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Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Titel: Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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kamen wir an eine große, rings von Bäumen umschlossene Lichtung, auf der sich ein großes Blockhaus nebst Stallgebäude erhoben. Jetzt wußten wir auch, was bei dem verlassenen Besitztum das "Magazin", das ich erst als Pferdestall angesprochen hatte, bedeutete. Ebenso wie hier, war es als Unterkunft für die Bären gedacht.
    Die riesigen Bestien, die dicht neben uns mitgelaufen waren, verschwanden nämlich sofort in der offenen Tür des Schuppens.
    „Wollen Sie die Bären mitnehmen?" erkundigte sich Rolf.
    „Nein," sagte Gallagher nach kurzem Zögern, „ich werde sie Konja schenken Sie sind dieses Land gewöhnt, gehorchen auch ihm und werden sich hier wohler fühlen, als in anderen Ländern."
    Wir betraten das Haus. In der großen Wohnstube war niemand.und als jetzt Gallagher seine Tochter laut rief, kam keine Antwort. Etwas besorgt blickte Gallagher uns an, dann nickte er aber und meinte in gerührtem Tone:
    „Sie wird am Grabe der Mutter sein."
    Er führte uns durch das Haus und öffnete eine zweite Tür in der Rückseite. Doch sofort prallte er zurück und rief erschreckt: "Konja".
    Der Indianer lag vor der Tür, zusammengekrümmt und stöhnte. An seiner rechten Kopfseite war deutlich eine starke Anschwellung zu sehen, die Folgen eines kräftigen Hiebes.
    Da bückte sich Ugala plötzlich und hob einen kleinen Gegenstand vom Boden auf. Es war eine primitive Schnitzerei, anscheinend aus dem Zahn irgendeines Raubtieres gefertigt. Wir hätten sie vielleicht gar nicht beachtet, aber der junge Indianer schnitt ein grimmiges Gesicht und stieß nur ein Wort hervor:
    „Koluschen."
    Jetzt bekamen wir allerdings auch einen tüchtigen Schreck. Unser hinterlistiger Feind, dieser Kuskwag, gehörte ja diesem Indianerstamm an. Sollte er hier Stammesgenossen getroffen und auf das Haus während unserer Abwesenheit einen Überfall ausgeführt haben?
    Gallagher sprang schnell in den Wald hinein, und wir folgten ihm so rasch als möglich. Auf einer kleinen Lichtung befand sich ein mächtiges Kreuz, aus Tannenholz gefügt, an dessen Fuß sich ein Hügel erhob. Die letzte Ruhestätte der unglücklichen Frau Ellen.
    Vergeblich rief auch hier Gallagher den Namen seiner Tochter, vergeblich durchsuchten wir nochmals das ganze Haus, — das junge Mädchen war verschwunden. Von den Koluschen geraubt, die bestimmt von Kuskwag angestachelt waren.
    Und nicht nur Kuskwag, nein, sicher steckte letzten Endes der Advokat Eavens dahinter, in dem wir mit größtem Recht den Schurken Patrik Henderson vermuteten.
    Der arme Tim Gallagher war wie zerschlagen, als ihm das Furchtbare so recht zum Bewußtsein kam. Aber Rolfs Energie gelang es, ihn schnell wieder hoch au bringen.
    „Sie können noch nicht weit fort sein," sagte er bestimmt, „wenn wir uns sofort an die Verfolgung machen, müssen wir sie noch einholen."
    „Der Yukon macht einen großen Bogen und fließt hier ganz in der Nähe vorbei," stöhnte Gallagher auf, „sie werden ihn bestimmt schon erreicht haben und mit Booten auf und davon sein."
    „Dann werden wir ihnen folgen und sie einholen," rief mein Freund, „Kopf hoch, Herr Gallagher, ich verspreche Ihnen, alles zu tun, um Ihnen Ihre Tochter wiederzubringen. "
    Rolfs Worte taten dem schwergeprüften Vater offenbar wohl Er drückte ihm dankbar die Hand, dann fing er an, ruhig und sachlich alle notwendigen Gegenstände für eine längere Wanderung zusammenzusuchen Auch einen genügend großen Vorrat an Patronen steckte er zu sich, und meinte dann:
    „So, meine Herren, ich bin jetzt fertig. Wir wollen schnell nach Konja sehen."
    Doch Konja und sein Neffe Ugala waren verschwunden Während wir noch kopfschüttelnd überlegten, wo sie sich wohl befinden könnten, kamen sie beide aus dem Wald. Konja noch etwas taumelnd. Und Ugala berichtete:
    „Wir sahen die Feinde noch, sie waren in drei Booten gekommen und haben die Boote hier zerstört. Sie sind hinaufgefahren"
    Dabei deutete er nach Osten, ins Innere des Landes.
    Gallagher atmete auf.
    „Dann werden sie uns nicht entkommen," sagte er grimmig, „wir bleiben am Fluß und werden vielleicht schneller sein als sie. Denn hier beginnen schon mächtige Gegenströmungen. Kommen Sie, meine Herren"
    Gallagher stieß einen lauten Pfiff aus, und die drei Riesenbären erschienen. Ich war zuerst erstaunt, dann aber begriff ich, daß die Bestien für uns vielleicht von größtem Vorteil sein konnten. Wer hatte sonst wohl derartige Bundesgenossen?
    Und Gallagher erklärte auch sofort:
    „Sie

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