wir wußten, daß wir uns auf ihn verlassen konnten, schwenkten grüßend unsere Hüte gegen Tim Gallagher, der mürrisch mit der Hand zurückwinkte, und gingen in den Wald. Als wir außer Sicht der Lichtung waren, sagte Ugala aufgeregt:
    „Oh, meine Herren, ich habe einen Stammesgenossen erkannt, der sich hinter diesem Herrn der Riesen aufhielt. Es ist Konja, ein Bruder meiner Mutter, der schon lange von uns gegangen ist. Er wird hierherkommen, denn er hat unseren Stammesruf gehört."
    „Ah, das ist ja sehr gut," rief Rolf eifrig, riß ein Blatt aus seinem Notizbuch und warf einige Zeilen darauf. "Hier, Ugala, das soll Konja der Tochter des „Herrn der Riesen", wie du ihn nennst, geben. Ihm selbst aber soll er den Heiltrunk geben, damit sein Geist sich klärt."
    "Ah, ich verstehe, Herr," rief Ugala freudestrahlend, „es wird sich alles zum Besten wenden."
    Rolf klopfte dem stolzen Jüngling herzlich auf die Schulter; da stand plötzlich die Gestalt eines älteren Indianers vor uns. Ugala begrüßte ihn ehrerbietig, dann wandte er sich uns zu und sagte:
    „Hier ist mein Oheim Konja."
    „Sie sprechen doch bestimmt Englisch," sagte Rolf liebenswürdig, „dann könnte ich Ihnen ja persönlich meine Bitten vortragen."
    „Jawohl, mein Herr," sagte Konja, sichtlich geschmeichelt, „was soll ich tun?"
    Rolf begann zuerst ihn auszufragen. Dabei stellte es sich heraus, daß er seit ungefähr zehn Jahren bei Gallagher war, der ihn zufällig auf der Jagd in schwerer Lebensgefahr getroffen und gerettet hatte. Er wußte aber die Geschichte seines Herrn und war jetzt Feuer und Flamme, als Rolf erklärte, daß er ihn heilen wollte und seine Tochter unter die Menschheit zurückführen wollte.
    Der treue Mensch hatte fast Tränen in den Augen, als er versicherte:
    "Oh, Herr, damit tun Sie das beste Werk. Geben Sie mir das Kraut und den Brief, ich werde alles besorgen. Doch fürchte ich nur, daß mein Herr auch dann nicht kommen wird."
    Rolf blickte ihn fest an. Dann sagte er ernst:
    „Wenn er nicht kommen will, dann sagen Sie ihm, ich werde ihm die Ratte zeigen, die ihm sein Glück stahl."
    Konja prallte förmlich zurück, starrte meinen Freund einige Augenblicke groß an und stammelte dann:
    „Herr, ich sehe, Sie sprechen die Wahrheit. Oh, dann wird er kommen, und ich werde mit ihm sein. Die Ratte soll den Tag bereuen, an dem sie das Glück meines Herrn brach."
    Er nahm das Heilkraut und den Brief, wandte sich zum Gehen, rief aber noch zurück:
    „Bleiben Sie hier, meine Herren. Sollten die Bären kommen, so seien Sie unbesorgt, sie greifen nur auf Kommando an. Aber sie spielen gern, man darf es nur nicht mißverstehen."
    Damit verschwand er zwischen den Bäumen, und ich meinte lachend zu Rolf:
    „Na, ich danke, das sind sehr komische Spielgefährten. Pongo hat es wohl auch nicht gestern gedacht, als die Bestie ihn umarmen wollte."
    „Allerdings," lächelte Rolf, „für jeden ist solch Spiel nichts. lch freue mich nur, daß wir unsere Aufgabe so gut gelöst haben. Auch Lord Bird wird sich freuen, denn ich bringe ihm den größten Teil seines Geldes wieder zurück."
    „Ja, wir verstehen es, billig zu reisen," lachte ich, „ich bin sogar ganz umsonst auf einer uralten Gallione gefahren; das hat noch niemand vor mir gemacht." (Siehe Band 24).
    „Wir werden doch einige Zeit warten müssen. Konja muß erst einen Tee mit dem Heilkraut bereiten, dann muß Fräulein Maud den Brief lesen, Tim Gallagher muß erst ganz klar werden, muß dann das, was Konja und Maud ihm erzählen werden, richtig begreifen, dann erst wird er hierher kommen. Ich schätze also, daß wir wenigstens zwei Stunden warten müssen."
    „Dann können wir uns ruhig Mittagessen bereiten," schlug ich vor, „Holz genug liegt herum, und Zeit haben wir auch."
    „Ganz recht, das wollte ich auch gerade vorschlagen."
    Roll hatte richtig geschätzt. Wir hatten gegessen, hatten uns ausgeruht, und fast genau zwei Stunden, nachdem wir mit Konja gesprochen hatten, erschienen — die drei Bären, die ruhig an uns herankamen und jetzt gar nicht mehr so schreckenerregend aussahen.
    Ihnen auf dem Fuße folgte die hohe Gestalt Gallaghers. Er hatte jetzt bereits eine ganz andere Haltung, stolz und selbstbewußt, und seine dunklen Augen blitzten in eigenartigem Feuer.
    „Tim Gallagher," stellte er sich höflich vor, und wir nannten ihm unsere Namen.
    „Erzählen Sie, bitte, Herr Torring, wie Sie hierher gekommen sind," bat Gallagher und ließ sich an unserem

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