Romana Exklusiv 0188
anderen Ende des großen Raumes. Erneut kam das Thema Maskenball zur Sprache.
„Sylvie will nichts über ihr Kostüm verraten“, verkündete Antonia. „Aber ich wette, dass sie etwas Aufsehenerregendes tragen wird.“
„Sie wollte, dass Gianni als Ludwig XVI. kommt, damit sie sich als Marie Antoinette verkleiden kann“, sagte Sophia. „Aber sie konnte ihn nicht überzeugen.“
„Könnt ihr euch Gianni in einer gepuderten Perücke und Schuhen aus Satin vorstellen?“, warf eine andere Frau lachend ein.
„Er ist einer der wenigen Männer, die es mit Stil tragen könnten. Was zieht er denn wirklich an?“, erkundigte sich Antonia bei Jillian.
„Ich weiß nicht, ob er sich schon entschieden hat.“ Als alle sie ungläubig anblickten, fügte sie hinzu: „Ehrlich. Sie wissen mehr darüber als ich. Ich wusste nicht einmal, dass die Contessa an jenem Abend seine Begleiterin ist.“ Die Vorstellung behagte ihr nicht. Es ging sie zwar nichts an, aber Gianni war ein so netter Mensch und verdiente eine Frau mit mehr Herzenswärme.
„Das ist sie gar nicht“, wandte Sophia ein. „Sie erweckt den Eindruck, dass sie die Gastgeberin sein wird, aber es ist nur Wunschdenken.“
„Aber er hat sie gestern Abend zu der Wohltätigkeitsveranstaltung mitgenommen“, gab Jillian zu bedenken.
„Das hat nichts zu bedeuten. Gianni schafft es, mit all seinen früheren Freundinnen gut auszukommen.“
„Unterschätzt Sylvie nicht“, wandte Antonia ein. „Sie gibt nicht so leicht auf, wenn sie etwas will, und Gianni steht schon seit Jahren ganz oben auf ihrer Wunschliste.“
Eine der anderen Frauen warf Jillian einen unbehaglichen Blick zu. „Ich finde dieses Gespräch nicht besonders taktvoll. Jillian weiß sicherlich, dass Gianni andere Frauen hatte, aber ich bezweifle, dass sie darüber etwas hören möchte.“
„Du hast recht“, pflichtete Sophia ihr bei. „Gianni wäre wütend auf uns, und ich könnte es ihm nicht verdenken.“
„Es besteht kein Grund zur Sorge“, versicherte Jillian. „Ich arbeite nur für Gianni. Wir sind nicht liiert.“
Antonia schnitt eine Grimasse. „Nachdem wir so über ihn geredet haben, möchten Sie es wahrscheinlich auch nicht sein.“
„Wir wollten nicht tratschen“, sagte Sophia. „Wir alle mögen Gianni furchtbar gern. Wir würden uns sehr freuen, ihn in einer festen Beziehung zu sehen. Er braucht wirklich jemanden.“
„Das denken Frauen gern, aber Gianni ist der selbstgenügsamste Mann, der mir je begegnet ist“, entgegnete Jillian.
„Habe ich meinen Namen gehört?“, hakte Gianni nach, der unbemerkt zu den Frauen getreten war.
Alle verstummten, lächelten nervös und begannen dann gleichzeitig zu reden.
Er blickte verwirrt in die Runde und wandte sich fragend an Jillian. Doch sie grinste nur schelmisch.
Kurz danach löste sich die Party auf. Während des Rückweges zu seiner Villa fragte Gianni, was im Salon vor sich gegangen war.
„Wir haben über den Ball gesprochen“, sagte Jillian. „Sie wollten wissen, was Sie tragen werden.“
„Das ist kaum ein Thema, das Panik auslöst, wenn ich es höre. Jetzt sagen Sie mir, worüber Sie wirklich gesprochen haben.“
„Ich habe nur zugehört“, entgegnete sie ausweichend.
Sie hatten die Villa erreicht, und Giannis Aufmerksamkeit galt dem Anlegen. Als er das Boot vertäut hatte, half er ihr auf den Kai.
Sie dachte, er hätte das vorangegangene Gespräch vergessen. Doch als sie das Haus betraten, nahm er sie bei der Hand und führte sie in die Bibliothek.
„Also, jetzt will ich wissen, was über mich gesagt wurde“, verlangte er.
Sie suchte nach einem Weg, um seine Neugier zu befriedigen, ohne seine Freunde zu verraten. „Wir haben wirklich über den Ball gesprochen. Darüber, dass die Contessa wollte, dass Sie beide als König und Königin von Frankreich gehen.“
„Sylvie hat so etwas erwähnt“, sagte er nebenbei.
Jillian warf ihm einen verstohlenen Blick zu. „Es wurde außerdem gesagt, dass sie die Gastgeberin sein wird. Das wusste ich nicht.“
„Das müssen Sie missverstanden haben. Ich habe keine Begleiterin für mich eingeladen, weil ich meine gesamte Aufmerksamkeit meinen Gästen widmen muss.“ Nachdenklich musterte er sie. „Ich kann aber nicht überall sein, und es ergeben sich garantiert Kleinigkeiten, bei denen ich Hilfe gebrauchen könnte. Würden Sie einspringen?“
„Ich tue gern, was ich kann. Sie brauchen mich nicht darum zu bitten. Es gehört zu meinem Job.“
„Ich habe
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