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Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Titel: Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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reizt diese mysteriöse Sache auch sehr. Ich denke, daß wir morgen abend in die Gegend kommen werden."  
      „Na, hoffentlich treffen wir dann gleich auf diesen Teufel in Löwengestalt," sagte ich. Hätte ich allerdings geahnt, wie wir mit ihm zusammentreffen sollten, dann hätte ich mich nicht sehr danach gesehnt.  
      So aber schritt ich wohlgemut an der Seite meiner Gefährten durch ein breites Längstal. Bis zum Abend legten wir noch eine tüchtige Strecke zurück, dann schlugen wir an einem geschützten Platz neben einem kleinen Quellflüßchen unser Lager auf.  
      Wir hatten kurz vorher eine kleine Antilope geschossen, deren Fleisch uns ganz vorzüglich mundete. Dann bestimmten wir die Reihenfolge der Wache.  
      Durch den langen Tagesmarsch waren wir natürlich sehr ermüdet, und ich schlief sofort ein, als Pongo die erste Wache übernommen hatte. Holz zum Unterhalten des Lagerfeuers hatten wir genügend gesammelt und konnten hoffen, daß wir eine ganz ruhige Nacht verbringen würden.  
      Als Rolf, der als zweiter Wache hatte, mich weckte, sagte er aber:  
      „Die Überreste der Antilope, die wir in den Busch dort hinten geworfen haben, scheinen unangenehme Gäste herangelockt zu haben. Wenn ich nicht ganz irre, sind mindestens drei Löwen in der Nähe, wenn nicht sogar noch mehr. Sie sind erst vor kurzer Zeit erschienen. Wecke uns sofort, wenn die Lage irgendwie gefährlich wird! Vor allen Dingen unterhalte immer ein recht helles Feuer!"  
      Nun, Löwen rings um den Lagerplatz waren wir ziemlich gewöhnt, wir hatten ja auch schon verschiedene Angriffe solcher hungriger Bestien erlebt. So meinte ich nur gleichmütig:  
      „Nun, sollen sie sich ruhig mit der Antilope beschäftigen; uns werden sie schon in Ruhe lassen."  
      „Ich empfehle dir trotzdem alle Vorsicht," sagte Rolf ernst, „die Tiere scheinen sehr dreist zu sein. So nahe am Lagerfeuer zeigen sie sich sonst nur bei ärgstem Hunger."  
      „Den sie ja jetzt stillen können," lachte ich, „wenn von der Antilope nichts mehr da ist, werden sie sich schon verziehen."  
      „Na, wir wollen das Beste hoffen," sagte Rolf etwas skeptisch, „ich habe aber ein eigentümliches Gefühl, als stecke etwas Besonderes dahinter."  
      „Nanu," lachte ich jetzt herzlich auf, „denkst du etwa an diesen Teufel in Löwengestalt? Das wäre ja wunderbar, wenn er uns entgegenkäme. Dann brauchen wir ihn nicht lange zu suchen."  
      „Hans, vielleicht ist diese Sache ernster, als wir jetzt denken. Diese Löwen in unserer Nähe sind mir garnicht angenehm. Ich habe mir nämlich die ganze Angelegenheit genau überlegt und bin auf einen ganz sonderbaren Gedanken gekommen, der aber vielleicht der Wirklichkeit entsprechen kann. Das wäre dann allerdings wirklich eine Teufelei, wie sie kaum wieder vorkommen wird."  
      „Du machst mich neugierig, Rolf," meinte ich verwundert, „ich bleibe aber vorläufig dabei, daß es sich nur um das sinnlose Geschwätz der Eingeborenen handelt."  
      „Hans, dann hätte dieser Jim Rändle, der kühle, abwägende Räuber, nicht auch davon gesprochen," sagte Rolf sehr ernst. „Auch er hat Menschenknochen gefunden, die zerschmettert waren. Passe nur recht auf, ich muß dich nochmals warnen. Da, hörst du?"  
      Aus dem dichten Busch, in den wir die Überreste der Antilope geworfen hatten, erklang das Fauchen eines Löwen. Und sofort antwortete ein zweiter. Die Entfernung vom Busch bis zu unserem Lagerfeuer betrug höchstens fünfzig Meter, und es war wirklich nicht angenehm, solche Nachbarschaft zu haben.  
      „Sie werden schon nicht herauskommen," meinte ich aber doch, „obgleich, die Antilope war ja sehr klein! Da werden sie ihren Hunger nicht ganz gestillt haben."  
      Es schien, als hätten die Tiere unsere Stimmen gehört, denn kaum hatte ich ausgesprochen, da erklang das wütende Fauchen wieder. Und jetzt mischte sich sogar ein dritter Löwe hinein.  
      Da guckte ich Rolf doch etwas bedenklich an und warf dann einen Blick auf den schlafenden Pongo. Er war ja mit der Wildnis und ihren Tieren so vertraut, daß er sofort erkannt hätte, wie diese Löwen gesinnt waren.  
      Ich streckte meine Hand aus, um seine Schulter zu berühren, da richtete er sich aber schon auf. Einige Sekunden lauschte er auf das Grollen aus dem Busch, dann sagte er kopfschüttelnd:  
      „Simbas anders als sonst. Pongo nicht wissen, was sie haben."  
      Diese Erklärung unseres treuen Freundes

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