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Rolf Torring 074 - Der Zauber-Gürtel

Rolf Torring 074 - Der Zauber-Gürtel

Titel: Rolf Torring 074 - Der Zauber-Gürtel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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niedergemacht.  
      Als ich endlich wieder gehen und meine Arme frei bewegen konnte, war der Kampf beendet.  
      Ghampu trat mit strahlendem Lächeln auf uns zu und sagte:  
      „Ich freue mich, daß wir noch rechtzeitig gekommen sind. Ohne Pongo wären Sie wahrscheinlich verloren gewesen."  
      „Ja," sagte Rolf, der neben mich getreten war, „es war wie ein Wunder, daß es ihm noch gelang, uns zu retten. Diesmal hatte ich alle Hoffnung aufgegeben, obwohl ich immer bis zur letzten Minute an Rettung aus gefährlichen Situationen glaube. Nehmen Sie, Ghampu, und Ihre Männer unseren herzlichsten Dank entgegen! Pongo hat sich, wie ich bemerke, seitwärts in die Büsche geschlagen, um sich unserem Danke zu entziehen. Wir werden es nachholen."  
      Mit freudigem Lächeln schüttelte der junge Inder unsere Hände und sagte:  
      „Meine Herren, für uns war es eine Gelegenheit, mit unseren Feinden abzurechnen und den grausamen Tod vieler Genossen zu rächen. Ohne Pongo aber würden wir nie ihren Schlupfwinkel gefunden haben."  
      „Wie hat Pongo das fertiggebracht?" fragte ich. „Er selbst wird es uns kaum schildern wollen."  
      „Ich kann" es Ihnen erzählen," sagte Ghampu. „Pongo hat die auf der Lichtung versteckten Inder bemerkt, ehe sie seine Nähe nur ahnten. Wie er sagte, hat der Gepard ihn aufmerksam gemacht. Er ahnte, daß Ihnen, meine Herren, ein Unheil zugestoßen sein müßte, und kam sogleich zu uns zurück. Zum Glück konnte er sich mit mir, wenn auch gebrochen, verständigen, denn ich hatte ihm auch, als ich ihm den neuen Weg zeigte, gesagt, daß er mit der Nähe von Feinden rechnen müßte. Er hat den Angriff geleitet. Wir sind in Kämpfen trainiert. Schon mein Vater hatte, um die Schußwaffen, die unseren Aufenthalt verraten könnten, nicht gebrauchen zu müssen, allgemein die Anwendung von Steinschleudern eingeführt. Zum Nahkampf haben wir die Keulen aus hartem Holz und unsere Messer.  
      Pongo führte uns so geschickt auf die Lichtung, daß wir die dort postierten fünfzehn Wächter überraschend angreifen und überwältigen konnten. Einige entflohen, aber Pongo fand sofort den hierher führenden Pfad, holte die Fliehenden ein und machte sie unschädlich, daß sie ihre Genossen nicht warnen konnten.  
      Als wir die Ansiedlung erreichten, sprang er so schnell voraus, daß wir nicht Schritt halten konnten, ohne uns durch Lärm zu verraten. Er eilte auf den Turm zu und war unseren Blicken entschwunden. Wir hörten den wilden Lärm, der sich hier erhob, und eilten zu dieser Stelle. Zum Glück kamen wir im letzten Augenblick zurecht.  
      Jetzt haben unsere Feinde einen schweren Schlag erhalten. Wir werden den Turm und die Hütten zerstören. Ich glaube, es wird lange dauern, bis sich neue Feinde in unserer Nähe ansiedeln können. Dafür, meine Herren, bin ich Ihnen dankbar. Ohne Pongo hätten wir den Schlupfwinkel der Gegner kaum gefunden."  
      „Dann müssen Sie vor allem Pongo danken," sagte Rolf lächelnd. „Ah, da kommt er schon. Er hat unsere Waffen gesucht."  
      Wir schüttelten Pongo herzlich die Hand. Auch Ghampu bedankte sich bei dem schwarzen Riesen, der verlegen abwehrte.  
      „Nicht schlimm gewesen, Massers," sagte er ruhig. „Maha Feinde wittern. Pongo gleich wissen, daß Massers gefangen. Doch weshalb sind Massers hier gegangen? Ghampu Massers doch warnen?"  
      „Ja," meinte Rolf, „das habe ich mich auch schon gefragt. Es war wie ein Zwang, dem ich folgen mußte. Ich glaube, das war die Macht des Gürtels, die mich in dieser Richtung zog. Vielleicht wünschte Ihr Vater, Ghampu, daß wir den Anstoß zur Vernichtung Ihrer Feinde geben sollten."  
      Leise strich Rolf über den alten', silbernen Gürtel, dem ein geheimnisvoller Zauber innewohnte.  
      Als wir nach Jagdalpur zurückkehrten, wurden wir sehr gefeiert, weil wir das große Krokodil erlegt hatten. Wohl wunderte sich Colonel Davis, daß Rolf plötzlich einen silbernen Gürtel trug, aber mein Freund sagte nur kurz, daß er ihn von einem Inder als Geschenk erhalten hätte.  
      Über unser Erlebnis im Urwald schwiegen wir.  
      Am Abend lernten wir einen Professor kennen, der uns nach zwei Tagen halb mit Gewalt nach Patna im Nordosten schleppte. Durch den kleinen Professor John Jarvis sollten wir ein paar merkwürdige Abenteuer erleben, die ich im nächsten Band beschrieben  
      „Der alte Schatz".  
     
     
     

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