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Rolf Torring 107 - Lola Montua

Rolf Torring 107 - Lola Montua

Titel: Rolf Torring 107 - Lola Montua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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anderen Seite. Pongo gefunden, wo man in Garten gelangen. Weg viel begangen."  
      Da es schon weit nach 23 Uhr war, mußten wir um beeilen, wenn wir etwa rechtzeitig wieder am Hafen sein wollten. Wir folgten deshalb Pongo rasch, der uns durch den dunklen Flur des alten Hauses über einen kleinen Hof führte, wo eine Tür, die nur angelehnt war, in den großen Garten des Hauses auf der gegenüberliegenden Seite des Straßenvierecks ging. Sie war durch Buschwerk an der Mauer des Hofes verdeckt, so daß ein Uneingeweihter sie nicht leicht gefunden hätte.  
      Der Garten erstreckte sich bis an die Villa heran. Alter Baumbestand zeugte davon, daß der Garten nicht künstlich angelegt war: Teile des früher hier vorhandenen Geländes waren mit verwandt worden. Da wir nur in verschwindend geringem Maße die gestaltende Hand eines Gärtners bemerkten, mußten wir annehmen, daß der Besitzer des vornehmen Hauses die Gartenwildnis liebte.  
      „Garten sehr groß," sagte Pongo leise zu uns. „Mitten im Garten Reste von altem Tempel. Massers mitkommen, Pongo zeigen."  
      Im Keller des verfallenen Tempels würden wir vielleicht etwas finden, das mit den „Fledermäusen" zusammenhing. Vielleicht hielten sie hier ihre Zusammenkünfte ab. Die alte schwere Eingangstür der Tempelruine war verschlossen. Die ganze Ruine war von dichtem Buschwerk umgeben. Pongo war hier noch nicht eingedrungen. Wir überlegten, wie wir hineingelangen könnten, ohne erst die Tür aufzubrechen.  
      Plötzlich zog uns Pongo ins Gestrüpp und flüsterte uns zu:  
      „Mann kommen!"  
      Lauschend blieben wir stehen und erblickten bald eine dunkle Gestalt, die langsam näherschlich und sich vorsichtig nach allen Seiten umschaute, ehe sie zur Eingangstür schritt, sie öffnete und in der Ruine verschwand, ohne die Tür wieder abzuschließen.  
      „Folgen wir dem Manne sofort, Rolf?" fragte ich.  
      Mein Freund nickte, hielt mich aber zurück, als ich das Gebüsch verlassen wollte. Rechtzeitig hatte er bemerkt, daß schon wieder eine Gestalt heranschlich. Es war, wie wir bald erkannten, ein Mensch in ziemlich zerlumpten Kleidern, ein Bettler also. Er war den gleichen Weg gekommen, den wir benutzt hatten, von der kleinen, dunklen Gasse her durch das alte Haus. Auch er verschwand im Tempel und ließ die Tür offen. Die Leute schienen sich recht sicher hier zu fühlen, daß sie so sorglos waren.  
      „Laß uns noch etwas warten," meinte Rolf. „Vielleicht kommen noch mehr von der Sorte. Möglich, daß sie gerade heute eine Versammlung abhalten. Eventuell können wir sie belauschen. Da, ich hatte recht, da kommt wieder einer."  
      Nach und nach erschienen vierundzwanzig Bettler, die sämtlich in der Tempelruine verschwanden. Eine Viertelstunde lang kam niemand. Wir nahmen deshalb an, daß die Gesellschaft vollzählig versammelt sein mußte, und schlichen zur Eingangstür, um ins Innere der Ruine einzudringen.  
      Aber wir hatten Pech, denn jetzt war die Tür verschlossen. Ohne Werkzeug hätten wir sie nicht öffnen können. Deshalb verzichteten wir für jetzt darauf, die Versammlung zu belauschen, suchten die Umgebung gründlich ab und beschlossen, umzukehren, da die Uhr immer weiter vorgerückt war. Am Morgen wollten wir zuerst der Stelle einen Besuch abstatten, an der Frau Montua verschwunden war, und dann hierher zurückkehren.  
      Wir schlichen durch das alte Haus zurück, eilten durch ein paar Straßen, erwischten eine Taxe und trafen genau um Mitternacht am Hafen ein. Li Tan wartete noch geduldig auf uns und war erfreut, als wir erschienen.  
      Fast gleichzeitig mit uns kam von der anderen Seite der junge Javaner heran. Wir nahmen zu viert im Boot Platz und ließen uns von Pongo nach unserer Jacht rudern.  
      Dort teilte uns John mit, daß Kapitän Hoffmann noch nicht zurückgekehrt sei. Nun war kaum noch daran zu zweifeln, daß er in einen Hinterhalt geraten war. Rolf schickte deshalb Pongo mit Li Tan ans Ufer, um nach Kapitän Hoffmann Ausschau zu halten. Wir konnten uns nicht denken, daß er an Land gegangen war, um sich zu amüsieren.  
      Auf der Jacht brannten nur die Positionslaternen, so daß das Deck völlig im Dunkeln lag. Vom Ufer aus konnten wir demnach nicht beobachtet werden. Wir setzten uns in der Nähe der Reling auf bequeme Stühle und baten den Javaner um seinen Bericht.  
      „Ich habe Ihnen nicht allzu viel zu erzählen," begann er. „Vielleicht aber kann es für Sie doch wichtig

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