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Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch

Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch

Titel: Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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hergekommen?"  
      „Auf dem 'Cormoran'," sagte Pearce zu unserer Verblüffung lachend. „Ich habe einen Heizer gespielt, natürlich durch Vermittlung eines Bekannten an Bord, der mich genau kennt und ebenfalls von meiner Unschuld überzeugt ist. Während der Warte- und Überfahrtszeit habe ich mir den Bart stehen lassen, was bei mir zum Glück ziemlich schnell geht"  
      „Haben Sie denn Anhaltspunkte, daß der richtige Täter sich hier im Innern aufhält?" forschte jetzt Rolf.  
      „Ja, ich hatte von Anfang an einen Mann in Verdacht, der vorgab, John Hopkins zu heißen. Er wollte mit meinem Schwager, mit dem ich übrigens nie gut stand, große Geschäfte machen. Mir gefiel dieser Hopkins von vornherein nicht, und meine Abneigung, die ich sehr offen zur Schau trug, verschlimmerte noch das Verhältnis zwischen meinem Schwager und mir. Eines Nachts wurde nun mein Schwager ermordet, nachdem ich am Abend noch einen heftigen Streit mit ihm gehabt hatte. Hopkins war zwar schon am vergangenen Morgen fortgeritten, angeblich, um hier im Innern einen großen Abschluß in Wolle mit dem Schafzüchter Bennet zu machen Aber ich bin überzeugt, daß er heimlich zurückgekehrt ist und die Tat verübt hat. Meine Freunde, die ich immer noch habe und die an mich glauben, haben sich Hopkins an die Fersen geheftet, und bei meiner Landung erfuhr ich, daß er sich in der neuen Goldgräbersiedlung aufhalten soll. Ich bin schon seit zwei Tagen hier und habe, bisher leider vergeblich, nach ihm geforscht."  
      „Und wie sind Sie so plötzlich hier aufgetaucht?"  
      „Weil ich heute morgen zufällig zwei Männer im Gespräch belauschte, die von einem Überfall in der Schlucht dort hinten sprachen. Dabei erwähnten sie auch die beiden Weißen und den riesigen Neger, die spurlos verschwunden seien. Die Männer berieten sich nun, daß sie angeben wollten, diese Verschwundenen wären die Täter. Ich dachte sofort an Sie, deshalb ritt ich zurück, natürlich abseits der Straße. So kam es, daß ich Pongo retten konnte."  
      „Ah, dann machen sie es also doch so, wie ich vorausgeahnt hatte," meinte Rolf grimmig. „Nun, sie werden kein Glück mit dieser Beschuldigung haben. Es werden wohl auf der Straße bald Polizisten kommen?"  
      „Ganz bestimmt. Mein Pferd ist ja sehr schnell, aber Leutnant Walker, der Führer der Polizisten, die im Lager stationiert sind, hat, ebenso wie seine Leute, auch prächtiges Pferdematerial."  
      „Nun, dann können wir ja ruhig zur Straße hinübergehen," entschied Rolf, „wir haben sie bisher gemieden, weil sich auch Australneger an dem Überfall beteiligt haben."  
      „Nun ziehe ich es aber vor, zu verschwinden," meinte Pearce. „Ich möchte absolut nicht auffallen, bis ich mein Ziel erreicht habe."  
      Rolf hatte sein Fernglas hervorgezogen und die Straße betrachtet. Jetzt rief er:  
      „Ah, sie kommen schon. Wir müssen uns beeilen, wenn wir noch mit ihnen zusammentreffen wollen."  
      „Und wir sehen uns im Lager wieder," rief Pearce, der sich sofort auf sein prächtiges Pferd schwang. „Ich werde Sie schon aufsuchen, wenn es mir unauffällig möglich ist. Auf Wiedersehen, meine Herren!"  
      Im nächsten Augenblick war er schon zwischen den Büschen verschwunden.  
     
     
      4. Kapitel.  
      Teufeleien im Buschlande.  
     
      Wir marschierten jetzt in beschleunigtem Schritt der Straße zu. Es dauerte aber ziemlich lange, ehe ich die kleinen Punkte sah, die sich beinahe schon auf gleicher Höhe mit uns befanden. Wir mußten auf jeden Fall verhindern, daß die Polizeitruppe an uns vorüberritt, deshalb gaben wir mehrere Schüsse ab, die unbedingt gehört werden mußten.  
      Wirklich standen diese Punkte auch still, dann kamen einige direkt auf uns zu. Bald konnten wir die Reiter unterscheiden. Es waren zehn Mann, denen ein einzelner Offizier auf wundervollem Gaul voranritt.  
      Jetzt sahen sie uns auch deutlich, und sofort rissen sie die Karabiner aus den Satteltaschen. Wir waren ja durch die Erzählung der beiden Buschklepper stark verdächtig.  
      In Rufweite rief uns der Leutnant ein scharfes „Hände hoch!" zu, und wir beeilten uns, diesem Ruf Folge zu leisten. Wenige Minuten später waren wir von den Reitern umringt.  
      „Wer sind Sie?" fragte der Leutnant scharf.  
      „Reisende, die sich Australien ansehen wollen," gab Rolf ruhig zurück. „Wenn Sie Leutnant Walker sind, soll ich Sie vom Inspektor aus Adelaide grüßen. Außerdem

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