Romana Exklusiv 0172
sie sich so widersprüchlich verhielt, schockierte sie. „Ich wusste nicht, dass du so darauf reagieren würdest. Ich verstehe ja, dass du ein wenig enttäuscht über die Bedingungen bist, die ich stelle, aber trotz allem ist es ein Heiratsantrag!“
„Ach ja?“, platzte Maxie heraus und flüchtete dann ins Bad.
Sie verschloss die Tür und taumelte zu dem großen Spiegel, aus dem ihr eine Fremde mit traurigen Augen, aschfahlem Teint und bebenden Lippen entgegenblickte. Du liebst dieses Schwein nicht, beschwor sie sich verzweifelt. Das Einzige, was du an ihm liebst, ist sein Körper! Sie wusste doch gar nicht, was Liebe war, und dass sie einen miesen Kerl wie Angelos Petronides zu lieben glaubte, musste eine Folge des Schocks sein.
Am liebsten hätte sie geschrien und alles kaputtgeschlagen, aber da es nicht ging, legte sie die Arme um sich und ging in dem großen Bad auf und ab.
Ein Heiratsantrag! Maxie lachte bitter auf. Angelos betrachtete sie immer noch als Spielzeug, das er sich teuer erkaufen konnte. Und ihr Widerstand hatte den Preis noch in die Höhe getrieben. Unwillkürlich musste sie an die anderen beiden Männer denken, die ihr Leben am meisten beeinflusst hatten – ihren Vater und Leland. Und ausnahmsweise einmal dachte sie ohne jegliche Sentimentalität an ihren Vater …
Russ hatte ihre Ersparnisse verspielt und es schließlich ihr überlassen, seine Schulden zu bezahlen. Leland hatte ihr drei Jahre ihres Lebens genommen und ihren Ruf ruiniert. Wie oft hatte sie sich seitdem geschworen, sich nie wieder von einem Mann benutzen zu lassen?
Plötzlich erstarrte Maxie, denn sie hatte eine Idee. Wie wäre es, wenn sie den Spieß einfach umdrehte?
Brauchte sie nicht einen Ehemann, um Anspruch auf ihr Erbe erheben zu können? Als der Anwalt die Testamentsbedingungen verlesen hatte, hatte sie es mit Fassung getragen. Eine Heirat war ihr äußerst unwahrscheinlich erschienen, und sie hätte niemals nach einem potenziellen Ehemann Ausschau gehalten, nur um ihren Anteil zu bekommen.
Mittlerweile war sie sich allerdings nicht mehr so sicher – dank Angelos. Er hatte ihr Kummer bereitet, sie gedemütigt und schikaniert und dem Ganzen schließlich die Krone aufgesetzt, indem er den heiligen Bund der Ehe in den Schmutz zog.
In seinen Augen war sie ein ehrgeiziges, geldgieriges hirnloses Püppchen ohne Moral. Und zweifellos verachtete er sie. Wahrscheinlich verachtete er sich sogar selbst, weil er sie unbedingt besitzen wollte. Sobald er sich langweilte, würde er sich von ihr scheiden lassen.
Aber was war, wenn sie als Siegerin daraus hervorging? Dann konnte sie alles hinter sich lassen – ihre Schulden bei ihm, ihren Job und das Leben, das sie hasste, ja, sogar ihn selbst. Sie konnte alles haben. Sie konnte ihn heiraten und ihn sechs Monate später verlassen. Unwillkürlich stellte sie sich vor, wie sie ihm einen Scheck hinwarf und ihm mitteilte, sie brauche sein Geld nicht, weil sie jetzt selbst welches habe.
Als Maxie aus dem Bad kam, stellte sie überrascht fest, dass Angelos in der Eingangshalle auf sie wartete.
„Alles in Ordnung?“, fragte er, als würde es ihn tatsächlich interessieren.
Dieser Mistkerl.
„Ich habe mir überlegt, welche Bedingungen ich stellen werde.“ Sie schenkte ihm ein herausforderndes Lächeln.
Angelos verspannte sich.
„Ich muss sicher sein, dass ich mich bei unserer Trennung wie eine Lotteriegewinnerin fühle“, fügte sie hinzu.
Er runzelte die Stirn. „Darum wird sich mein Rechtsanwalt kümmern. Musst du so grob sein?“
Grob? War er plötzlich sensibel geworden? Er wollte nicht dazu gezwungen werden, darüber nachzudenken, welchen Preis er für sie zahlte. Und sie musste widerstrebend einräumen, dass es ein sehr hoher Preis war. Eine Heiratsurkunde als Garant für finanzielle Sicherheit.
Allerdings zog Angelos Petronides es wie alle anderen auch vor, zu glauben, dass er um seiner selbst willen begehrt wurde. Dass er auch eine verwundbare Stelle hatte, würde ihr vielleicht noch von Nutzen sein.
Maxie sah ihn aus großen Augen an. „Ich dachte, Sie würden Offenheit schätzen.“
„Ich habe dich hergebracht, um eine vernünftige Abmachung mit dir zu feiern, nicht um wieder zu streiten.“
Mit einem feurigen Ausdruck in den Augen beobachtete er, wie sie ihre goldblonde Mähne zurückwarf, und betrachtete dann ihr Gesicht. Als er den Blick zu ihrem Ausschnitt schweifen ließ, verspannte sie sich. Beinah quälend langsam ließ er den Blick
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