Romana Exklusiv 0188
kennenlernt.“
„Das Problem ist, dass ich wegen der Vorbereitungen nicht viel Freizeit haben werde. Deswegen ist der Zeitpunkt ungünstig.“
„Du bist zu gewissenhaft. Alle größeren Vorbereitungen sind beendet. Dir wird genug Zeit für deine Schwester bleiben. Und wenn du beschäftigt bist, kann ich sie herumführen.“
„Nein“, wehrte Jillian mit einem Anflug von Panik ab. „Das kann ich nicht von dir erwarten, nachdem ich gerade festgestellt habe, in welch wichtige Dinge du involviert bist.“
„Wo beabsichtigen sie denn abzusteigen?“
„Ich werde ihnen ein Zimmer in meinem Hotel besorgen.“
„Das ist doch nicht nötig. Sie können hier wohnen. Auch du kannst hier einziehen. Es wird dir Zeit sparen.“
„Da ist noch etwas, das du wissen solltest.“ Jillian wusste, dass sie es nicht länger aufschieben konnte. „Du hast mir doch geraten, meinen Eltern zu sagen, dass Rinaldo und ich die Hochzeit verschoben haben, bis wir uns besser kennen. Ich habe ihnen gesagt, dass ich einen Job angenommen habe, um hierbleiben zu können, aber mein Dad war skeptisch. Er wusste, dass ich eine Arbeitserlaubnis brauchte.“
Gianni nickte. „Also hast du ihm erzählt, dass du vorübergehend für einen Freund von Rinaldo arbeitest.“
„Das hätte ich sagen sollen. Aber ich habe mich verplappert. Ich habe dir ja gesagt, dass ich nicht gut lügen kann. Ich habe erzählt, dass ich für meinen Verlobten arbeite.“
„Rinaldo?“, hakte Gianni missbilligend nach.
„Nein. Für dich.“
„Das verstehe ich nicht.“
Sie seufzte. „Ich kann es dir nicht verdenken. Ich wollte dich nicht erwähnen, weil meine Eltern tausend Fragen gestellt hätten – wo wir uns kennengelernt haben und warum du einer völlig Fremden einen Job angeboten hast. Sie wären überzeugt gewesen, dass du Hintergedanken hättest, und sie wären krank vor Sorge geworden.“
„Aber ich hätte bereitwillig mit ihnen gesprochen und ihnen alles erklärt.“
„Was hättest du denn sagen sollen? Dass du mir zu Hilfe gekommen bist, nachdem ich die Hochzeit abgesagt habe, weil die Geliebte des Bräutigams mit ihrem Baby in der Kirche aufgetaucht ist? Genau das sollten meine Eltern nicht herausfinden.“
„Ja, ich sehe das Problem.“
„Ich habe zufällig deinen Namen erwähnt, und irgendwie sind meine Eltern auf die Idee gekommen, dass du mein Verlobter wärst.“ Mit angehaltenem Atem wartete Jillian auf seine Reaktion.
Gianni runzelte die Stirn. „Wie konnten sie das denken, nachdem du ihnen erzählt hast, dass er Rinaldo heißt?“
Verlegen erwiderte sie: „Ich habe behauptet, dass Rinaldo mit zweitem Namen Gianni heißt.“
„Aha. Demnach wurde aus Rinaldo Gianni, und wir beide sind verlobt.“
„Ja.“
„Und wo liegt das Problem? Du kannst dich immer noch an den ursprünglichen Plan halten, wenn du nach Hause zurückkehren willst.“
„Du vergisst Bettina und David. Sie wissen alles bis ins letzte Detail über dich und die Villa aus meinen Briefen. Bettina konnte nicht verstehen, warum ich dich nicht bitten wollte, sie hier wohnen zu lassen.“
„Das überrascht mich nicht. Du musst doch wissen, dass es mich freuen würde, sie aufzunehmen.“
„Das wäre ein Desaster! Wenn sie uns zusammen sieht, merkt sie sofort, dass ich die ganze Sache nur erfunden habe.“
„Da kann ich dich beruhigen.“ Er grinste. „Ich kann verliebt aussehen, wenn du es kannst.“
„Du bist nicht wütend?“, hakte sie unsicher nach.
„Im Gegenteil. Ich fühle mich geschmeichelt.“
„Es kann nicht gutgehen. Was soll ich bloß tun?“
Gianni nahm ihre Hände in seine. „Du wirst deine Schwester anrufen und ihr sagen, dass sie und ihr Mann hier wohnen können.“
Als sie ihn zweifelnd anblickte, reichte er ihr den Telefonhörer.
Sobald Bettina sich meldete, verkündete Jillian: „Es ist alles arrangiert. Ihr werdet bei Gianni wohnen.“
„Du hast ihn gefragt?“
„Eigentlich hat er selbst es vorgeschlagen.“
„Du klingst aber nicht besonders begeistert. Hast du mit Gianni gestritten? Ich hoffe, es war nicht wegen David und mir.“
„Natürlich nicht. Ich meine, wir haben nicht gestritten. Es ist alles bestens zwischen uns.“
Gianni nahm ihr den Hörer aus der Hand. „Bettina? Hier ist Gianni. Jillian und ich freuen uns ja so, dass ihr zu Besuch kommt. Sie hat mir viel von ihrer Familie erzählt, und jetzt lerne ich dich endlich kennen.“
„Ich brenne auch darauf, dich kennenzulernen. Wenn nur die Hälfte von dem
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