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Rolf Torring 128 - Old Mutton

Rolf Torring 128 - Old Mutton

Titel: Rolf Torring 128 - Old Mutton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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"Streitmacht" also, nicht sehen konnte. Ebenso verfuhr Old Fool mit Häuptling Malhobo.  
      Als der Prärieläufer die beiden Gefangenen abführte, rief Rolf mir laut zu:  
      „Herr Leutnant, bleiben Sie mit Ihren Leuten bis morgen hier und bewachen Sie die Männer. Bei Tagesanbruch mögen sie abziehen, wohin es ihnen gefällt Sie sollen morgen früh frei sein."  
      „Zu Befehl, Herr Colonel!" antwortete ich wieder.  
      Dann zog mich Rolf schnell und leise hinter Old Fool her, der mit Dolber und dem Indianerhäuptling schon bei den Pferden angelangt war. Er nahm dem Häuptling die Augenbinde ab. Der Indianer kletterte trotz der gebundenen Hände fast ohne Hilfe auf seinen Mustang. Dolber hoben Rolf und ich hinauf; er mußte die Binde weiterhin tragen. Wir führten die Gefangenen fort, unserem Lager entgegen.  
      Als wir dort ankamen, staunte Pongo nicht schlecht über unsern "Sieg". Er besah sich die Fesseln der Gefangenen und brachte noch einige Verbesserungen an. doch so, daß beide keine Schmerzen durch die Stricke hatten. Dann sattelten wir die Pferde und ritten in die Nacht hinaus. Erst jetzt lösten wir auch Dolbers Augenbinde. Wir zogen in der Richtung, die uns Dolber angab.  
      Beim Morgengrauen waren wir schon weit von unserem Lager am Arkansas entfernt. Unterwegs hatte der Prärieläufer kaum ein Wort gesprochen. Als wir eine kurze Rast einlegten, meinte der Alte leise zu Rolf:  
      „Herr Torring, Sie müssen Old Fool selbst für ein Greenhorn halten, daß er Sie und Ihre Freunde mit Greenhorns ansprach."  
      „Warum, Old Fool? Wir sind doch welche! Zum ersten Male reiten wir durch den Wilden Westen der Staaten."  
      Old Fool kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf:  
      »Jetzt wollen Sie dem alten Fool mit einem zuckersüßen Wort Honig ums Maul streichen!"  
      »No, Old Fool," widersprach Rolf. „Diesmal haben Sie Unrecht. Es ist schon so, wie ich Ihnen sagte: wir sind zum ersten Male hier. Aber es gibt auf der lieben Erde auch noch andere Gegenden, wo man lernen kann, wie man sich in gewissen Situationen zu benehmen hat. Wir haben eine gute Schule durchgemacht, hoffen aber trotzdem, von Ihnen noch viel hinzuzulernen."  
      „Sie wollen noch lernen und haben Old Fool bereits bewiesen, daß Sie schon Meister sind. No, Herr Torring, darüber hinaus können Sie von mir nichts mehr lernen."  
      „Dann sagen Sie uns bitte, woher Sie wußten, daß wir im Buschwerk steckten."  
      „Ich hatte schon eine ganze Zeitlang das Lager der 'Füchse' beobachtet und dabei bemerkt, daß Sie im Busch saßen. Ihre Idee, Dolber den Hut vom Kopfe zu schießen war mir der Beweis, daß Sie die Sache richtig anpacken würden. Ich freue mich sehr, Sie und Ihre Kameraden getroffen zu haben."  
      Wieder wurde Old Fool sehr ernst. Wer weiß, woran er noch dachte.  
      Wir lagerten auf einer Lichtung und achteten nicht weiter auf unsere Umgebung. Pongo aber durchstreifte wie oft in solchen Fällen in weitem Umkreis das Lager, um unverhofften Besuch rechtzeitig zu bemerken.  
      Plötzlich hörten wir ihn laut rufen. Es klang so, als ob er sich in Gefahr befinde. Wir sprangen auf, um ihm zu Hilfe zu eilen. Mein erster Gedanke war, daß die Männer Dolbers und die Indianer uns vielleicht doch gefolgt waren und jetzt versuchten, uns anzugreifen. Als wir Pongo erblickten, bot sich uns jedoch ein ganz anderes Bild: unser schwarzer Freund stand einem Grislybären gegenüber, der sich auf die Hinterbeine erhoben hatte und Pongo noch ein Stück überragte. Der Bär hatte schon die Vordertatzen weit geöffnet, um Pongo zu umarmen.  
      Dem Riesen blieb keine Zeit mehr, sich durch die Flucht in Sicherheit zu bringen. Pongo hielt in der Rechten sein langes, scharfes Messer, während er mit dem linken Arm das Gesicht ein wenig schützte. So stand er etwas geduckt da und erwartete den Angriff des Bären.  
      Ephraim, wie die nordamerikanischen Präriemänner den Grislybären scherzhaft nennen, ließ sich durch Pongos blitzende Waffe nicht einschüchtern. Langsam trat er in kleinen Schritten auf den Schwarzen zu und mußte ihn im nächsten Augenblick schon erfaßt haben.  
      Aber da schnellte Pongo vor. Einmal, zweimal stieß er mit dem Messer zu. Ehe der Bär die Tatzen schließen konnte, hatte Pongo sich tief gebückt und war seitwärts des Bären gesprungen, dem die ersten Stiche anscheinend nicht viel ausgemacht hatten.  
      Der Grislybär brummte zornig und stand

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