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Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Titel: Rolf Torring 126 - Der See-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Grotte auf. Klone zeigte uns den Weg zur Goldader. Wir schoben den Felsblock beiseite, krochen durch die schmale Öffnung und gelangten in eine andere Grotte. Dort arbeitete im Schein von Karbidlampen ein Amerikaner, den uns Klone als Doktor Korten vorstellte.  
      Wir betrachteten die Wände. Tatsächlich waren sie von schmalen und breiten Goldadern durchzogen.  
      „Eine reiche Mine!" bestätigte der Doktor auf Rolfs Frage.  
      „Und wie haben Sie die Mine geschützt?" fragte ich jetzt.  
      „Wenn niemand hier ist, wird über den Boden hin zum Eingang ein dünner Draht gezogen, der zu einer Bombe führt, die zur Explosion gebracht wird, wenn der Draht heftig bewegt wird."  
      „Haben Sie schon daran gedacht, die Insel zu erwerben, Herr Klone?"  
      „Die Verhandlungen sind bald zum Abschluss gebracht. Ich hoffe, wenn ich zurückkehre, alles Nötige vorzufinden, meine Herren."  
      Rolf und ich verließen die Mine und begaben uns zur Hütte auf der Lichtung zurück. Wir dachten, Troll wäre noch in der Hütte oder in ihrer nächsten Umgebung. Ahnungslos wollten wir am Tische Platz nehmen, da sprangen aus den Ecken neben der Tür, in die wir nicht geschaut hatten, vier Kerle und hielten uns die entsicherten Pistolen entgegen.  
      „Hände hoch!" rief eine uns gut bekannte Stimme. „Sie hätten nicht gedacht, mir so bald wieder hier zu begegnen."  
      Lord Caves riß sich die Maske vom Gesicht, die uns seine Züge bisher verborgen hatte. In jeder Hand hielt er eine Pistole. Seine Begleiter waren wüst aussehende Kerle.  
      „Ihren Satan haben wir schon" rief der Lord. „Er liegt gebunden hinter der Hütte."  
      Damit meinte er offensichtlich den „Seeteufel".  
      „Und nun zeigen Sie uns die Goldmine" herrschte uns der Lord an.  
      Wir beteuerten, sie selbst noch nicht gefunden zu haben.  
      „Geben Sie mir Ihre Brieftaschen! Ich möchte mir das Testament meines Vetters einmal ansehen!" fuhr Lord Caves fort.  
      Ich muß einfügen, daß die drei Begleiter des Lords Rolf und mich längst entwaffnet hatten, daß aber Klone noch in der Mine zurückgeblieben war.  
      Da Rolf die Brieftasche dem Lord nicht gab, ließ der Engländer sie einen seiner Begleiter aus Rolfs Jackettasche herausfingern. Er hatte große Fertigkeit darin, was auf einen bestimmten „Nebenerwerb" des Mannes schließen ließ. Der Bursche händigte dem Lord die Brieftasche aus, der sie rasch durchwühlte, einmal, zweimal, — das Testament fand er nicht. Die Bilderschrift nahm er an sich.  
      „Wo ist das Testament?" schrie Lord Caves wütend.  
      „Haben Sie denn an die Erzählung geglaubt?" rief Rolf lachend.  
      Der Lord blickte meinen Freund an, als ob er in seinem Gesicht nach der Wahrheit suche. Er ließ alle Taschen Rolfs ausräumen — das Testament kam nicht zum Vorschein.  
      Ich war selber erstaunt, wohin es Rolf praktiziert hatte, denn oben in der Gefängnishöhle hatte er es ja noch Klone gezeigt. Konnte Rolf denn zaubern?  
      Der Lord gab sich endlich zufrieden und glaubte, daß Rolf ihm etwas vor erzählt habe, das nicht auf Wahrheit beruhte. Er ließ den noch bewusstlosen Troll in die Hütte bringen. Dann berieten unsere vier Gegner, was sie mit uns machen sollten. Unsere Waffen hatten sie schon unter sich verteilt, ebenfalls die anderen Gegenstände unseres Besitzes, die für sie von Wert zu sein schienen. Nur der Lord nahm sich nichts.  
      „Einer von euch bleibt als Wache hier!" bestimmte Lord Caves. „Wer übernimmt das Amt freiwillig?"  
      Alle wollten gleich mit in die Grotte gehen, um die Goldader zu besichtigen. Schließlich ließ uns der Lord so an den Tisch fesseln, daß wir uns gegenseitig nicht befreien konnten. Dann verließen die vier Gestalten die Hütte.  
      Wir warteten noch eine Weile, danach begannen wir alle möglichen Anstrengungen zu machen, um uns zu befreien. Vergebens!  
      Da erhob sich der „Seeteufel" und sprach uns an:  
      „Meine Herren! Man hat mich hier einfach in die Ecke geworfen, ohne mich zu fesseln, weil man wohl glaubte, daß ich nicht so bald oder gar nicht wieder zu mir kommen würde. Der Schlag, den ich erhielt, war hart — aber ich bin härter. Ach so, Sie wundern sich, daß ich nicht stumm bin! Ich will Ihnen rasch eine Erklärung geben. Ich wurde — zum Tode verurteilt, es gelang mir aber kurz vor meiner Hinrichtung, zu entfliehen. Des Mordes an meiner Frau war ich angeklagt. Ich habe sie aber nicht

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