Romana Exklusiv 0188
Seidenhemd schlüpfte, berichtete sie von den Problemen mit den Sicherheitsvorkehrungen.
Wie sie erwartet hatte, war er nicht begeistert von den veränderten Plänen. Er wanderte umher, während sie über Alternativen sprachen. Dann setzte er sich zu ihr auf die Couch.
Die Nachricht von den zusätzlichen Gästen nahm er gelassen hin. „Ich bin überzeugt, dass wir noch ein paar Leute mehr unterbringen können, auch wenn wir den Sättigungspunkt bald erreicht haben.“
„Ganz zu schweigen davon, dass wir den Delikatessenhändler wahnsinnig machen, indem wir die Personenzahl ständig erhöhen.“
„Die höhere Rechnung wird seinen Kummer mildern“, bemerkte Gianni zynisch.
„Es wird dem Bruttosozialprodukt eines kleinen Landes gleichkommen.“
„Sprich nicht so missbilligend. Denk daran, was ich für die Wirtschaft tue.“
Neugierig musterte sie ihn. „Bist du wirklich mit all diesen Leuten befreundet?“
„Mehr oder weniger. Wir geben abwechselnd Partys und treffen uns bei Wohltätigkeitsveranstaltungen.“
„Du führst ein sehr reges gesellschaftliches Leben. Ein Glück, dass du nicht auch noch mit einem Job jonglieren musst.“
„Es ist nicht das erste Mal, dass du mir vorwirfst, ein Grashüpfer in einer Welt von Ameisen zu sein.“
„Ich wollte dir nichts vorwerfen. Warum solltest du arbeiten, wenn du es nicht nötig hast?“
„Dass ich keine festen Arbeitszeiten zu einem festgelegten Gehalt habe, bedeutet noch lange nicht, dass ich nur zu meinem eigenen Vergnügen lebe.“
„Ich wollte dich nicht verurteilen. Es tut mir leid, wenn es so geklungen hat.“
„Nur zu deiner Information: Einen Großteil der Woche bin ich mit der Stiftung meiner Familie beschäftigt. Wir unterstützen verschiedene Einrichtungen, von medizinischer Forschung bis hin zu Altenpflege. Ich lese Dutzende von Berichten, damit ich begründet entscheiden kann, wo das Geld am meisten gebraucht wird.“
„Das wusste ich nicht“, murmelte sie.
„Ich hänge es nicht an die große Glocke, ebenso wenig wie meine Position als Treuhänder verschiedener Vereine wie der Mission zur Rettung wild lebender Tiere und dem weltweiten Kinderhilfswerk. Ich werde an der Konferenz in Paris kurz nach dem Ball teilnehmen.“
„Die Leute sollten diese Dinge wissen! Dann würden sie nicht glauben, dass du nur feierst, wie es die Klatschspalten behaupten.“
„Normalerweise stört es mich nicht. Ich weiß selbst nicht, warum ich das Bedürfnis verspüre, mich dir gegenüber zu rechtfertigen.“
„Das ist auch nicht nötig. Ich schäme mich für das, was ich gesagt habe.“
„Warum? Wenn du es glaubst …“
„Aber das glaube ich ja gar nicht. Mich hat gewundert, dass du nichts Bedeutungsvolles tust, obwohl du so intelligent und vital bist.“
Gianni lächelte sarkastisch. „Du brauchst nicht zu übertreiben.“
„Ich meine es ehrlich. Ich habe selbst erfahren, wie großzügig du bist. Ich weiß nicht, was ich ohne dich angefangen hätte.“
„Du hilfst mir auch, also betrachte es als ausgeglichen. Du handhabst einen schwierigen Job sehr kompetent.“
„Ich hoffe nur, dass auch alles reibungslos verläuft.“
„Davon bin ich überzeugt. Und falls etwas schiefgeht, bedeutet es nicht das Ende der Welt. Es ist nur eine Party. Gibt es sonst noch etwas, das du mit mir besprechen möchtest?“
Jillian zögerte. Gianni musste irgendwann erfahren, dass Bettina und David kommen wollten. Aber vielleicht war es nicht der geeignete Zeitpunkt, nachdem sie ihn durch Zweifel an seinem Lebensstil irritiert hatte. Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Das war alles.“
„Das glaube ich nicht. Du hast ein sehr ausdrucksvolles Gesicht. Sag es mir lieber gleich. Ich finde es ohnehin heraus.“
Sie holte tief Luft. „Meine Schwester hat vorhin angerufen. Sie und ihr Mann beabsichtigen, die Flitterwochen in Venedig zu verbringen.“
„Das ist ja großartig! Ich weiß, wie sehr du deine Familie vermisst. Du solltest glücklich darüber sein.“
„Das bin ich auch. Es ist nur nicht gerade der beste Zeitpunkt, da der Ball bevorsteht.“
„Es ist der perfekte Zeitpunkt. Sie können an der Party teilnehmen. Ich freue mich darauf, deine Schwester kennenzulernen.“
„Ja, nun, wahrscheinlich werden sie ständig beschäftigt sein. Sie waren noch nie in Venedig. Aber sie kommen bestimmt sehr gern zum Maskenball.“
„Ich gebe gern mit meiner Stadt an. Wir können sie an Orte führen, die kein gewöhnlicher Tourist
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