Romana Exklusiv 0172
hatte, betrachtete er sie eine ganze Weile.
Sein Schweigen machte sie nervös, doch sie brachte auch kein Wort über die Lippen, weil sie so schockiert darüber war, dass ein Kuss von ihm sie so willenlos machte.
Seine Miene war hart. Schließlich sagte Angelos ausdruckslos: „Mein Chauffeur bringt dich nach Hause. Ich melde mich bei dir. Mir ist jetzt auch nicht nach Essen zumute.“
Dass sie sich zurückgewiesen fühlte, entsetzte Maxie. Es wird mir das Herz zerreißen, wenn ich mitmache und versuche, ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen …
7. KAPITEL
„Es war zwar ein ziemlich unkonventioneller Heiratsantrag, aber Angelos schwebte trotzdem die Ehe vor“, sagte Liz und seufzte zufrieden.
„Erst als er festgestellt hat, dass es seine einzige Hoffnung ist.“
„Ich glaube, viele Männer sind so. Angelos ist zwar erst dreiunddreißig, aber er ist wohl sehr verwöhnt, wenn so viele Frauen bereit sind, ohne Verpflichtungen mit ihm zu schlafen.“ Liz errötete. „Offenbar hat er von dir gelernt, und wenn du vernünftig bist, wird er noch mehr von dir lernen.“
„Das heißt?“
„Dass es an dir liegt, etwas aus eurer Ehe zu machen.“
„Es wird keine richtige Ehe sein“, erinnerte Maxie sie.
„Momentan bist du sehr wütend auf Angelos. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du dich nach sechs Monaten von ihm trennen wirst.“ Vorwurfsvoll schüttelte Liz den Kopf.
„Das werde ich, Liz, glaub mir.“
„Und ich finde es genauso abwegig, dass Angelos glaubt, nach Lust und Laune mit dir zusammenleben zu können, ohne dass jemand von eurer Verbindung erfährt.“
„Nein, er weiß, was er tut. Er rechnet nur damit, dass ich bald aus seinem Leben verschwinden werde.“
Liz presste die Lippen zusammen. „Warum sagst du ihm nicht einfach die Wahrheit, was Leland betrifft?“
„Meinst du wirklich, er wird mir glauben, dass Leland nicht mit mir geschlafen hat?“
„Na ja, dein Schweigen bestimmt jedenfalls deine Beziehung zu Angelos. Offenbar willst du gar nicht, dass er die Hintergründe erfährt.“
„Und warum sollte ich daran interessiert sein?“
„Weil du dir in der Rolle des bösen Mädchens gefällst“, räumte Liz widerstrebend ein, und Maxie errötete. „Es verschafft dir Genugtuung, wenn die Leute dich für eine geldgierige kleine Hexe halten …“
Maxie war entsetzt. „Liz, das ist …“
„Lass mich ausreden“, fiel ihre Freundin ihr ins Wort. „Ich glaube, dass du auf diese Weise gelernt hast, mit den Menschen fertig zu werden, die dich verletzt haben. Du versteckst dich hinter der Fassade des Luxusweibs, und manchmal gehst du richtig in deiner Rolle auf. Ist es daher ein Wunder, dass Angelos ein ganz anderes Bild von dir hat? Er kennt dein wahres Ich doch gar nicht.“
Mein wahres Ich, dachte Maxie und zuckte zusammen. Die wahre Maxie Kendall, die nicht einmal richtig lesen und schreiben konnte, würde ihn zu Tode langweilen. Und würde ein Mann, der so erfahren war wie Angelos Petronides, auch so versessen darauf sein, eine Jungfrau ins Bett zu bekommen?
Ihr Schweigen machte Liz nervös. „Du bist für mich fast wie eine Tochter“, fuhr sie fort und seufzte. „Ich wünsche mir nur, dass du glücklich bist … Und ich habe Angst, dass du sehr verletzt wirst, wenn du Angelos weiter etwas vormachst.“
Mit Tränen in den Augen umarmte Maxie sie. Im Nachhinein tat es ihr leid, dass sie Liz gegenüber so offen gewesen war und sie dadurch beunruhigt hatte. Von nun an würde sie ihre Gedanken und Pläne für sich behalten.
An dem Abend rief Angelos sie um sechs an. Er gab sich so kühl und distanziert wie ein Chef, der seiner Sekretärin Anweisungen erteilte, und informierte sie, dass sein Londoner Anwalt sie besuchen und ihr den Ehevertrag geben würde. Die Trauung sollte in der darauffolgenden Woche im Norden Englands stattfinden.
„Nächste Woche?“, wiederholte Maxie hilflos.
„Ich versuche, eine Sondererlaubnis zu bekommen.“
„Und warum müssen wir nach Norden fahren?“
„Weil wir in London zu viel Aufsehen erregen würden.“
Sie biss sich auf die Lippe. Liz glaubte also, Angelos könnte ihre Ehe nicht geheim halten? Sie kannte ihn eben nicht. Er beabsichtigte offenbar, alle erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
„Fahren wir zusammen und gut verkleidet?“
„Wir fahren getrennt. Ich treffe dich dort.“
„Oh …“
„Leider werden wir uns vorher nicht mehr sehen.“
„Warum nicht?“, hörte Maxie sich
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