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Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Titel: Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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erkennen, daß es Wirklichkeit war, was ich erblickte.
    Aus dem Grase des rechten Hügels blickte der Kopf eines Bären hinab, ein Kopf, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Beinahe doppelt so groß als die Köpfe der mächtigsten Exemplare war dieses gewaltige Haupt, das mich mit einer fast verächtlichen Ruhe musterte.
    Dann ermannte ich mich, sprang schnell auf und ergriff meine Büchse. Aber als ich wieder emporblickte, war der furchtbare Kopf verschwunden
    "Was gibt es, Hans," fragte Rolf, der durch mein Emporspringen erwacht war. Auch Pongo hatte sich aufgerichtet und blickte mich fragend an.
    Ich erzählte von dem mächtigen Kopf, war allerdings selbst jetzt im Zweifel, ob ich nicht doch geträumt hätte. Und zwar mit offenen Augen, was ja zuweilen auch vorkommt.
    Auch Rolf schien Ähnliches zu denken, denn er lächelte und sagte:
    „Lieber Hans, ich glaube kaum, daß ein Bär, noch dazu ein so außergewöhnlich großer, dich solange betrachten wird, um dann zu verschwinden, wenn du nach der Büchse greifst. Ich glaube, du hast an die Erzählung Bergers gedacht, der ja gleich drei solche Riesentiere gesehen haben will."
    „Jetzt glaube ich auch schon, daß ich eine Art Halluzination gehabt habe," meinte ich verlegen, „aber ich will doch auf jeden Fall einmal nachsehen"
    Vorsichtig stieg ich den Hügel hinauf, die Büchse schußbereit und entsichert. Das schwere Geschoß würde selbst einen Riesenbären umlegen, wenn die Kugel richtig saß. Und darauf konnte ich mich verlassen, denn jetzt war ich wieder vollkommen ruhig.
    Als ich die Spitze des Hügels erreichte, war von meinem Bären natürlich nichts zu sehen. Vergeblich bückte ich rings umher, wenn er wirklich vorhanden gewesen wäre, hätte er doch vielleicht auf einem der nächsten Hügel zum Vorschein kommen müssen, aber mein Umherspähen war völlig vergeblich.
    Mißmutig und verlegen stieg ich wieder hinab.
    „Lieber Hans," empfing mich Rolf lächelnd, „jetzt hast du in deinem Ärger ganz vergessen, oben den Boden zu betrachten. Du hast nur umhergeschaut. Und gerade im Gras hättest du sehen können, ob du nur geträumt hast oder ob wirklich ein Riesenbär hier hinuntergeblickt hat"
    Jetzt war ich wirklich beschämt wurde aber auch auf mich selbst ärgerlich und meinte:
    „Ach was, jetzt gehe ich nicht noch einmal hinauf. Jetzt hast du wohl Wache, ich werde jetzt wirklich schlafen."
    Damit legte ich mich hin und schloß die Augen. Ich hörte Rolf noch leise lachen, dann schlief ich auch schon sehr schnell ein.

    4. Kapitel.
    Die furchtbaren Riesen.

    „Auf, auf," weckte mich Rolfs Stimme, „wir wollen weiter."
    Verwirrt sprang ich empor, rieb mir die Augen und fragte dann:
    „Habt ihr ihn noch gesehen?"
    „Nein," lachte Rolf, „trotzdem ich sehr genau aufgepaßt habe. Auch Pongo hat nichts gesehen. Nun aber rüstig vorwärts, hoffentlich finden wir heute noch die neue Behausung Gallaghers."
    Wir schulterten Rucksäcke und Büchsen und schritten weiter nach Osten, immer in einiger Entfernung vom Wald, um vor einem hinterlistigen Anschlag des Indianers sicher zu sein. —
    Ungefähr zwei Stunden waren wir so gewandert, da blickte ich zufällig zurück, stieß einen Ruf der Verwunderung aus und rieb mir die Augen
    „Was hast du?" fragte Rolf.
    „Ich glaube tatsächlich, ich leide an Halluzinationen," lachte ich gepreßt, „mir war es doch soeben wieder, als hätte ich den Kopf des Bären blitzschnell von jenem Hügel hinter uns verschwinden sehen."
    „Nanu, Hans," fragte Rolf etwas besorgt, „was ist denn mit dir los? Oder sollte wirklich solch Untier um uns herumstreifen? Das kann ich mir aber garnicht vorstellen, das sähe ja wie planmäßige Verfolgung aus."
    „Rolf," wandte ich ein, „du sagtest doch selbst nach der Erzählung Bergers, daß sich ein Trapper sehr wohl Riesenbären gezüchtet haben könnte. Weshalb soll das mit einemmal nicht möglich sein?"
    „Hm, na ja, das habe ich wohl gesagt" gab er zögernd zu, „aber ernstlich habe ich doch nicht daran geglaubt. Allerdings scheint es doch möglich zu sein, wenn du dich nicht geirrt hast. Denn ein wilder Bär würde sich nie so benehmen"
    „Oh, vorsichtig sind diese Burschen stets," wandte ich dagegen ein, „du weißt doch, daß sie lieber keinen Angriff machen, wenn sie nicht ganz sicher sind, daß er gelingt. Oder gar zu wütender Hunger müßte sie plagen."
    „Na, ja, das stimmt ja," meinte Rolf ziemlich zerstreut, „aber jetzt kommt mir deine nochmalige Beobachtung

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