Romana Exklusiv 0188
auf. „Ich bin anderer Ansicht, aber Nein heißt Nein.“
„Es tut mir leid“, wisperte sie.
„Mir auch.“ Er strich ihr über das zerzauste Haar. „Ich glaube, es hätte wundervoll mit uns sein können, aber nur, wenn du auch so empfindest.“
Jillian wagte nicht zu antworten. Es fiel ihr schwer genug, auf etwas zu verzichten, das sie sich so sehr ersehnte. Er durfte nie erfahren, wie sehr sie danach verlangte! Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich ab und lief aus dem Zimmer.
Giannis Lenden spannten sich noch mehr, als er ihrem graziösen, beinahe nackten Körper nachblickte. Er konnte sich nicht erinnern, jemals eine Frau so sehr begehrt zu haben. Und das war ein guter Grund, nicht mit ihr zu schlafen. Er befürchtete, dass sie danach nicht nur eine angenehme Erinnerung sein würde. Sie war eine Frau, die für ihn so notwendig wie das Atmen zu werden drohte.
„Gott sei Dank hat einer von uns beiden etwas Vernunft bewiesen“, murrte er.
7. KAPITEL
Jillian graute davor, Gianni am nächsten Tag zu begegnen. Doch er nahm ihr die Befangenheit, indem er über den Zwischenfall am vergangenen Abend scherzte.
„Konntest du letzte Nacht schlafen?“, erkundigte er sich. „Ich musste eine lange, kalte Dusche nehmen.“
„Das tut mir leid.“ Sie bemühte sich, seinen lockeren Tonfall zu erwidern. „Ich habe dadurch gelernt, dass ich nicht in meinem Nachthemd mitten in der Nacht herumspazieren sollte.“
„Es sei denn, du ziehst in Erwägung, auf großmütterliche Flanellhemden umzusteigen.“
Zu ihrer Erleichterung klingelte das Telefon. Als sich herausstellte, dass der Anruf nicht ihm galt, verließ er das Büro.
Im weiteren Verlauf erwies sich der Tag als sehr arbeitsam. Vor allem am Nachmittag tauchten ernste Probleme auf. Der Leiter der Sicherheitsfirma rief an, weil ihm zu Ohren gekommen war, dass ein berüchtigter Juwelendieb zum Zeitpunkt des Maskenballs in Venedig erwartet wurde. Er wollte die Erlaubnis, noch mehr Wächter zu engagieren, sie mit Funksprechgeräten auszustatten und im gesamten Palazzo zu stationieren.
Jillian wusste, dass Gianni vermeiden wollte, dass seine Gäste sich unbehaglich fühlten. Doch andererseits würde es sie noch mehr aufregen, wenn sie ein Vermögen an Juwelen verloren. Sie musste das Für und Wider mit ihm klären, doch er war den ganzen Nachmittag über außer Haus.
Am frühen Abend erhielt Jillian einen überraschenden Anruf von ihrer Schwester. Da sie wegen der hohen Kosten nur selten miteinander telefonierten, fragte sie ängstlich: „Ist irgendetwas passiert?“
„Nein, es ist alles perfekt“, versicherte Bettina.
„Warum rufst du dann an?“
„Freust du dich gar nicht, von mir zu hören? Wir haben seit einer Ewigkeit nicht mehr miteinander gesprochen.“
„Ich bin begeistert, von dir zu hören – solange alles in Ordnung ist. Wie ist das Eheleben?“
„Ich kann es nur wärmstens empfehlen. Wann schließt du endlich den Bund fürs Leben?“
„Wir sind momentan so sehr mit den Vorbereitungen für den Maskenball beschäftigt, dass wir an nichts anderes denken können. Weißt du, mit wem ich heute telefoniert habe? Mit Marcello Darmatti! Seine Stimme klingt in Wirklichkeit genauso sexy.“
„Worüber habt ihr denn gesprochen? Ich wäre ausgeflippt und hätte nicht gewusst, was ich sagen soll.“
„Wir haben nur kurz miteinander geredet. Es ging um drei weitere Unterkünfte, die ich ihm für Freunde besorgen muss. Er war sehr nett.“
„Das ist ja echt cool! Du verkehrst tatsächlich mit den Reichen und Berühmten. Wer hätte je gedacht, dass ein Urlaub in Venedig dein ganzes Leben verändern würde!“
„Dein Leben muss auch aufregend sein. Was habt ihr diesen Sommer vor – außer das Eheleben zu genießen?“
„Deswegen rufe ich eigentlich an. David und ich haben beschlossen, in die Flitterwochen zu fahren. Wenn im Herbst das College beginnt, können wir nicht mehr so leicht weg und müssten es auf unbestimmte Zeit verschieben.“
„Das wäre ein Jammer. Ihr solltet es unbedingt jetzt tun.“ „Ich bin so froh, dass du zustimmst, weil wir nämlich nach Venedig kommen wollen.“
Einen Moment lang war Jillian sprachlos. Es war offensichtlich einfach nicht ihr Tag.
„Die Reisekosten werden unser Geld größtenteils verschlingen. Also können wir es nur einrichten, wenn wir bei Gianni wohnen. Geht das in Ordnung?“
„Nein!“ Hastig fügte Jillian hinzu: „Ich meine, ihr kennt euch doch gar nicht. Ich kann nicht von ihm
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