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Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz

Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz

Titel: Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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ließ sich unser schwarzer Freund vernehmen. „Maha nicht ganz ruhig, sondern spüren, daß hier Menschen."  
      Auf Pongo konnten wir uns verlassen, er kannte Maha noch besser als wir. Das selbsttätige Sich-Öffnen und Sich-Schließen der Tür mahnte uns zur Vorsicht, wir lockerten die Pistolen im Gurt und nahmen die Taschenlampe in die Linke.  
      Mit ein paar raschen Schritten waren wir bei der zweiten Tür, sie war — offen. Verblüfft blieb Rolf stehen und betrachtete die Tür genau, bevor er sie aufzog.  
      Ein dunkler Raum gähnte uns entgegen, wir ließen deshalb die Taschenlampen aufleuchten und richteten die Lichtkegel in die sich hinter der Tür befindliche Halle, die früher für gottesdienstliche Zwecke gedient haben mußte. Ganz im Hintergrund sahen wir ein hohes Podest, auf dem sicher einmal eine Götterfigur gestanden hatte. Das Podest war leer.  
      Seitwärts trugen hohe Säulen das anscheinend aus Bronzeplatten bestehende Dach. Unterhalb des Daches zog sich eine Galerie entlang, wie wir sie oft in alten Tempelbauten angetroffen hatten.  
      Konnten wir es wagen, den Raum zu betreten, ohne eine Falle befürchten zu müssen? Wir kannten viele Tempel in Indien und in China und wußten nur zu genau, daß sie oft so raffiniert erbaut waren, daß man die Fallen immer erst zu spät bemerkte. Bisher waren wir glücklich aus allen Fallen herausgekommen, aber es konnte ja auch einmal anders sein!  
      Plötzlich hörten wir hinter uns ein wütendes Fauchen. Maha sprang an uns vorbei ins Innere des Raumes.  
      Wir hatten uns schnell umgedreht und blickten in die Augen zweier Tiger. Sie standen höchstens zehn Meter entfernt und duckten sich bereits zum Sprunge. Pongo riß uns in die Halle hinein und schlug die Bronzetür zu. Die Tiger konnten uns im Augenblick also nichts anhaben. Aber saßen wir jetzt nicht in der Falle und waren eventuellen Gegnern mehr oder weniger wehrlos ausgeliefert?  
      Nach der Mitte des Raumes wagten wir nicht zu gehen, sondern hielten uns seitwärts an der Wand. Wir hofften, bald eine Tür zu finden, die in andere Räume des Klosters führte.  
      „Wir haben die Tiger leider zu spät bemerkt, Hans," flüsterte Rolf mir zu. „Sonst hätten wir ausprobieren können, ob die Luftpistolen mit den kleinen Glaskugeln auch bei großen Raubtieren wirken.  
      „Wir werden den Versuch sicher noch machen können, denn wir treffen bestimmt wieder mit ihnen zusammen, Rolf. Die Anwesenheit der Tiger scheint mir übrigens der gültige Beweis, daß hier Menschen wohnen."  
      „Ich nehme als bestimmt an, Hans, daß wir hier erwartet worden sind, gerade wir, sonst hätten sich die hier hausenden Menschen nicht mit einem Kraut eingerieben, wie Pongo meint, das ihnen die Witterung für Tiere nimmt. Wir müssen also schon längere Zeit beobachtet worden sein."  
      „Ob der Chinese Fu Kang, den wir großzügig freigelassen haben, uns verraten hat? Vielleicht hat er hier Komplicen, die sich wieder in den Besitz des Notizbuches setzen wollen."  
      „Du magst recht haben, Hans. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Fu Kang hier ist oder hier war. Vielleicht ist es richtiger, das Notizbuch hier im Raume irgendwo gut zu verstecken, damit es uns nicht gestohlen werden kann. Wir wissen nicht, was uns in dem Kloster noch alles bevorsteht. Laß uns ein geeignetes Versteck suchen. Wenn wir es gefunden haben, knipsen wir die Lampen so lange aus, bis wir versteckt haben."  
      Unauffällig ließen wir die Blicke durch den Raum wandern. Ich entdeckte eine hohe Vase, die seitwärts in einer Nische stand, und machte Rolf darauf aufmerksam. Er nickte mir zu. Auf ein Zeichen Rolfs schalteten wir gleichzeitig die Taschenlampen aus. Tiefe Finsternis umgab uns. Lautlos ging Rolf von meiner Seite fort. Nach drei Minuten schon spürte ich, daß er wieder neben mir stand. Er hatte das Notizbuch wohl einfach in die Vase fallen lassen.  
      Wir ließen die Lampen wieder aufflammen und schlichen weiter. Als wir an eine schmale Treppe kamen, die nach oben führte, hörten wir wiederum das Fauchen eines Tigers. Wir richteten den Strahl der Lampen in die Richtung, aus der der Ton erklungen war, und sahen vor uns — zwei Tiger, sicher dieselben, die wir im Vorhof gesehen hatten.  
      Die Raubkatzen, die langsam auf uns zugeschlichen kamen, wurden durch den Schein unserer Taschenlampen geblendet und duckten sich.  
      „Schnell die Treppe hinauf!" rief Rolf uns zu.  
      Pongo eilte mit

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