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Rolf Torring 069 - Opium

Rolf Torring 069 - Opium

Titel: Rolf Torring 069 - Opium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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eine solche Aktion Zweck hat. Die Leute, die hier ihr Wesen treiben, werden die alte Stadt mit allen Schlupfwinkeln so genau kennen, daß eine Durchsuchung in größtem Maße durchgeführt werden müßte, um einen Erfolg zu verbürgen. Sonst wäre sie für die Soldaten oder Polizisten nur gefährlich. Die Leute können irgendwo verschwinden, ohne daß sie noch ein Zeichen geben können, und kommen vielleicht nie wieder zum Vorschein."  
      Während des Gespräches waren wir die breite Straße entlanggeschritten. Wir spähten aufmerksam umher, drehten uns auch immer wieder um, aber wir konnten keine Gestalt, keinen Schatten sehen.  
      Endlich passierten wir die letzten, völlig in Trümmern liegenden Häuser der alten Stadt. Hier blieben wir stehen und wandten uns um. Wir wollten noch einmal genau die Dächer der Gebäude betrachten, die noch erhalten waren.  
      „Rolf," sagte ich, „unser Gegner war ziemlich klein, verfügte aber über sehr große Kräfte. Er muß auch sehr widerstandsfähig sein, daß er mit zwei Verwundungen noch fliehen konnte. Hast du ihn aus der Nähe betrachten können?"  
      „Ja, bevor er einen großen Teil der Saaldecke, unter der ich mich gerade befand, zum Einsturz brachte, habe ich sekundenlang seinen Kopf gesehen. Ich sprang sofort zur Seite und entging so dem Verderben. Unser Gegner ist wahrscheinlich ein Chinese, soweit ich es In der kurzen Zeit, die zur Verfügung stand, sehen konnte."  
      „Sonderbar!" meinte ich. „Wozu mag er hier in der alten, zerfallenen Stadt hausen? Welche Geheimnisse mag er hüten, daß er uns töten wollte? Ob er es nur getan hat, weil er sah, daß wir interessiert die alten Bauten untersuchten? Oder ob er uns kennt?"  
      „Das glaube ich nicht," meinte Rolf, den das Erlebnis mehr beschäftigte, als er zugeben wollte. „Wir sind erst seit gestern hier, hatten keinen offiziellen Empfang, sondern nur das Empfehlungsschreiben an den Residenten. Ich vermute, daß der alte Palast, vor dem wir standen, ein schwerwiegendes Geheimnis birgt; sonst hätte der Unbekannte nicht versucht, uns zu töten. Ich überlege eben, ob wir nicht doch umkehren und das alte Gebäude genau durchsuchen sollen. Natürlich gehen wir zum Anschein erst fort und kehren auf einem Umweg zurück. Unser Feind ist ja verwundet, da werden seine Gehilfen hoffentlich die nötige Aufmerksamkeit außer acht lassen."  
      Ich wußte, daß ich Rolfs Entschluß nicht umstoßen konnte; wenn er es sich erst einmal in den Kopf gesetzt hatte, das gefährliche Gebäude noch einmal zu betreten, half kein Überredungsversuch. Er ließ sich doch nicht davon abhalten.  
      Sehr angenehm war mir die Aussicht wirklich nicht. Rolf mochte es mir ansehen, denn er setzte hinzu:  
      „Wenn du keine Lust hast, kannst du hier auf mich warten. Ich werde allein damit fertig, das Gebäude zu durchsuchen. Außerdem wäre es lächerlich, wenn man mit einigen versteckten Chinesen nicht fertig werden sollte. Komm, wir gehen die Straße nach Neu-Goa ein Stück entlang, bis wir von den Ruinen aus nicht mehr gesehen werden können, machen einen großen Bogen und gehen am Strand entlang zurück."  
      Mit seinen Bemerkungen hatte er mein Ehrgefühl angestachelt. Ziemlich empört sagte ich, während wir rüstig ausschritten:  
      „Glaubst du wirklich, daß ich zurückbleiben würde? Eigentlich hast du recht. Was sollen uns einige Chinesen anhaben können! Ich bin gespannt, welche Geheimnisse wir in dem alten Palast entdecken werden."  
      „Na, siehst du," meinte Rolf lächelnd, „ich kenne dich doch!"  
      Wir gingen so weit, bis wir von der alten Stadt aus nicht mehr gesehen werden konnten, machten einen Bogen nach Westen, bis wir an die Murmagao-Bai stießen. Dicht am Strand kehrten wir zurück.  
      Als wir auf die ersten Häuserruinen stießen, schlichen wir nur noch vorwärts. Wir mußten jetzt an den alten Palast von der Rückseite herankommen, die breite Hauptstraße würden die versteckten Gegner sicher überwachen.  
      Vorsichtig schritten wir eine enge Gasse entlang, die parallel zur Hauptstraße lief. Sie war mit Steintrümmern übersät. Wir mußten uns in acht nehmen, um nicht zu stolpern und auffällige Geräusche zu verursachen.  
      In der Gasse gab es nur kleine Häuser. Sie gehörte zu dem Stadtteil, der als Wohnort der ärmeren Bevölkerung gedient hatte. Die Steine der Häuser waren aus schlechtem, bröckligem Material, ohne jede Verzierung.  
      Wir stießen

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