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Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Titel: Rolf Torring 126 - Der See-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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nirgendwo. Daraus schlossen wir, daß das Wasser nur so tief war, daß man es bequem durchwaten konnte.  
      Ich wollte schon den Fuß ins Wasser setzen, da sah ich im Schein der Lampe, daß grün schillernde Schlangen im Wasser umher schwammen. Auch Rolf hatte die Schlangen erblickt.  
      „Hier kommen wir nicht durch, Hans. Erkennst du die Schlangen?"  
      Jetzt sah ich genauer hin. Das waren keine Schlangen, sondern Aale, Zitteraale, wie man sie eigentlich nur in den Gewässern um Südamerika kennt. Wie kamen die Tiere hierher, die gewohnt sind, in einer Wassertemperatur von etwa 27 Grad Celsius zu leben?  
      Ich tauchte die Hand kurz ins Wasser. Es war warm, als ob es von einer heißen Quelle geheizt würde. Auch Rolf hatte gleich nach mir die Temperatur des Wassers festgestellt.  
      „Jetzt verstehe ich das dritte Bild, Hans," sagte er leise. „Die Zeichnung stellt einen Zitteraal dar und den 'Teufel'."  
      „Die Zitteraale sollen also hier etwas beschützen," meinte ich.  
      „Bestimmt. Du weißt ja, daß sie elektrische Schläge austeilen, die sehr schmerzhaft sind und vorübergehende Lähmungserscheinungen hervorrufen."  
      Der verwildert aussehende Mann auf dem Felsen hatte sein Gesicht noch nicht zu uns gewandt. Ob er unser Kommen und unser leises Gespräch gar nicht gehört hatte?  
      Plötzlich kam Leben in ihn. Er wandte sich zu uns um, richtete sich hoch auf, stieg zum Wasser hinab, schwang drohend seine Keule und durchwatete das Wasser. Auf die Zitteraale achtete er gar nicht.  
      Als er nur noch wenige Meter von uns entfernt war, rief ihm Rolf zu, er solle stehenbleiben. Der Anruf störte den Menschen gar nicht, er kam weiter auf uns zu.  
      „Wir müssen ihn überwältigen" flüsterte Rolf, nachdem der Verwilderte auch auf einen zweiten Anruf nicht haltmachte.  
      Als er das Wasser verlassen hatte, hob der Mann die Keule, wußte aber nicht genau, wohin er den ersten Schlag führen sollte, da er durch den Schein unserer Taschenlampen geblendet wurde, während wir selber im Dunkeln standen.  
      Plötzlich knipste Rolf seine Lampe aus, sprang vor und schlug dem Manne die schwere Keule aus der Hand, die klatschend ins Wasser fiel. Jetzt wollte ich zupacken, aber ich erhielt von dem Manne einen solchen Stoß gegen die Rippen, daß ich zurück taumelte. Die Gelegenheit benutzte der „Seeteufel", durch den Gang in die Höhle zu entkommen. Vielleicht rannte er noch weiter, um ins Freie zu gelangen.  
      „Laß ihn laufen" meinte Rolf. „Wir untersuchen lieber gleich die Grotte. Ich vermute, daß sich der Zugang zur Goldader hier irgendwo befindet."  
      „Da an der Rückwand der Grotte liegt ein großer Felsblock" sagte ich.  
      Wir umgingen das Wasser und kamen zu dem Block, der sich unschwer beiseite rücken ließ. Dahinter gähnte eine Öffnung gerade groß genug, einen Menschen hindurch zulassen.  
      Da wir an die Warnung im Testament dachten, krochen wir nicht in den Gang hinein. Wir leuchteten die Wände ab und erblickten — eine Holztafel, auf der in englischer Sprache etwas geschrieben stand.  
      Die Schrift war sehr klein. Wir mußten nahe herantreten, um entziffern zu können:  
      „Hier ist der Eingang zu meiner Goldader. Wer sie findet, soll umsichtig sein und sich nicht vom Golde blenden lassen. Hast führt meist ins Unglück"  
      „Der Finder soll umsichtig sein," wiederholte ich. „Das kann nur bedeuten, er soll sich im Stollen unten genau umsehen."  
      „Hm," machte Rolf. „Wir werden später hier eindringen, ,ohne Hast', weil die ,ins Unglück führt', wie auf der Tafel geschrieben steht. Laß uns auf die Lichtung zu Pongo zurückkehren!"  
      „Ich glaube, Rolf, daß wir von dem 'Seeteufel' gar nichts zu befürchten haben, wenn er erst weiß, daß Lord Tweins Testament in unseren Händen ist und wir der rechtmäßigen Eigentümerin zu ihrem Erbe verhelfen wollen."  
      „Da magst du recht haben, Hans, wir müssen versuchen, uns ihm verständlich zu machen. Bis jetzt bin ich mir allerdings noch nicht einmal klar darüber, ob er zur weißen Rasse gehört oder ein Farbiger ist. Von der Farbe seiner Haut kann man durch die wirren Haare kaum etwas sehen. Vielleicht versteht er unsere Sprache gar nicht."  
      Wir hatten die Taschenlampen seitwärts niedergelegt, um den Felsblock in seine ursprüngliche Lage zurück zu rücken. Als wir uns aus der dazu nötigen, gebückten Stellung erhoben, erhielten wir plötzlich

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