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Rolf Torring 076 - Der Dämon von Puri

Rolf Torring 076 - Der Dämon von Puri

Titel: Rolf Torring 076 - Der Dämon von Puri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Gärten befinden. Sie haben die Hauptstraße gesehen, die völlig von ,Maths', den heiligen Gebäuden der Priester, bestanden ist."  
      Rolf bestätigte Hanus Worte durch ein Kopfnicken. Hanu fuhr fort:  
      „Hier am Südostende der Stadt liegt das größte Heiligtum innerhalb der Mauer hinter uns, die fast quadratisch läuft. Einhundertachtundneunzig und einhunderteinundneunzig Meter sind die Seiten lang. Innerhalb der Mauer stehen ungefähr einhundertzwanzig Tempel. Die größte Pagode ist dem Gott Dschagannath geweiht, einer Form Krischna ohne Hände.  
      Vor dem Eingang der Pagode steht eine sechzehnkantige Säule, die die Figur des Halbgottes Hanuman trägt, der Eingang selbst ist das bekannte 'Löwentor'.  
      Die Haupthalle der Pagode enthält die Figuren des Gottes Dschagannath, seines Bruders Balamara und seiner Schwester Subhadra. Beim Wagenfest, das alljährlich gefeiert wird, werden die Bildwerke auf den riesigen Wagen, dessen sechzehn Räder einen Durchmesser von zwei Metern haben, von Tausenden von Gläubigen durch den tiefen Sand gezogen."  
      „Das ist sehr interessant," sagte Rolf. „Ich danke Ihnen für die genaue Auskunft. Ich möchte aber ruhig versuchen, mir in der Nacht das Heiligtum innerhalb der Mauern anzusehen. Gerade im Mondschein muß der Eindruck gewaltig sein. Die fanatischen Gläubigen, die es auf uns abgesehen haben, weil ich den Zaubergürtel Magavas trage, werden eine Bewachung Ihres Hauses in der Nacht vielleicht nicht für nötig halten."  
      »Ich nehme an, daß sie abwechselnd die Nacht über aufpassen werden," meinte Hanu. »Nehmen Sie sich in acht, meine Herren! Mit den Fanatikern ist auf keinen Fall zu spaßen. Ich werde Ihnen, soweit ich dazu imstande bin, helfen, aber vielleicht finden die Fanatiker doch eine Gelegenheit, Sie anzugreifen, wenn sie glauben, meine Macht nicht mehr fürchten zu müssen."  
      „Wir werden uns sehr in acht nehmen," sagte Rolf, »außerdem haben wir zwei Gefährten, die eine ganze Schar Fanatiker im Kampf aufwiegen."  
      „Ich weiß," sagte Hanu, „einen riesigen Neger und einen Gepard. Sie befinden sich im Hause des Polizei-Inspektors Black. Ich erfahre alles, was in Dschagannath vorgeht, ohne daß ich mein Haus deshalb verlassen müßte. Ich würde Ihnen raten, Ihre Gefährten hierher kommen zu lassen. Einer meiner Diener kann einen Brief von Ihnen zu dem Inspektor bringen."  
      »Das wäre sehr gut," stimmte Rolf sofort bei, »es wäre für uns entschieden besser, wenn wir Pongo und Maha bei uns hätten. Ihre Gastfreundschaft können wir nicht allzu lange in Anspruch nehmen. Wir werden versuchen, heute Nacht das Haus des Inspektors zu erreichen. Dort sind wir auch sicher."  
      Während des Gespräches war das Bild an der Wand, das die Vorgänge auf der Straße so natürlich wiedergab, verschwunden. Gleichzeitig war das Licht hinter dem Sessel Hanus heller geworden. Jetzt sah ich, daß meine Vermutung richtig gewesen war. Der Sessel stand auf einem Steinblock, der genau die Farbe der Wand besaß.  
      Hanu hatte sich erhoben und kam herunter. Er hatte gut Rolfs Größe, wenn er ihn nicht sogar überragte. In der Nähe erkannte ich noch besser das Edle seiner Züge. Ich wunderte mich, wodurch er so stark auf alle Pilger wirken konnte, daß sie es sogar vermieden, vor seinem Hause stehenzubleiben.  
      Rolf hatte den gleichen Gedanken. Er fragte:  
      »Wenn es gestattet ist, hätte ich gern eine Frage an Sie gerichtet. Durch welche Mittel haben Sie es erreicht, daß die Pilger Sie mit ehrfurchtsvoller Scheu betrachten und sogar vor Ihrem Hause ausweichen? Offen gestanden machen Sie auf mich nicht den Eindruck, als ob Sie es durch Gewaltmittel erreicht hätten, die dem Glauben, dem Sie dienen, ja auch zuwider wären."  
      Hanu lächelte fein.  
      „Ihre Frage ist berechtigt, Herr Torring. Durch Gewaltmittel habe ich die Achtung, die mir auch von fremden Pilgern, die nach Puri kommen, erwiesen wird, nicht erreicht. Da haben Sie vollkommen recht Jeder Fremde, der nach Dschagannath kommt, hört sofort von mir. Man nennt mich den 'Dämon von Puri'. Nur durch die Kraft meines Willens habe ich mir die Achtung erworben, die ich hier besitze. Ich werde Ihnen gern eine Probe meiner sogenannten Macht geben, wenn Ihre Gefährten hier sind. Schreiben Sie bitte den Brief. Ich werde ihn schnellstens befördern lassen. Wir wollen in meinen Wohnraum gehen!"  
      Neben dem erhöhten Sessel rollte lautlos ein Stück

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