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Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Titel: Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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also kein Hindernis für den Fuß, und wenn wir auch langsam immer höher steigen mußten — Bethanien liegt tausend Meter über dem Meeresspiegel —, so kamen wir doch sehr schnell vorwärts.  
      Selbstverständlich blickten wir öfter zurück, ob vielleicht der Geheimnisvolle mit seinen Löwen auftauchen würde. Aber sie schienen noch in ihrem Dornenversteck geblieben zu sein, denn es zeigte sich nichts Verdächtiges.  
      Gegen Mittag machten wir an einer Quelle kurze Rast, um die ärgste Sonnenglut vorbeizulassen. Wir lagen wieder in einem der breiten Täler, die das Hochplateau von Hanami durchschneiden, Der Eingang zu diesem Tal war ziemlich schmal, eine Laune der Natur, die die mächtigen Felsblöcke so am Eingang aufgeschichtet hatte, daß ein nur wenige Meter breiter Spalt offen blieb. Dieser Eingang war ungefähr achtzig Meter von uns entfernt. Ich saß so, daß ich gerade hinblicken konnte. Ich tat es auch sehr oft, denn immer wieder mußte ich an den unheimlichen Mann mit seinen drei Löwen denken.  
      Wir hatten gegessen und ließen die Kühle des Ortes wohlig auf uns eindringen. Am liebsten hätte ich ja geschlafen, denn die unruhige Nacht und der lange Marsch hatten mich doch sehr mitgenommen. Aber mir fehlte die Ruhe.  
      Wieder hatte ich einen Blick zum schmalen Eingang geworfen und ließ ihn dann gedankenlos hoch schweifen, am Rand der jäh abfallenden Felsmauer zur Linken entlang.  
      Da fuhr ich erschrocken zusammen, denn deutlich sah ich den Kopf eines Menschen am Rand der ungefähr dreißig Meter hohen Felsmauer, der sich jetzt blitzschnell zurückzog.  
      Meine Beobachtung hatte nur wenige Sekunden gedauert, und so konnte ich nicht sagen, ob es ein Europäer oder ein Eingeborener gewesen war. Verdächtig war es unbedingt, und während ich die Stelle der Felsmauer scharf im Auge behielt, sagte ich zu meinen Gefährten:  
      „Achtung, wir werden von oben herab beobachtet. Ich sah einen Kopf direkt über uns, der sofort verschwand, als ich emporblickte. Es ist vielleicht besser, wenn wir das Tal schnellstens verlassen." Sofort sprang Rolf auf.  
      „Vorwärts," rief er erregter, als er sich sonst in gefährlichsten Lagen zeigte, „in diesen Tälern befinden wir uns in Mausefallen. Schnell hinaus!"  
      Das Tal mochte noch gut einen Kilometer lang sein, dann verengten sich die Felswände wieder, und unwillkürlich dachte ich, daß wir an dieser Stelle leicht von oben herab vernichtet werden könnten.  
      Rolf hatte bereits seinen Rucksack übergeworfen, wandte sich nochmals dem Eingang der Schlucht zu, riß sofort seine Büchse von der Schulter und rief:  
      „Schnell, Hans, jetzt gilt es!"  
      Ich schnellte herum, bekam einen eisigen Schreck, riß mich aber sofort zusammen und packte ebenfalls meine Büchse. Denn in der schmalen Öffnung zwischen den Felswänden waren Tierkörper erschienen. Drei große, gelbe Körper — die Löwen, die ich in der Nacht beobachtet hatte.  
      Einen Augenblick blieben die Bestien, in der schmalen Öffnung stehen. Unheimlich hoben sie sich gegen die helle Steppe hinter ihnen ab; dann kamen sie plötzlich in weiten Sätzen auf uns zugesprungen.  
      Sofort rissen wir die Büchsen hoch, zielten, und die beiden ersten Bestien zuckten brüllend zusammen. Sie setzten aber ihre Sprünge fort, ja, es schien sogar, als wären sie noch schneller geworden.  
      Die Verletzungen durch unsere Kugeln mußten sie ja auch zu höchster Wut gereizt haben. Es hieß jetzt schnell aber sicher schießen, denn die gefährlichen Gegner waren höchstens noch dreißig Meter entfernt, und jeder ihrer wuterfüllten Sprünge brachte sie gut drei Meter näher heran.  
      Und dann war noch das dritte Tier, das bisher völlig unverletzt, mit in den Kampf eingreifen würde.  
      Ruhig ließen wir uns gleichzeitig, als wäre ein Kommando erfolgt, auf die Knie nieder. Dann rief Rolf leise: „Du den rechten!"  
      Ein kurzes, genaues Zielen, beide Schüsse peitschten auf, und mit dumpfem Aufbrüllen rollten die beiden ersten Löwen vornüber, um dann rasend auf der Erde umherzutoben.  
      Jetzt hieß es, den dritten zu erledigen. Aber da sahen wir zu unserem größten Erstaunen, daß dieser Löwe sich gewandt hatte und in rasenden Sätzen dem Ausgang des Tales zustrebte. Und jetzt erscholl von den Felshöhen herab ein scharfer Pfiff, worauf das Tier seine Schnelligkeit noch vergrößerte.  
      Vor Erstaunen vergaß ich ganz, dem Fliehenden

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