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Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes

Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes

Titel: Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Nur die Augen konnte ich bewegen. Mit aller Energie zwang ich mich, zur Seite zu blicken. Da sah ich, daß Rolf, Cormick und die beiden Polizisten ebenso unbeweglich dastanden und auf den Busch starrten. Noch heute überläuft mich ein kalter Schauder, wenn ich an das Rätselhafte, Unheimliche denke.  
      Wir sahen nicht, was in dem Gebüsch verborgen war. Wir mußten nur hinblicken und konnten kein Glied rühren. In unserer nächsten Nähe spürten wir das Geschöpf, das seine Opfer auf so unheimliche Weise umgebracht hatte. Ob unsere Erstarrung damit zusammenhing? Ob es den Opfern genau so ergangen war? Ob sie deshalb schwiegen, da sie an einen bösen Dämon glaubten, wo offenbar nur ein außergewöhnlicher Verbrecher mit ungewöhnlichen Mitteln arbeitete?  
      Sollten wir selbst dem rätselhaften Wesen zum Opfer fallen? Sollten wir uns nicht wehren können, wenn das zottige Ungeheuer jetzt über uns herfiel, um uns zu vernichten?  
      Mit aller Gewalt suchte ich die Starre abzuschütteln aber es gelang mir nicht. Von der linken Seite der Lichtung her erklang ein leises Geräusch, aus dem Busch heraus, auf den wir blicken mußten.  
      Wieder konnte ich die Augen, aber nur die Augen, abwenden und den Weg entlang schauen, der dicht hinter dem Busch vorbeiführte. Da erfüllte mich eine große Freude, denn dort erschien — Pongo mit dem treuen Maha.  
      Sie hatten die Spur des unheimlichen Wesens verfolgt, nun mußten sie mit ihm zusammenstoßen, wenn nicht — auch Pongo durch die geheimnisvolle Kraft, die dem Busch entströmte, gebannt wurde.  
      Wirklich richtete er sich aus der halb gebückten Stellung, die er bisher eingenommen hatte, auf und blieb wie erstarrt stehen. Er hatte uns gesehen. Aber sein Stillstehen und Erstarren war nur die Folge davon gewesen, daß er uns so plötzlich vor sich gesehen hatte. Er konnte sich nicht denken, was uns zwang, so unbeweglich zu verharren.  
      Unheimlich mußte es ihm vorkommen. Scheu blickte er in die Runde, dann strich er sich mit der linken Hand über die Stirn, gab Maha frei und machte einen Schritt auf uns zu.  
      Seine Lippen bewegten sich. Wahrscheinlich fragte er, wie so oft, ganz leise: "Massers, was sein?"  
      Aber wir konnten es auf die Entfernung nicht verstehen.  
      Pongo blieb wieder stehen. Wie gern hätte ich ihm geantwortet, aber ich brachte keinen Ton aus der Kehle. Nur groß anblicken konnte ich ihn, und ich ahnte, daß auch meinen Gefährten nichts anderes möglich war. Pongo mußte noch unheimlicher zumute werden. Er sah uns vor sich, unbeweglich, ihn mit großen Augen anstarrend, mit Augen, in denen man vielleicht selbst auf die Entfernung das Grauen lesen konnte, das uns gepackt hatte.  
      Maha war nach rechts verschwunden. Er war den Weg entlanggelaufen. Sicher verfolgte er jetzt allein die Spur des Untiers weiter, das wie ein böser Dämon herumspukte.  
      „Massers, was sein?" rief Pongo jetzt lauter und eindringlicher. Wieder machte er einen Schritt vor und blieb abermals ratlos stehen. Ich hatte bemerkt, daß er bis jetzt noch keinen Blick auf den Busch, den er zur rechten Seite hatte, geworfen hatte.  
      Vielleicht war er bis jetzt nur dadurch der rätselhaften Gewalt entgangen, die uns in ihren Bann zwang. Vielleicht war seine Energie, seine Willensstärke auch so groß, daß die Kraft keine Gewalt über ihn bekommen konnte.  
      Innerlich flehte ich, daß Pongo den Busch untersuchen sollte. Vielleicht hätte er dann die rätselhafte Gewalt, die uns lähmte, gebrochen und zerstört.  
      Pongo schüttelte wie in tiefem Nachsinnen den Kopf. Er konnte nicht fassen, was uns geschehen war.  
      Irgendwie schien auch er zu fühlen, daß es mit dem Busch zu seiner rechten Seite zusammenhing. Zögernd trat er dem Busch einige Schritte näher. Dadurch kam er mehr an den rechten Rand der halbkreisförmigen Lichtung. Ich mußte meine Augen schon schmerzhaft verdrehen, um ihn noch sehen zu können.  
      Da überfiel mich ein heftiger Schreck: Pongo schien jetzt der unsichtbaren Gewalt ebenso zu verfallen. Er starrte einige Augenblicke mit weit geöffneten Augen auf den Busch, dann schüttelte er wie verzweifelt den Kopf und fuhr sich wieder mit der Hand über die Stirn. Augenscheinlich strebte er mit allen Kräften, der unheimlichen Kraft zu entgehen, ihrem Bann nicht zu verfallen. Er wandte uns wieder den Kopf zu und fragte nochmals:  
      „Massers, was sein?"  
      Da sah ich etwas Entsetzliches. Ohne

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