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Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr

Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr

Titel: Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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um die beiden Geschwister zusammenzubringen. Wer weiß, was für ein teuflisches Vorhaben er sich dann ausgedacht hat."  
      Pongo hob uns hoch. Wir kletterten in den senkrecht nach oben führenden Schacht hinein. Rolf war der erste, dann kam ich. Ich mußte Pongo behilflich sein, die Wände des Schachtes erfassen zu können. Dabei hielt mich Rolf von oben fest. Ich streckte einen Arm nach unten. Pongo mußte hochspringen, um meine Hand zu erfassen. Beim dritten Versuch glückte es.  
      Bald hatten wir alle festen Halt und arbeiteten uns hoch. Ab und zu brannten wir ein Streichholz an. um uns zu überzeugen, wie unsere Umgebung aussah.  
      Wir waren schon recht hochgestiegen. Meiner Schätzung nach mußte der Schacht bald zu Ende sein. Da bat uns Pongo, noch ein Holz anzustecken, er hätte eine Fuge in der Wand bemerkt.  
      Ich ließ ein Zündholz aufflammen. Pongo hatte recht: die Fuge stellte die Umrandung einer Klappe dar.  
      Wir trugen jeder in einer inneren Hosentasche noch ein kleines, aber stabiles Messer bei uns. Damit untersuchten wir, nachdem wir wieder ein Stück tiefergerutscht waren, die Klappe.  
      Mit den Messern fuhren wir in der Ritze entlang. Plötzlich stieß mein Messer auf Widerstand. Ein metallisches Knacken erklang. Die Klappe sprang auf.  
      Wohin führte sie? Wir mußten uns an den merkwürdigen Anblick, der sich uns bot, erst gewöhnen. Die Klappe schien sich unter einem Bettgestell zu befinden. Wir sahen nebeneinander die — Füße dreier weiblicher Wesen. Das konnten doch nur die gefangenen Mädchen sein!  
      „Wollen wir uns bemerkbar machen?" hauchte ich meinem Freunde zu.  
      „Das müssen wir schon, auf die Gefahr hin, daß sie sehr erschrecken. Sie scheinen schon ein verdächtiges Geräusch gehört zu haben, denn sie verhalten sich ganz ruhig. Sie scheinen zu lauschen. Ich werde mein Heil versuchen."  
      Rolf rief die Mädchen in englischer Sprache leise an. Zuerst herrschte Grabesstille. Dann endlich kam die Antwort:  
      „Was wollen Sie denn? Wer sind Sie? Und wo sind Sie eigentlich?"  
      „Ruhig, meine Damen! Sonst verraten Sie alles! Stören Sie sich nicht an dem Ungewöhnlichen der Begrüßung! Ist bei Ihnen ein Fräulein Wilson aus New York?"  
      „Ich bin hier! Wollen Sie uns etwa befreien?"  
      „Selbstverständlich! Aber Sie müssen sich ganz ruhig verhalten! Hier unter dem Bett, auf dem Sie sitzen, befindet sich eine Klappe. Die haben wir eben geöffnet. Durch die Klappe werden wir Sie einzeln in Empfang nehmen. Ich weiß zwar noch nicht, wohin der Gang führt, in dem wir stecken, aber es ist besser, Sie kommen gleich mit uns, als daß Sie noch lange in Ihrem Zimmergefängnis bleiben. Ob wir so bald zurückkommen werden, wissen wir nicht, wenn wir einmal von hier weggegangen sind."  
      Die Mädchen krochen einzeln unter das fest im Fußboden eingelassene Bett und wurden von uns in den Schacht gezogen, der von hier aus nicht mehr senkrecht, sondern schräg nach oben führte.  
      Als die Mädchen bei uns waren, schloß Rolf die Klappe wieder und übernahm die Spitze. Ich kroch gleich hinter ihm, um ihm behilflich sein zu können, wenn irgendwo Widerstände auftreten sollten. Dann kamen die Mädchen, die recht gut turnen konnten. Den Schluss machte Pongo.  
      Noch fünf Meter mußten wir schräg zurücklegen, dann führte der Gang waagerecht ein Stück geradeaus. Endlich stieß Rolf auf eine Wand. Wir lauschten, ehe wir sie untersuchten. Deutlich hörten wir jenseits der Wand Stimmen. Wir legten die Ohren an die Wand und konnten verstehen, was da gesprochen wurde.  
     
     
     
      5. Kapitel Gerächt!  
     
      „Wenn Sie wollen, können Sie ja selbst nachschauen, Mister Walker, ob Sie von den Leuten noch etwas finden. Meine Krokodile haben sie bestimmt zerrissen."  
      Kayser lachte auf, als er das sagte.  
      „Ich traue der Sache nicht! Die Kerle sind bisher immer glücklich aus allen Situationen herausgekommen. Vielleicht sind sie nicht gefressen worden."  
      „Sie haben nicht geantwortet, als ich sie rief."  
      „Sie könnten absichtlich geschwiegen haben."  
      „Fahren Sie mit einem Kahn von außen in den Kanal hinein, wenn Sie sich überzeugen wollen, um ganz beruhigt zu sein!"  
      „Einverstanden!"  
      „Gut, kommen Sie in einer Stunde wieder, um mich abzuholen. Dabei können wir gleich über die andere Sache reden."  
      Die beiden Männer entfernten sich. Als es eine ganze Weile

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