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Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Titel: Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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plötzlich noch mehr Verdachtsgründe gegen ihn gefunden."  
      „Trotzdem kann ich es nicht glauben," sagte ich aufrichtig, „er macht mir einen zu ehrlichen Eindruck."  
      „Oh, das Äußere eines Menschen täuscht sehr oft," entgegnete mein Freund; „vielleicht wirst du noch mehr Überraschungen erleben, von denen du dir bis jetzt nichts träumen läßt."  
      „Ich glaube auch, daß diese Sache ganz verzwickt ist," gab ich zu, „aber an eine Schuld Kings glaube ich nun absolut nicht. Doch wie gefällt dir der Richter Ruther? Ein ganz famoser Mensch, das mußt du doch zugeben. Ich kann mir denken, daß alle Bewohner Bethaniens ihn gern für diesen wichtigen Posten gewählt haben."  
      „Ja, er macht einen sehr guten Eindruck," gab Rolf zu, „und ich glaube auch, daß er uns morgen eine sehr gute Hilfe sein wird. Doch jetzt entschuldige mich einen Augenblick, ich will dem jungen Hausdiener noch Bescheid sagen, daß er uns rechtzeitig weckt! Ich möchte Ruther nicht warten lassen!"  
      Während Rolf unser gemeinschaftliches Zimmer verließ, entkleidete ich mich, um mein Lager aufzusuchen. Trotzdem ich beim Hinaufgehen noch keinerlei Müdigkeit verspürt hatte, merkte ich jetzt doch die Strapazen und Aufregungen des vergangenen Tages. Rolf kam nach wenigen Minuten zurück und sagte: »Alles in Ordnung. Ah, du hast recht, ich werde mich auch hinlegen. Die Fenster wollen wir aber ruhig offen lassen, die Luft ist zu herrlich!"  
      Wir unterhielten uns nur noch einige Augenblicke, dann wünschten wir uns gegenseitig eine gute Ruhe, und bald war ich tief eingeschlafen.  
     
     
      5. Kapitel. Furchtbare Erlebnisse.  
     
      Ich träumte Entsetzliches. Von riesigen Wesen verfolgt, die halb Menschen-, halb Löwengestalt hatten, rannte ich mit letzten Kräften über das Hochplateau, auf das wir den verwundeten King geschafft hatten. Und als die Unholde mich beinahe eingeholt hatten, strauchelte ich und fiel den Abhang hinunter, an der Stelle, die King hinabgerutscht war.  
      Unten aber, als ich mich aufrichtete, wartete neues Entsetzen auf mich. Riesige Schlangen züngelten nach mir, und in den weit aufgerissenen Rachen schimmerten die furchtbaren Gifthaken.  
      Ich machte eine krampfhafte Bewegung, um aus dieser bedrohlichen Nähe zu kommen, und erwachte. Einige Augenblicke wußte ich gar nicht, wo ich war, dann schlug aber eine flüsternde Stimme an mein Ohr. Immer klarer und verständlicher wurden mir die Worte, gleichzeitig fiel mir ein, daß ich ja im Gasthaus von Bethanien mit Rolf in einem Zimmer schlief. Und da durchzuckte mich wieder ein eisiger Schreck, denn jetzt erkannte ich Rolfs Stimme, die scharf flüsterte:  
      „Hans, nur keine Bewegung. Verhalte dich völlig ruhig. Herrgott, bist du noch nicht wach?"  
      „Doch," gab ich leise, sehr verwundert zurück, hatte aber soviel Geistesgegenwart, sein Gebot zu befolgen und kein Glied zu rühren. .Was gibt es denn, Rolf?"  
      „N imm dich zusammen," kam es zurück, »auf deiner Bettdecke . . ."  
      Das Zimmer war vom Mondschein fast taghell erleuchtet. Leise, in äußerster Spannung hob ich den Kopf. Ich erwartete etwas Schreckliches, denn Rolfs Ton hatte so ernst geklungen wie selten. Doch beinahe hätte ich einen Schrei ausgestoßen, als ich den furchtbaren Gast sah, der es sich auf meiner Bettdecke bequem gemacht hatte.  
      Es war eine riesige Uräusschlange, dieses äußerst gefährliche Reptil, deren Biß unfehlbar den Tod bedeutete. Offenbar war die Schlange aus irgendeinem Schlupfwinkel hervorgekrochen, war durch die Wärme meines Körpers angelockt worden und hatte sich meinen Leib als Ruhepunkt auserwählt.  
      Sie hob jetzt den Kopf, blickte mich an und zischte leise. Es war ihr offenbar gar nicht recht, daß ich meinen Kopf erhoben hatte. Unendlich langsam ließ ich den Kopf wieder zurücksinken; lange konnte ich ihn ja in dieser Stellung sowieso nicht halten, und das Reptil wurde durch meine Blicke offenbar gereizt.  
      Es waren furchtbare Sekunden, bis ich wieder auf dem Kopfkissen lag. Jeden Augenblick konnte ich mit einem Biß der Schlange rechnen, dann stand mir ein grauenhafter Tod bevor.  
      Aber zu meiner großen Erleichterung hatte die Uräusschlange wohl einigemal gezischt, jetzt fühlte ich aber, daß sie ihren Kopf wieder hinlegte — und ausgerechnet auf meine Hände.  
      „Rolf," flüsterte ich, „liegt auf deinem Bett auch eine Uräus?"  
      „Ja," gab mein Freund zurück,

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