Romana Exklusiv 0172
nie einer Frau gegenüber so verhalten. Ich bin selbst schockiert darüber, wenn ich Sie verletzen will“, gestand er ungerührt.
Trotzdem fand sie ihn immer noch sehr attraktiv, und das machte ihr Angst. Sie schaffte es einfach nicht, den Blick von ihm abzuwenden. Dabei fiel ihr auf, dass er wieder die Farbe trug, die ihr am besten an ihm gefiel – Silbergrau. Und wie hatte sie vergessen können, was für eine starke Ausstrahlung er hatte? Dass sie derartige Gedanken hegte, schockierte sie noch mehr, und sie fühlte sich sehr verletzlich.
„Warum lassen Sie mich nicht einfach in Ruhe?“ Erst jetzt bemerkte sie den Tisch, der festlich für zwei gedeckt war, und den Servierwagen daneben.
„Weil du es nicht willst.“ Angelos lachte verführerisch. Unvermittelt war er wieder zum Du übergegangen. „Du kannst mich nicht so ansehen und dann erwarten, dass ich das Handtuch werfe.“
„Wie habe ich Sie denn angesehen?“
„Wahrscheinlich so, wie ich dich ansehe.“ Er öffnete eine Champagnerflasche und schenkte zwei Gläser ein. „Verlangend und feindselig zugleich. Und Letzteres werde ich dir abgewöhnen.“
Lächelnd drückte er ihr ein Glas in die Hand. „An dem Gerücht, dass Angelos Petronides keine Kompromisse macht, ist nichts dran. Ich pflege immer beide Standpunkte zu betrachten und darüber nachzudenken. Die Lösung des Problems ergibt sich dann von allein.“
Unbehaglich runzelte Maxie die Stirn. „Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen …“
„Die Ehe ist doch nur eine rechtliche Übereinkunft.“ Er zuckte lässig die Schultern. „Nachdem ich diese grundlegende Wahrheit erkannt hatte, war mir alles klar. Ich schlage dir ein Geschäft vor: Du unterzeichnest einen Ehevertrag, und ich werde dich heiraten …“
„S… sagen Sie das noch mal“, erwiderte sie stockend, da sie zu halluzinieren glaubte.
Angelos betrachtete sie zufrieden. „Der einzige Nachteil wird sein, dass du kein öffentliches Ansehen als meine Frau genießt. Wir werden die meiste Zeit getrennt leben. Wenn ich in London bin und dich hier haben will, wirst du in diesem Apartment wohnen. Dieses Gebäude gehört mir. Du kannst es ganz für dich haben, Hausangestellte und Sicherheitsbeamte inbegriffen. Zusammen werden wir nur auf meiner Insel in Griechenland wohnen. Na, wie klingt das?“
Ihre Hand zitterte so stark, dass Maxie etwas von dem Champagner verschüttete. Hatte er tatsächlich gesagt, er wollte sie heiraten, oder bildete sie es sich nur ein? Und wenn ja, warum sprach er dann davon, dass sie getrennt leben würden? Ihr schwirrte der Kopf.
Angelos nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es zusammen mit seinem auf den Tisch. Dann drückte er sie auf das Sofa, das hinter ihr stand, und ging vor ihr in die Hocke.
„Wenn eine Heiratsurkunde dir das Gefühl von Sicherheit vermittelt und dich dazu bewegen kann, mit mir zu schlafen, wäre es kleinlich, sie dir zu verweigern“, meinte er. „Aber da unsere Beziehung nicht ewig dauern wird, bleibt es unter uns.“
Gequält schloss Maxie die Augen. So hatte er sie noch nie verletzt. War ihr Ruf wirklich so schlecht? Angelos wollte nicht mit ihr zusammen gesehen werden. Er wollte überhaupt nicht mit ihr in Verbindung gebracht werden. Er würde sie nur heiraten, wenn es nicht bekannt wurde und nicht von Dauer war.
Als sie aufspringen wollte, hielt er sie fest. „Nein, denk darüber nach“, warnte er sie. „Es ist ein faires, realistisches Angebot …“
„Es ist der reinste Hohn!“, entgegnete sie heftig.
Dies musste der schrecklichste Moment überhaupt sein, denn ihr wurde klar, dass sie sich in Angelos verliebt hatte.
„Sei doch vernünftig. Wie kann ich von meiner Familie erwarten, dass sie Lelands ehemalige Geliebte als meine Frau akzeptiert?“, fuhr er kühl fort. „Gewisse Dinge tut man nun mal nicht. Und ich bin für meine Familie ein Vorbild.“
Noch immer hatte sie die Augen geschlossen. Nun konnte sie verstehen, was Frauen dazu bewog, im Affekt zu töten. Sie war so verletzt und so wütend, dass sie nicht wusste, wie sie es ertragen sollte. Er bot ihr die Rolle der Geliebten in einer Ehe, von der niemand je erfahren würde, weil sie seiner Familie nicht würdig war.
„Mir ist schlecht …“, brachte sie hervor.
„Das kann nicht sein“, widersprach er.
„Mir … ist … schlecht!“
„Das Bad ist auf der anderen Seite der Eingangshalle.“ Erst als er sie losließ, wurde ihr bewusst, wie sehr sie sich an ihn geklammert hatte. Dass
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