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Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Titel: Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Charakter nach."  
      „Was denkst du denn?" forschte ich neugierig, „glaubst du, daß hinter dieser ganzen Sache ein Verbrecher steckt?"  
      „Ja, das glaube ich unbedingt," gab Rolf zu. „Und ich werde alles daran setzen, ihn unschädlich zu machen. Allerdings wird es nicht leicht sein, denn er hat anscheinend eine ganz gefährliche Unterstützung. Na, morgen bei Tageslicht wollen wir sehen, was wir machen können!"  
      „Es war wirklich ein unheimlicher Anblick," sagte ich versonnen, „erst diese drei gefährlichen Tiere, dann der große, hagere Mann. Das Unheimlichste war aber die Ruhe, mit der diese Gestalten auftauchten, mich anstarrten und dann wieder verschwanden. So etwas hätte ich mir nie träumen lassen."  
      „Hoffentlich hast du auch nicht geträumt," meinte Rolf, noch immer zweifelnd, „ich kann mir gar nicht vorstellen, daß sich diese Erscheinungen wirklich gezeigt haben sollen. Das würde mit meiner Idee nicht ganz übereinstimmen. Oder, halt, es wäre die Möglichkeit vorhanden, daß Garu falsch war. Ja, das kann sein."  
      „Ich verstehe gar nicht, was du alles redest," sagte ich kopfschüttelnd, „wenn ich nur wüßte, was du eigentlich vermutest?"  
      „Das ist wirklich so ungeheuer, daß ich es gar nicht aussprechen möchte," sagte Rolf. „Wir müssen abwarten, was uns die nächste Zeit bringt. Aber auf jeden Fall heißt es jetzt, die Augen sehr aufhalten. Vielleicht ist dieses Abenteuer das gefährlichste, das wir jemals durchgemacht haben. Hoffentlich passiert jetzt weiter nichts, du hast ja noch eine halbe Stunde Wache. Paß nur gut auf!"  
      Damit legte er sich wieder zurück.  
     
     
      2. Kapitel. Rätselhafte Verbrechen.  
     
      Zum Glück verlief der Rest meiner Wache völlig ereignislos. Ich paßte natürlich sehr scharf auf, behielt vor allen Dingen stets das Gebüsch im Auge, das diese unheimlichen Gäste vielleicht immer noch barg.  
      Aber nichts rührte sich, kein verdächtiger Laut wurde hörbar, und als ich endlich Pongo wecken konnte, war ich der Überzeugung, daß sich sowohl die Löwen als auch der geheimnisvolle Mann entfernt hatten.  
      Noch dreimal wurde ich in der Nacht von Rolf geweckt, um meine Wachtstunde anzutreten, jedesmal berichtete er, daß alles völlig ruhig sei, und auch ich konnte nichts Verdächtiges bemerken.  
      Kaum brach der Tag an, als wir uns aufmachten und uns dem Gebüsch näherten, natürlich sehr vorsichtig und mit schußbereiten Büchsen, während Pongo seinen mächtigen Speer wurfbereit hielt.  
      Dann blieben wir gleichzeitig stehen und sahen uns an, denn auf dem etwas sandigen Boden waren deutlich die Abdrücke mächtiger Löwentatzen zu sehen, zwischen und über ihnen aber die Abdrücke eines schmalen Männerstiefels.  
      Rolf schüttelte den Kopf, wandte sich mir zu und sagte:  
      „Hans, bisher habe ich, um ganz offen zu sein, an dein nächtliches Erlebnis nicht so recht geglaubt. Ich war immer noch der Meinung, daß du dich getäuscht, vielleicht im Halbschlaf diese wunderbaren Dinge erspäht hättest. Doch jetzt muß ich daran glauben. Wirklich sehr eigenartig. Dann muß also dieser Garu irgendwie in Verbindung mit diesem rätselhaften Menschen stehen. Für uns ist das sehr gefährlich."  
      „Du meinst, weil wir dem Nama gegenüber den Wunsch ausgesprochen haben, diesen Teufel kennenzulernen?" fragte ich.  
      „Ja, dadurch wird er wissen, daß wir uns nicht fürchten und seine verbrecherische Tätigkeit vielleicht stören werden. Oder aber, das kann auch sein, dieser Garu sollte uns durch seine Erzählung nur neugierig machen und an einen Ort locken, wo die Verbrechen immer zu geschehen pflegen. Ich sehe in der ganzen Sache nicht recht klar."  
      „Aber wir verfolgen doch auf jeden Fall unseren Weg weiter?" meinte ich. „Oder willst du dich jetzt ablenken lassen?"  
      „Ja, etwas ablenken lassen will ich mich, und zwar von unserem Weg," sagte Rolf. „Wir wollen jetzt etwas westlicher gehen, damit wir direkt auf die alte Siedlung Bethanien stoßen. Dort möchte ich mich erst etwas näher über die Verbrechen erkundigen, die in letzter Zeit in der Nähe geschehen sind. Vielleicht brauchen wir auch Hilfe, einige tapfere Männer, denn dieser Teufel, wie wir ihn ruhig nennen wollen, hat scheinbar sehr gefährliche Bundesgenossen."  
      „Ah, du meinst, daß er die Löwen als Bundesgenossen hat?" brachte ich nach einer Weile verblüfft hervor. „Das wäre allerdings

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